Langsam lief ich rückwärts von ihr weg. Aus dem langsamen Laufen wurde schnell ein rennen. Ich rannte in mein Zimmer, schloss die Tür hinter mir ab und räumte meinen Koffer aus dem Schrank. Mein Gesicht war Tränen überschüttet und meine Wange brannte wie Feuer. Ich packte so gut wie alle meine Klamotten in meinen Koffer. Kurzer Hand nahm ich mein Sparschwein, schmiss es auf den Boden und nahm mein ganzes Erspartes raus.
Leise schloss ich meine Zimmertür wieder auf, öffnete langsam meine Tür und schaute vorsichtig aus meinen Zimmer raus. Meine Mutter war nirgends zu sehen weshalb ich die Chance nutzte und Richtung Haustür lief. Während ich meine Schuhe anzog versuchte ich keinen Mucks von mir zu geben.
Schnell öffnete ich die Tür und verlies die Wohnung. Mein Herz schlug unbeschreiblich schnell. Als ich die Haustür des Mehrfamilienhauses öffnete hörte ich meine Mutter von oben aus dem Küchenfenster rufen.
"Komm sofort zurück! Wo willst du hin? Das wirst du bereuen!"
Ohne zurück zu schauen lief in zum Bahnhof. Als ich dort ankam, zog ich mir ein Ticket nach Berlin.
Ich schrieb Lily eine Nachricht, dass ich auf dem Weg zu ihr sei. Es dauerte eine Weile bis sie darauf antwortete. Ich setzte mich auf einen freien Platz und setzte meine Kopfhörer auf. Ich hatte eine sehr lange fahrt vor mir. Lily und ich schrieben hin und her und ich erklärte ihr was passiert war. Schnell schrieb ich Samu eine Nachricht das ich auf dem Weg nach Berlin sei und wir uns gerne noch mal sehen könnten, sofern er Lust dazu hätte.
Lily schrieb mir das ich vorerst nicht so einfach bei ihr unter kommen könnte da sie selbst zur Schule musste aber sie sich eine Lösung mir ihrer Mutter überlegt. Samu fragte um wie viel Uhr ich ankommen würde und ich teilte ihm meine Ankunftszeit mit. Die ganze Fahrt vertrieb ich mir meine Zeit mit Netflix oder Musik.
Nach etwa 5 Stunden fragte ich mich ob ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Wo würde ich unterkommen? Mein Erspartes würde für ein paar Tage in einer Jugendherberge reichen oder einem Motel. Ich entschied mich dazu, nach einem Hotel für eine Nacht zu schauen sobald ich in Berlin ankommen würde.
Die letzten 2 Stunden der Fahrt vergingen wie im Flug. Schneller als ich gucken konnte war ich in Berlin am Hauptbahnhof. Ohne zu wissen wo genau ich hin sollte verlies ich den Bahnhof. Als ich auf dem Parkplatz ankam, um mir ein Taxi zu nehmen kam mir ein Mann mit Kapuzenpulli entgegen.
"Selina?"
Erschrocken schaute ich ihn an. Die Schatten seiner Kapuze verdeckten sein Gesicht großflächig. Als er ein bisschen weiter ins Licht kam erkannte ich ihn. Es war Samu.
"Ja."
Er nahm mich in den Arm. Nach gefühlten Stunden lösten wir uns wieder. Erschrocken schaute er mich an.
"Was ist?"
"Du bist so dünn. Was ist passiert?"
Ich überlegte kurz ob ich ihm die Wahrheit sagen sollte.
"Ich weiß ich habe nicht sonderlich viel gegessen die letzten Wochen. Aber wieso bist du überhaupt hier? Damit habe ich gar nicht gerechnet. Vor allem nicht um diese Uhrzeit."
"Wieso nicht? Ich habe gedacht ich hole dich ab. Es ist immerhin schon sehr spät und hier laufen immer ein paar komische Gestalten rum."
"Ich hatte nicht viel hunger und ich hab viel geschlafen. Lily weiß bescheid. Keine Angst, dass ist nicht das erste Mal."
Plötzlich nahm er meinen Koffer und packte ihn in den Kofferraum.
"Kannst du mich zu einem günstigen Hotel fahren?"
"Du kannst auch mit zu mir und wir reden noch ein bisschen."
Ich nickte schüchtern.
Als wir bei ihm in der Wohnung ankamen war es schon 21:30 Uhr. Sein Apartment war sehr groß."Möchtest du was trinken oder essen?"
Ich überlegte kurz und nickte. Er lächelte und wir bestellten Pizza. Während wir auf das Essen warteten redeten wir.
"Willst du drüber reden was passiert ist?"
In einem zittrigen Ton fing ich an zu erzählen. Es gab zwar nicht viel aber in dem Zusammenhang erzählte ich ihm, dass das nicht das erste Mal sei. Er zog mich in eine Umarmung. Er erzählte mir dann noch, dass Lily wusste das er mich abgeholt hatte. Die zwei hatten wohl auf der Party Handynummern ausgetauscht. Als die Pizza dann da war versuchte ich wenigsten zwei Stücke zu essen. Immerhin war dies die erste Mahlzeit die ich heute hatte. Samu beobachtete mich kritisch dabei.
**Drei Wochen später**
Meiner Mutter rief täglich an. Sie war am Anfang nicht einverstanden, dass ich nach Berlin gefahren war aber nach einer Zeit hatte sie sich dran gewöhnt. Ich hatte auch wieder ein relativ normales Gewicht und geritzt hatte ich mich auch nicht mehr. Mir ging es echt gut und das alles nur wegen ihm. Samu. Ich hatte mich noch nie so geborgen oder glücklich gefühlt wie in seiner Nähe. Samu und ich waren zwischenzeitlich nach Los Angeles geflogen, da er dort arbeiten musste. Vorort lernte ich auch Riku, Sami und Raul kennen. Die drei waren echt nett. An einem morgen standen Samu und ich auf dem Balkon und redeten.
"Selly, ich muss dich jetzt mal fragen. Wir kennen uns ja jetzt schon relativ lange und"Er machte eine Pause.
"ich glaube, dass ich Gefühle für dich entwickelt habe."
Mein Herz machte Freudensprünge.
"Samu, ich"
Er unterbrach mich.
"Ja, ich habe mir gedacht dass, das von deiner Seite aus nicht das selbe ist."
Als Antwort küsste ich ihn. Überrascht sah er mich an.
"Darf ich jetzt weiter reden?"
Er nickte und wir redeten bestimmt noch über eine halbe Stunde darüber. Wir einigten uns darauf, das Ganze langsam angehen zu lassen.
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Samu Haber- Zwei unterschiedliche Welten (in Überarbeitung)
Fanfiction37 und 19 ist ein großer Altersunterscheid aber was ist wenn man sich jedoch in diese Person Hals über Kopf verliebt? Eine Beziehung mit Höhen und Tiefen. Werden Samu und Selina diese Beziehung überstehen? ⚠️ TRIGGERWARNUNG ⚠️ - SVV - ESSSTÖRUNG ...