Die Königin setzte sich auf.
Sie hatte lange rote Haare, die sie umwehten wie Herbstlaub in einer frischen Brise.
Ihre Augen waren hellblau wir klares Glas, ihr Blick so scharf wie ein Messer.
Trotz ihrer Lieblichkeit wirkte die Königin alles andere als zart und zerbrechlich.
Sie strahlte so hell und hart wie ein glühender Stern.
~City of Ashes~Liebes Tagebuch? Oder lieber Freund? Ich habe keine Ahnung wie ich dich nennen soll oder gar wie ich das Ganze hier anfangen soll. Ich hatte nie vor eine dieser Frauen zu werden, die ein Tagebuch führen... Aber ich hatte auch einige Andere Dinge nicht vor...
Ich wollte mich nie verlieben und ich wollte nie Kinder bekommen. Und auch wollte ich nie sterben.Aber das Leben hat viele Wege und Pfade, die man nehmen kann.
So lernte ich vor einem Jahr einen wundervollen und liebenswerten Mann kennen und verliebte mich trotz meines Vorsatzes in ihm.
Dann wurde ich schwanger, aber statt der riesigen Glücksgefühle, die ich hätte haben müssen, quälte mich jeder Tag der Gedanke nicht für mein Kind da sein zu können.
Eine schlechte Mutter abzugeben und dabei wollte ich seit der Diagnose leben, mehr leben, bewusster leben und genießen.
Aber genauso wollte ich nie jemanden Kummer bereiten und nun würde ich es schaffen gleich zwei geliebte Menschen zu enttäuschen, ihnen das Herz mit Kummer zu belasten.Also warum sollte ich dann nicht auch eine Frau sein, die ein Tagebuch schrieb?
Nun sitze ich hier in dem zukünftigen Kinderzimmer und starre immer wieder auf meinen Bauch, als könnte er einfach nach einigen Sekunden verschwinden. Aber nein, ich bin auch nach 10maligen Hinstarren immer noch schwanger und immer noch im 8 Monat.
Mein Arzt war stolz auf mich, dass ich trotz meiner Krankheit entschieden hatte ein Kind zu bekommen.
Jedoch hatte ich nie wirklich die Entscheidung in der Hand gehabt.
Auch nicht als ich ...ihn... kennen lernte.
Egal wie sehr ich mich gegen meine inneren Gefühle wehrte, ich schaffte es nicht dagegen anzukommen.
Gegen eine Sache zu arbeiten, die eigentlich so natürlich war und selbstverständlich.
Vielleicht war ich auch einfach nur zu feige.Wenn mich die Leute fragen, warum ich so schwer atme oder so langsam gehe, sage ich einfach so heraus die Wahrheit. Ich habe Herzinsuffizienz. Ich habe auch ihm gleich am Anfang die Wahrheit gesagt.
Aber anders als bei den ganzen mitleidigen Blicken, die ich danach bekam, hatte er nur gelächelt und mit den Schultern gezuckt. Er meinte damals zu mir: „Vielleicht funktioniert dein Herz nicht ganz richtig, aber immerhin hast du eins.“Nach Luft schnappend tauchte ich wieder im Hier und Jetzt ein.
Der beißende Geschmack auf meine Zunge blieb aber.
Ich wusste noch was passiert war, als ich die Cola angenommen hatte.
Sie hatte absolut nicht nach Cola geschmeckt und auch wenn ich sofort die Subtanz hatte ausspucken wollen, hatte diese mich total umgehauen.
Ohne nochmals zu Jonathan schauen zu können, war ich in den Armen des Mannes zusammengebrochen und hatte mein Bewusstsein verloren. Gleichzeitig hatte ich noch erkannt, warum der Typ eine Kapuze auf gehabt hatte. Das was ich am Anfang als Haare entziffert hatte, war eigentlich Seetang gewesen. Seine Haare bestanden aus Seetang.
Ich hätte es ahnen sollen, hatte ich aber nicht und jetzt saß ich hier im Dunkeln.
Es roch komisch und es war kalt. Zitternd klemmte ich meine kalten Hände unter meinen Po und starrte angestrengt auf irgendeinen Punkt im Raum, denn ich konnte nicht mal meine Fußspitzen sehen.
Meine Finger waren ziemlich taub, aber ich dachte auch einen unebenen Boden unter ihnen zu spüren.
Also kein gemütlicher Dielenboden in einem englischen Cottage.Ich konzentrierte mich weiterhin auf die Kälte in dem Raum und versuchte nicht weiter nachzudenken.
Doch das klappte nur mäßig. A war es alles andere als schön an Kälte zu denken und B konnte ich Jonathans Blick nicht aus meinen Kopf bekommen. Hatte er mich wirklich warnen wollen?
Würde er nach mir suchen? Hatte er überhaupt eine Ahnung, wie er mich finden konnte?
Ich wusste ja selbst nicht einmal wo ich gelandet war.
War er es leid mein Retter zu sein oder waren wir mittlerweile so etwas wie Freunde?
Aber ob Freunde hin oder her, warum hatte mich dieser Typ entführt?
Der Seetang-Typ, an jedem anderen Tag hätte ich das sogar als lustig befunden.
Aber seit dem Tag, wo mich dieser Höllenhund angegriffen hatte, konnte ich darüber nicht mehr lachen.
Ich war in einer anderen Welt und auch wenn diese Leute teilweise lächerlich aussahen, konnte das heißen, dass sie sehr gefährlich waren. Je abstrakter umso gefährlicher, wenn ich an die ganzen Bilder im Codex dachte.
Die vielen Arten von Dämonen...
Oh Gott, wurde ich vielleicht von einem Dämon gefangen gehalten?
Kollaboration oder Konspiration mit Dämonen gilt als Hochverrat. Ich schluckte. Jetzt dachte ich schon wieder an Jonathan.

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Das zweite Gesicht
FanfictionZoey hatte sich immer als gutes Mittelmaß betrachtet. Doch seit einigen Wochen war sie nur noch diejenige mit der Krankheit. Nachdem sie an einem regnerischen Tag in London erst einen riesigen blutrünstigen Hund begegnet und dann auch noch ein blond...