Schweigend folgten Luke und Clary der Schotterstraße,
die mehrere Kilometer parallel zum Waldrand verlief und
dann eine scharfe Kurve machte. Die Bäume schienen schlagartig zu verschwinden,
als ein Gebirgsgrat über ihnen aufragte.
Nachdem sie um den Felsvorsprung eines steilen Hügels gebogen waren,
musste Clary erstaunt blinzeln:
Wenn ihre Augen sie nicht täuschten, lagen dort unten Häuser.
Kleine weiße Häuser, ordentlich aufgereiht wie in einem Märchendorf.
~City of Glass ~Geschafft ließ ich mich auf unserem Bett sinken und beobachtete Jonathan, wie er sich die zahlreichen vollgestopften Waffengurte abschnallte. Der Tag hatte mich mehr angestrengt als ich es zugeben wollte, aber trotzdem war meine Stimmung in diesem Moment ziemlich gut. Dabei saß ich hier nur und beobachtete den Schattenjäger, seine fließenden Bewegungen, als er die Gurte abschnallte und die Schwerter und Klingen auf das Sofa ablegte. Er war in allem seltsam elegant, während ich mir immer vorkam, wie ein Faultier, langsam und zittrig in meinen Bewegungen.
Als Jonathan sich jedoch fließend sein T-Shirt über den Kopf zog und ich bemerkte, wie ich auf seine Muskeln starrte, wandte ich mich doch ab, um meine Wurfmesser auf den Nachttisch zu legen.
Auch wenn dieses Hotelzimmer aussah, wie jedes Andere davor, war ich beruhigt, dass wir uns in London befanden. „Ich denke morgen Nacht sollten wir ins Londoner Institut. Je länger wir warten, je größer wird das Risiko sein.“, seine Stimme klang etwas weiter entfernt und ehe ich die Chance hatte zu antworten, war er auch schon im Badezimmer verschwunden. Gähnend streifte ich mir die Schuhe von den Füßen und pellte mich schwerfällig aus meiner Jacke. Mein einziger Gedanke im Kopf galt nur noch schlafen und somit machte ich mir gar nicht die Mühe meine Hose oder meinen BH loszuwerden. Müde schlüpfte ich unter die schwere Bettdecke und unterdrückte ein lautes Gähnen. Mit geschlossenen Augen lauschte ich noch einigen Sekunden der prasselnden Dusche, ehe ich einschlief.Es war heiß, stickig und dunkel. Ohne es wirklich zu sehen, wusste ich dass ich mich unter der Erde befand. Irgendetwas Feuchtes lief mir über die Stirn und als ich meine Hand betrachtete, konnte ich Blut erkennen. Ein Quietschen ertönte, dann war es ganz hell und ich befand mich in einem andren Raum. In der Mitte stand eine Chaiselongue und dort räkelte sich die rothaarige Feenkönigin. Sie war vollkommen nackt, nur ihre Haare bedeckten notdürftig ihre Brüste. Beschämt starrte ich auf den Boden. Ich wusste nicht warum ich hier war aber es dauerte gefühlte Stunden bis jemand mit mir sprach.
Es war die Königin selbst, ihre Stimme war hart und kalt, irgendwie ganz anders als ihr wunderschöner Körper. Ich spürte den Neid in mir hoch kommen, wusste ich doch, dass mein Körper so flach wie ein Brett war."Was ist euer Plan?", fragte sie und ich spürte die unangenehmen Schauer, die meinen Rücken hinabliefen. Außerdem war mir schlecht und ich hatte einen pappigen Geschmack im Mund. "Ich weiß nicht wovon Sie reden. ", murmelte ich mit Mühe, will ich den Zwang verspürte ihr zu antworten. Am liebsten wäre ich weggerannt, aber ich konnte meine Füße nicht vom Boden abheben, als ich nach unten schaute, sah ich dass sich Efeu um meine nackten Füße gewunden hatte. Ich war dadurch mit dem Boden verwachsen. Auch wenn es mir ein Rätsel war, wie aus Gestein Efeu wachsen konnte und dann auch noch ohne Tageslicht, da der unterirdische Raum nur durch Fackeln erleuchtet wurde.
"Sei nicht töricht mein Kind.", schnurrte sie fast wie eine Katze. Ich wurde wütend, denn schließlich war ich kein Kind und ich gehörte ihr schon gar nicht. Aber allein ihr Blick zeigte nichts als Herablassung und Überheblichkeit. Ich hob wieder probeweise meine Füße aber es hatte sich an meiner Lage nichts verändert. "Du hast scheinbar keine Ahnung wie eng mein Verhältnis mit Jonathan ist." Wieder diese Überheblichkeit, am liebsten hätte ich ihr vor die Füße gespuckt. Aber warum auch nicht? Schließlich stand sie ja jetzt vor mir.
"Du kleines Miststück." Ein stechender Schmerz schoss mir durch die Wange. Sie hatte mir wutentbrannt eine Ohrfeige gegeben. Ihr wütendes Gesicht jedoch war es mir wert. Sie bekam nämlich rote Flecken auf den Wangen, was gar nicht mehr so schön aussah. Generell sah sie in diesem Moment furchtbar hässlich aus. Aber keine Sekunde später war sie wieder das nackte Model, welches mich herablassend ansah.
"Ich weiß, dass er einen Plan hat und du weißt ganz sicher darüber Bescheid, sonst würde er sich nicht mit dir herum plagen." Ja... Sie redete immer noch über Jonathan. Aber mir war es schleierhaft warum sie dachte ich wüsste von einem Plan. "Es gibt keinen Plan.", log ich also, weil ich keine Ahnung hatte, was ich sonst sagen sollte.
DU LIEST GERADE
Das zweite Gesicht
FanfictionZoey hatte sich immer als gutes Mittelmaß betrachtet. Doch seit einigen Wochen war sie nur noch diejenige mit der Krankheit. Nachdem sie an einem regnerischen Tag in London erst einen riesigen blutrünstigen Hund begegnet und dann auch noch ein blond...