Ich habe mich entschiden

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 Ich nutze mal die Gelegenheit und schreibe weiter. Ich hoffe ihr mögt was ich schreie. Also los geht's

Kapitel 30

"Sophie hat eine besondere Gabe" fuhr Charlotte nun fort. "Sie hat das zweite Gesicht. Sie sieht Dinge, die andere nicht sehen können. In ihrem alten Leben hat sie sich oft gefragt, ob sie vielleicht verrückt sei. Heute weiß sie jedoch, dass sie nicht verrückt, sondern etwas ganz Besonderes ist." 

-Clockwork Angel-

Das Londoner Institut war einfach mächtig imposant, sodass ich staunend vor dem Zaun stehen blieb. Jonathan zog mich jedoch sofort zur Seite hinter einigen Weißdornbüschen. "Gehen wir nicht durch das Tor? Ich dachte jeder Schattenjäger hätte freien Zutritt?" fragte ich verwundert, ignorierte seine Hand, die immer noch um mein Handgelenk lag. Er schüttelte den Kopf, nur einige Haarsträhnen lugten unter seiner Kapuze hervor, die er tief ins Gesicht gezogen hatte. Es verlieh ihm ein verwegenes Aussehen, allein durch die derbe Lederjacke, die er trug. Die zahlreichen Waffen machten dann den Rest. "Nein, wir...sagen wir so, sie haben einen speziellen Schutz." Verwirrt zog ich meine Augenbrauen hoch, er seufzte, merkte dass mir die Antwort nicht genügte und fügte hinzu: "Ich bin damals gescheitert ins Institut gekommen, wegen..." Er stoppte und lauschte, doch nur einer der typischen roten Nachtbusse fuhr vorbei.

Wir bafanden uns auf der Fleet Street, umgeben von zahlreichen Anwaltsbüros und Gerichtskanzleien. Eigentlich witzig, dass hier für die Irdischen eine scheibar verlassene Kirche stand. Für mich übrigens auch, ich hatte es leider noch nicht geschafft den Zauberglanz wegzuschieben. Diese imposante Kirche hatte scheinbar viel davon.

"Wegen?" fragte ich nach, als Jonathan immer noch keine Anstallten machte zu antworten. Er war stattdessen beschäftige die Umgebung zu inspizieren, durch diese Büsche hätte ich aber nicht wirklich viel erkennen können. Ich seufzte und zog meine Kapuze tiefer ins Gesicht. Schwarz, war vielleicht nicht so eine gute Tarnfarbe, wenn um einen herum fast alles weiß vom Schnee war, aber der Schattenjäger hatte darauf bestanden. Ehrlich gesagt konnte ich ihn mir auch nicht in anderen Farben vorstellen, für ihn gab es nur schwarz oder eben mal ein weißes T-Shirt. Wenn ich ihn mir in einem grünen Adidas Pullover vorstellen würde, würde ich sicherlich schmunzeln.

"Ok, ich soll doch mitkommen odeer nicht?" Sein Blick huschte zu mir, ehe er wieder konzentriert zum Institut blickte, als wär nicht ich sein Gesprächspartner und als könne er etwas entdecken, was für mich verborgen blieb. "Ja wieso?" "Dann bin ich dafür, dass du ehrlich zu mir bis. Wie soll ich nur halbwegs hilfreich sein, wenn ich nicht weiß was uns erwartet? Ist ja nicht so, dass ich gut in der Flucht wäre." argumentierte ich.

Diesmal war er derjenige, der seufzte. Schließlich wandte er sich mir wieder zu und meinte: "Ok wir müssen es anders machen. Wir gehen durch den Untergrund." Seine Stimme hart, kühl wie immer und er würde definitiv keinen Widerspruch dulden, was mich trotzdem nicht daran hinderte. "Wa...was? Würdest du... ständig lenkst du vom Thema ab." Es klang jammernder als es sollte, aber ich hasste es, wenn er mir so auswich. Dann hatte hatte jedes Mal das Gefühl, ich würde mit einem Stein reden. Argh...

"Komm mit." Warum er das überhaupt sagte war mir ein Rätsel, schließlich zog er mich an meiner Hand schon hinter dem Busch hervor, Richtung Straße. Zur Hölle, dachte ich und stemmte mich gegen seine Bewegung. Er bemerkte es sofort und hielt tatsächlich an. Ja ich weiß, ich benahm mich gerade wie ein bockendes Kleinkind, aber ganz ehrlich? Wenn er mich wie Luft behandelte, konnte ich auch mit sowas ankommen. Fehlte nur noch, das ich mich laut schreiend auf den Boden warf.

"Zoey." drohte er leise, ließ meine Hand jedoch nicht los. Warum hielt er überhaupt meine Hand? Und warum fühlte es sich nur halb so merkwürdig an, wie es sollte? "Jonathan Christopher Morgenstern." flüsterte ich wütend. "Jetzt sag mir endlich, warum wir da nicht einfach reingehen können."

Das zweite GesichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt