Hey,
Okay ich habe meinen Vorsatz gebrochen. Verdammt ich bin so schlecht darin, etwas durchzuziehen. Aber ich kann mein Gehirn einfach nicht davon abhalten, sich neue Sachen auszudenken und Überarbeiten von alten Geschichten ist soooo langweilig....
Naja, hier habt ihr das erste Kapitel. Es ist nicht so lang, wie die beim König, aber ich finde die Länge reicht trozdem aus.
Viel Spaß!
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Harry seufzte, trat sich die Schuhe von den Füßen und ging durch den schmalen Flur zu Louis Zimmer.
"Hast du was gefangen?", fragte Louis und hob den Kopf von der Zeitung, in der er gerade blätterte. "Was für eine nette Begrüßung dafür, dass ich zwei Tage weg war", bemerkte Harry und warf den schweren Beutel auf die Matratze am Boden. "Tut mir leid, aber ich bin so hungrig." Louis legte die Zeitung beiseite, stand auf und kam zu Harry, um ihn in die Arme zu schließen. "Ich freu mich doch, dass du wieder da bist", murmelte er und stupste ihn mit seiner Nasenspitze an. "Ich hab nicht viel zusammen gekriegt. Wenns hochkommt, sind es drei Liter Wildschwein und zwei Liter Fuchs und Kaninchen." Louis verzog das Gesicht: "Ich hoffe, du hast Fuchs und Kaninchen nicht in dieselbe Flasche gefüllt. Das Blut schmeckt grausig, wenn es sich einmal vermischt hat. Obwohl ich ja zugeben muss, dass das Blut früher noch schlimmer geschmeckt hat, als es das jetzt tut. Wobei mir Konserven immer noch besser wären."
Er beugte sich über den Beutel und zog mehrere Plastikflaschen daraus hervor. "In den Großen ist das Wildschwein." Harry deutete darauf und Louis öffnete hastig eine der Flaschen. "Ich trinke nur zwei Schlucke, aber sonst verhungere ich noch." - "Lass' uns noch etwas übrig!" Die Tür flog auf und Zayn kam herein, dicht gefolgt von Liam. "Für euch bleibt auch noch etwas übrig, also keine Sorge." Louis bleckte die spitz gewordenen Eckzähne, leckte sich über die Lippen und schraubte die Flasche wieder zu.
"Das will ich schwer hoffen." Liam schob sich an Harry vorbei und nahm den Beutel genauer in Augenschein. "Was hast du denn bekommen?", fragte er, nahm die Flaschen heraus und schüttelte sie leicht. Dickflüssig schwappte die dunkelrote Flüssigkeit hin und her. "Ich hab Wildschwein, Fuchs und Kaninchen", leierte Harry herunter und setzte sich auf den Fußboden.Draußen dämmerte es bereits und Louis hatte überall Kerzen angezündet, denn seit 150 Jahren gab es nur noch sporadisch Strom. Harry schob zwei Glaslaternen zur Seite und nahm dazwischen Platz.
"Konntest du kein Reh fangen?", fragte Liam ein wenig enttäuscht und band den Beutel wieder zu. "Man, seid doch froh mit dem, was ich mitgebracht habe. Im Wald war nicht so viel los, dass ich sonderlich viel Auswahl gehabt hätte", missmutig zog Harry die Beine an die Brust, schob die Unterlippe vor und sah Liam vom Boden aus an. "Seid froh, dass ich nicht auf Eichhörnchen zurückgreifen musste." Die drei Vampire verzogen das Gesicht. Eichhörnchenblut war sehr dünn und nicht sonderlich nahrhaft, weshalb es keiner von ihnen gerne trank. Doch seit dem großen Krieg 2025, waren sie froh, dass sich die Population des Waldes wieder etwas erholt hatte. Und da es nun kaum noch Autos um Umweltverschmutzung gab, waren die Tiere auch gesünder und schmeckten ein wenig besser, als sie es früher getan hatten.
Obwohl England durch den Brexit im Jahr 2016 nicht direkt in den Krieg zwischen Russland und den USA hineingezogen worden war, hatte das Land einige Einbußen hinnehmen müssen. Die Handelspartner in ganz Europa hatten ihre Waren nicht mehr liefern können und so war in Großbritannien nach und nach eine Rückentwicklung eingetreten.
Der Krieg hatte 12 Jahre gedauert und die schlimmen Zerstörungen, die den Menschen und der Wirtschaft zugefügt worden waren, herrschten nun wieder Zustände wie im viktorianischen Zeitalter; es gab wenig und nur sporadisch elektrischen Strom, was dafür sorgte, dass wieder die Gaslaternen und Heizöfen Einzug gehalten hatten. Auch Pferdekutschen gehörten lange wieder zum Alltag der Menschen. Weil sie ihren Kühlschrank nicht mehr nutzen konnten, waren die Vampire dazu übergegangen, alle paar Tage im Wald Tiere zu töten und deren Blut abzuzapfen. Es hielt sich nicht sonderlich lange, aber eine andere Lösung gab es nicht. Mit dieser Methode machten sie dann sogar noch ein wenig Geld, denn sie verkauften die erlegten Tiere an die Nachbarn und kleinere Händler.
"Gut, dann nehme ich eine Flasche Kaninchen", sagte Liam und griff danach. "Louis, willst du Schwein, oder Fuchs?" Zayn sah den Wuschelkopf fragend an. "Nimm du Fuchs, ich weiß doch, dass du als Muslim kein Schwein isst." Dankbar, dass Louis darauf Rücksicht nahm, griff Zayn sich eine Flasche und verließ gemeinsam mit Liam das Zimmer.
"Ich hab dich vermisst, als du nicht da warst", sagte Louis, ging zu Harry hin und blieb dicht vor ihm stehen. Er lächelte, als Harry zu ihm aufsah und sagte: "Findest du es nicht auch seltsam, dass ich dich auch nach 160 Jahren noch vermisse?" Harry griff nach seiner Hand und spielte mit den blassen Fingern, dann antwortete er: "Ich freue mich, dass du mir das sagst. Nicht jede Beziehung hält so lange Zeit. Zayn und Liam waren der lebende Beweis dafür." Die beiden hatten ihre Beziehung nach 100 Jahren aufgegeben und das, obwohl sie einander aus tiefstem Herzen geliebt hatten. Aber die Gefühle waren im Laufe der Zeit einfach erloschen, weshalb sie beschlossen hatten, nur noch Freunde zu bleiben.
Zum Glück verstanden sie sich noch immer sehr gut, denn das hätte zu gewissen Problemen geführt, wenn sie nach wie vor gemeinsam in einem Zimmer gelebt hätten.Harry umarmte Louis und zog ihn neben sich auf den Fußboden, um ihm einen Kuss zu geben. Er hatte in auch so sehr vermisst.
"Konntest du die erlegten Tiere loswerden?", fragte sein Freund und Harry nickte: "Ja, der Metzger hat alles genommen. Sogar den Fuchs. Ich habe 35 Pfund dafür bekommen." Harry kramte in seiner Hosentasche nach dem Geld und förderte dann zwei zerfledderte Scheine zu Tage, die er Louis in die Hand drückte. Eigentlich brauchten sie wirklich wenig Geld zum Leben. Die Wohnung hatten Louis und Zayn gekauft, es fiel also keine Miete an und ihre Nahrung bezogen sie aus dem Wald. Das Geld sammelten sie in einem Einmachglas, das im Kühlschrank stand. Vielleicht brauchte man ja doch mal eine größere Menge davon. Man konnte ja nie wissen.
"Hast du keinen Hunger, oder hast du dich auf dem Nachhauseweg schon bedient?", fragte Louis nach und lächelte Harry wissend an. "Ich hab einen Marder getrunken." Louis nickte und schlug die Zeitung wieder auf, in der er bei Harrys Ankunft gelesen hatte. Er griff nach einer Kerze und zog sie ein wenig näher zu sich heran. "Ist das die Ausgabe von heute, oder eine der letzten Tage?", fragte Harry, denn Louis pflege häufig die Zeitungen aus dem Müll zu fischen. Es wäre nicht so, dass er zu geizig war, Geld dafür auszugeben, aber meist verfügten die Zeitungsverkäufer nicht über genügend Exemplare. In den Druckereien gab es wenig Papier und auch die Druckfarbe war so teuer geworden, dass man sie nur noch verdünnt benutzte und niedrigere Auflagen produzierte. "Die ist von heute. Es war eines der letzten Exemplare und ich habe 15 Pfund dafür gezahlt. Ich glaube der Verkäufer wollte es an den Meistbietenden verscherbeln", antwortete Louis, während seine Augen auf einen Artikel geheftet waren.
Nachdenklich zog der den Ring in seiner Unterlippe zwischen die Zähne. "Die USA versetzen nun doch mehrere Soldateneinheiten an die Grenze zum Osten...das sieht nicht gut aus. Wann lernen die Menschen endlich, dass Kriege nichts bringen?"
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Umzug mit Folgen II
FanfictionTeil zwei von Umzug mit Folgen! Das Jahr 2175. Es gab Krieg. Amerika hat gegen Russland gekämpft. England kam durch den Brexit noch ganz gut weg, aber die Menschheit hat sich zurückentwickelt. Sie werden abergläubisch und das ist für die Vampire in...