Dream on 2

Kapitel 10

Stella P.o.V.

"Er ist ihr Vater. Louis wird seinem Kind nichts antun. Noch würde er mit Emma des Land verlassen." redet Tamy auf mich ein.
Ich weiß im Moment überhaupt nicht mehr, was ich noch glauben soll. Immerhin hat er Emma einfach gestern Abend mitgenommen.
Die Polizei kann nicht viel machen. Louis hat ja der Vater von Emma und hat das Sorgerecht mit mir zusammen. Solange ich nicht zu hundert Prozent sagen kann, dass er eine Gefahr für Emma ist, sind den Beamten die Hände gebunden.
Ich glaube natürlich auch nicht, dass er Emma etwas antut. Das würde Louis nie machen.
Ich verstehe es nur nicht, warum er Emma mitgenommen hat.
"Ich glaube auch nicht, dass er Emma etwas antut. Aber warum hat er sie mitgenommen?" frage ich meine Freundin.
"Ich weiß es auch nicht." seufzst Tamy.

Komischerweise sind weder Louis noch Harry über Handy erreichbar. Ich weiß überhaupt nicht, wo Louis und meine Tochter sind.
Sogar Liam habe ich schon angerufen. Dieser hat auch keine Ahnung wo Louis sein könnte.
Niall haben wir auch noch nicht erreicht. Der ist aber gestern nach Irland geflogen. Er hat sich gestern von Jessi getrennt. Genauere Informationen habe ich leider noch nicht.
Ich habe leider auch andere Sorgen.
Nina ist in der Schule und bekommt zum Glück nicht soviel mit.
Heute morgen war ich zwar ein bisschen durch den Wind, aber Sie hat nichts dazu gesagt. Die Mama von Lana hat Nina mit in die Schule genommen.
Milo spielt gerade mit seinen Auto auf dem Boden.

"Ich ruf jetzt in jedem Hotel in London an."
Was anderes fällt mir nicht ein. Ich muss etwas unternehmen.
"Du solltest übrigens noch einmal mit Louis reden. Es ist zwar Scheiße, dass er dich angelogen hat. Ich glaube aber nicht, dass er eine andere hat. Louis würde nie fremdgehen. Dazu ist er nicht der Typ. Vorher hätte er eher noch mit dir Schluss gemacht." sagt Tamy zu mir.
Ich weiß doch auch nicht, was ich glauben soll.
Aufjedenfall hat er mich in zwei Sachen angelogen.
Er hat diese verfluchte Vasektaomie nicht gemacht und Harry hatte keinen Unfall mit seinem besten Stück. Was Tamy mir noch einmal bestätigt hat.
Gestern war er ja auch nicht mit Harry zusammen.

Die Tür geht auf und Harry kommt zu uns ins Wohnzimmer.
Er hat einen Schlüssel. Darum ist er einfach ins Haus gekommen.
"Warum gehst du Spast nicht ans Handy?" geht Tamy meinen Bruder an.
"Ich war beschäftigt." antwortet er.
"Wo ist Louis?" frage ich ihn.
"Im Hotel."
Gleich fliegt eine Vase gegen seinen Kopf. Ich will Informationen. Aufgebracht stehe ich auf und stelle mich vor ihm auf.
"Er hat meine Tochter. Sag mir einfach wo er ist." werde ich lauter.
"Mandarin Orient Hyde Park Hotel." antwortet Harry.
Das ist mein Stichwort.
"Kümmert euch um Milo." sage ich zu den beiden und schnappe meine Handtasche.
Der bekommt jetzt etwas von mir zuhören. Und meine Tochter nehme ich auch wieder mit.

Ich brauche zehn Minuten bis zum Hotel.
Eigentlich ist es ein Weg von fast zwanzig Minuten. Ich habe aber solche wut in mir, dass ich ein paar rote Ampel ignoriert habe.
Mein Auto stelle ich vorm Hotel ab.
"Soll ich ihr Auto in die Garage fahren?" fragt ein netter Portier.
"Ich fahr gleich wieder." sage ich zu ihm und gehe ins Hotel.
Am Empfang steht ein im Anzug bekleideter Mann. Braune kurz Haare und braune Augen hat dieser Mann. Er ist bestimmt erst Anfang dreißig und sieht schon gut aus.
"Guten Tag Mrs Tomlinson." begrüßt er mich freundlich und zeigt mir ein wunderschönes weißes lächeln.
Schöner Mann.
Sollten Louis und Ich uns trennen gibt es wenigstens noch schöne Männer in diesem Land zum trösten.
Aufjedenfall kennt er mich. Wahrscheinlich liest er Klatschzeitungen. Was auch bedeuten könnte, dass er schwul ist.
"Ich möchte zu meinem Mann." sage ich zu ihm und ziehe mein Oberteil ein bisschen nach unten. Heute habe ich ein rotes T Shirt mit Dekolleté an. Dazu eine schwarze Jeans.
Er bekommt gleich Stielaugen, als ich meine Brüste ein bisschen Lüfte.
"Im neunten Stock. Er hat die Suite Nummer fünf." antwortet er.
Ich lehne mich ein bisschen über den Tresen. Dieser Mann schaut mir direkt in den Ausschnitt.
Auf seinem Schild steht Paul.
"Paul mein hübscher, kann ich vielleicht die Schlüsselkarte haben? Ich will meinen Mann überraschen." sage ich verführerisch zu ihm.
"Na.. Na.. Natürlich." sammelt er.
Ich gebe ihm einen Kuss auf die Wange und hauche ihm ein "Danke" zu.
"Gerne." antwortet er mir.

Mit der Schlüsselkarte gehe ich zum Aufzug und fahre in neuten Stock. Suite Nummer fünf finde ich auch schnell.
Ich öffne die Suite und gehe hinein.
Dort ist eine schlanke gut aussehende Frau mit meiner Tochter auf ihrem Arm.
"Finger weg von meiner Tochter, Schlampe!" kreische ich sie an und stürme auf diese Frau zu.
Sofort nehme ich meine Tochter in die Arme.
"Meinetwegen kannst du ihn haben. Aber meine Kinder bekommst du nicht." brülle ich diese Frau an.
Sie schaut mich perplex an.
Blöde Kuh.
Am liebsten würde ich ihr die Augen aus kratzen.
Diese rothaarige lockige Kuh öffnet ihren Mund und sagt,
"Dass ist alles ein Missverständnis. Ich bin Kinderärztin.."
"Halt die Klappe. Es ist mir egal. Ich bin durch mit Louis. Sie können ihm ausrichten, dass ich heute noch zum Anwalt gehe und ihm die Kinder nehmen werde." unterbreche ich sie barsch.

Gerade als ich gehen will kommt Louis aus dem Badezimmer. Er hat nur ein Handtuch um seine Hüfte gewickelt.
"Stella was machst du den hier?" fragt er mich schockiert.
"Ich habe mein Kind geholt. Viel Spaß mit deiner Schlampe." sage ich zu ihm und verlasse die Suite.
Tränen laufen mir über die Wangen. Ich habe es jetzt gesehen, dass er eine andere hat.
Louis hat mich verarscht.
Ich kann es einfach nicht glauben.
Aber es ist anscheinend wahr.
Immerhin stand diese rothaarige Schlampe vor meinen Augen.
Ich steige in den Aufzug.
"Stella warte!" ruft Louis mir nach.
Schnell drücke ich auf den Knopf, der die Türen schließt. Der Aufzug fährt nach unten.
Ich wische mir schnell meine Tränen weg.
Unten gebe ich Paul die Schlüsselkarte.
"Alles in Ordnung?" fragt Paul.
"Nein. Danke nochmal." sage ich zu ihm und gehe hinaus.

Während ich Emma ins Auto setze, kommt Paul zu mir.
"Ich kann Sie nicht so aufgewühlt fahren lassen. Ich würde es mir nie verzeihen, wenn ich erfahren würde, dass Sie einen Unfall hatten, und ich ihn hätte verhindern können."
Er legt seine Hand auf meine Schulter und schaut mich eindringlich an.
"Müssen sie nicht arbeiten?" frage ich ihn.
"Ich opfere meine pause für eine schöne Frau, die meine Hilfe braucht." antwortet er und lächelt mich an.
Der flirtet mit mir.
Was ich vorhin ja auch bei ihm gemacht habe. Nur waren meine Absichten ein wenig anders.
"Es wäre wirklich nett, wenn Sie mich fahren." stimme ich zu.

Jedoch wird Paul unsanft aufeinmal von mir weggezogen.
Louis verpasst ihm im nächsten Moment einen Faustschlag ins Gesicht.
"Finger weg von meiner Frau." brüllt er und schlägt wieder auf Paul ein.
"Louis hör auf damit."
Ich zerre am Arm von Louis. Zum Glück lässt er sich von Paul wegziehen.
Keine fünf Sekunden später kommt die Polizei angefahren.
Na toll!
"Wir gehen." drängt Louis und zerrt mich zum Auto.
Ist der jetzt total bescheuert. Erst schlägt er auf jemanden ein und jetzt will er abhauen.
"Spinnst du? Du kannst nicht einfach gehen." zische ich ihn an.
"Hättest du dich nicht von den Kerl begrabschen lassen, wäre hier überhaupt nichts passiert. Jetzt steig ein oder ich sperre dich in den Kofferraum." brüllt Louis mich an.
"Das kann dir doch egal sein! Du fickst ja sowieso deine scheiß Ärztin." Ich lass mir bestimmt nicht alles in die Schuhe schieben.
"Ich fick die scheiß Ärztin nicht. Würdest du mir mal eine Sekunde zu.."
Louis stockt mitten im Satz und wendet sich wütend von mir ab.

Paparazzos haben sich um uns gebildet. Sie filmen und fotografieren was das Zeug hält.
Louis nimmt den einen die Kamera ab und schlägt ihm die Kamera ins Gesicht. Danach schubst er einen anderen um und tritt auf ihn ein. Schnell kommt die Polizei angerannt und wirft Louis zu Boden. Vor meinen Augen wird er in Handschellen abgeführt.
Ich muss mich kurz sammeln. Eine Beamtin spricht kurz mit mir, bevor ich mit Emma fahren darf. Die kleine ist zum Glück eingeschlafen. So hat Sie wenigstens dieses ganze Theater eben nicht mitbekommen.