Louis P.o.V.
"Harry hilf mir doch mal, statt dumm grinsend herumzusitzen." bluffe ich Harry an.
Der geht mir gerade tierisch auf die nerven.
Er sitzt gerade in der ersten Reihe, um meinen Untergang mitzuerleben. Meine beiden kleinen Kinder zwingen mich in die Knie. Emma läuft mir wie ein Dackel schon seit zwei Tagen hinterher und lässt mich keine Sekunde in ruhe. Milo macht, was Milo am besten kann und das ist quatsch. Eben hat er seine Tasse mit Milch umgekippt. Der ganze Tisch ist voll und es tropft auf den Boden.
Emmi steht neben mir und weint, weil ich sie gerade nicht auf den Arm nehmen kann.
Ich drehe gleich durch.
Ausgerechnet heute hat der doofe Kindergarten auch noch zu. Betriebsausflug!
Sowas dämliches.
Ich hätte zumindest Milo abgeben können. Jetzt hab ich beide Kinder an der Backe.Harry sitzt nur herum und lacht sich schlapp. Dem kann ich die beiden Quälgeister auch nicht andrehen. Er ist nur kurz vorbeigekommen.
Der will gleich mit Tamy zu ihren Eltern. Die haben heute Hochzeitstag.
Er könnte ruhig die Kinder von mir mitnehmen. Alte Leute lieben Kinder.
"Ich will Garten. Zu Killer spielen." meckert Milo und hämmert gegen die Fensterscheibe.
Boah nervt der mich.
Außerdem ist er in die Milch auf dem Boden getrennten und versaut die ganze Küche.
Wenigstens kümmert Harry sich gerade um Emma und wippt sie ein bisschen auf seinen Schoß. Endlich ist Emma jetzt ruhig.
Ich kann langsam ein bisschen besser denken.
Erstmal muss ich anfangen hier sauber zumachen.
Darum nehme ich einen Lappen und fange an den Tisch zuwischen. Ich beneide Stella gerade dafür, dass sie immer so ruhig bleibt.
Milo macht nämlich schon wieder anderen Mist und räumt die untere Schublade mit den Plastikschüsseln aus.
"Kannst du nicht wenigstens Emma mitnehmen? Sie mag dich."
Emmi ist nur so heute drauf, weil sie nicht gut geschlafen hat. Dadurch habe ich auch nicht gut geschlafen.
"Sorry Louis. Ich kann keines der Kinder mitnehmen." sagt er.
"Ich hoffe dein Sohn ist genauso aktiv wie mein Sohn." fauche ich ihn eingeschnapt an und schnappe mir Milo. Das Chaos von Milo Räume ich später auf.Seit gestern weiß Harry, dass er Vater von einem Jungen wird. Nina und Stella sind beide noch im Krankenhaus. Seit zwei Tagen komme ich alleine mit den beiden Quälgeistern aus.
Hoffentlich kann Stella spätestens morgen wieder nach Hause. Ich drehe sonst durch. Nina bleibt noch ein bisschen. Selbst im Krankenhaus will sie nicht ihre Tablette nehmen. Darum bekommt sie jetzt eine Infusion. Irgendwie ist sie selbst daran schuld. Anders geht es ja nicht.
Dr. Michaels ihr behandelter Arzt hat es entschieden und sie wird jeden Tag von einer Psychologin besucht. Nur denkt Nina Miss Collins ist eine ganz normale Krankenschwester. Wir müssen ja so vorgehen.
Wir sind ratlos.
Ins Krankenhaus möchte ich natürlich auch noch.
Erst will ich zu Stella. Zusammen gehen wir dann zu Nina.
Natürlich müssen die beiden Giftzwerge mit.
Vielleicht versuche ich gleich noch einen Anlauf, dass Harry wenigstens Emmi nimmt.Plötzlich hab ich eine Idee.
Die Kinder müssen ja nicht immer zu Harry. Ich könnte Sie ausnahmsweise zu Niall bringen. Das Problem ist nur, dass Emma da nicht mitspielen wird.
Sie kennt Niall kaum und hat es nicht so mit anderen Männern. Harry ist in der Regel eine Ausnahme. Aber wenn Emma einen schlechten Tag hat, lehnt sie auch Harry ab.
Gerade im Moment geht es eigentlich.
Ich habe jetzt wieder eine Idee.
"Harry, ich muss kurz zum Müll." sage ich zu ihm und nehme den Müll aus dem Eimer.
"Ja." antwortet er mir und schaut mich kurz an. Danach kümmert er sich weiter um Emma. Milo ist gerade auch beschäftigt. Er leckt die Fensterscheibe ab.
Mein Sohn ist schon komisch.
Schnell Verschwinde ich in den Flur. Dort ziehe ich Schuhe an und nehme meine Schlüssel.
Harry wird wahrscheinlich nachher stinksauer auf mich sein.
Doch ich muss es durchziehen.
Darum verlasse ich mein Haus und steige schnell in mein Auto. Wie ein Rennfahrer beim Start, fahre ich mit quischenden Reifen los zum Krankenhaus.Nach zwanzig Minuten bin ich am Krankenhaus angekommen. Harry hat die ganze Zeit versucht mich anzurufen. Ich hab mein Handy auf lautlos gestellt, damit er mich nicht mehr nerven kann.
Ein schlechtes Gewissen habe ich schon.
Mehr wegen den Kindern als wegen Harry. Nachher gehe ich mit meinen beiden Schätzen ein Eis essen.
Erstmal gehe ich aber Nina besuchen.
Ich gehe den Flur vom Krankenhaus entlang und als ich um die Ecke gehe, platze ich in eine Diskussion zwischen Dr. Michaels und Dana.
"Nina Tomlinson ist meine Patientin. Du hast kein Recht ihr etwas anderes zu verordnen. Ich werde dich beobachten und sollte ich dich noch einmal bei der Kleinen sehen, gehe ich zum Chef." faucht Dr. Michaels Dana an.
Ich finde dieses Gespräch sehr interessant.
Ich sollte mich mal einmischen. Hier geht es um meine Tochter.
"Guten Tag. Ich hab gehört hier geht es um meine Tochter." begrüße ich die beiden.
Dr. Michaels funkelt Dana böse an, danach setzt er ein falsches lächeln für mich auf und sagt, "Es tut mir leid Mr. Tomlinson, dass sie das eben mitbekommen mussten. Leider gab es ein kleines Problem mit der Medikation. Ich habe alles wieder im Griff. Keine Sorge."
Ich schaue misstrauisch zu Dana. Soweit ich weiß, ist das nicht einmal ihre Abteilung. Was macht sie hier?
"Sind Sie nicht auf einer anderen Station? Wir kennen uns von meiner Tochter Emma. Die kleine Maus hatte etwas verschluckt." wende ich mich an Dana.
"Ich erinnere mich. Im Moment bin ich hier auf Station. Ich hab noch andere Patienten. Sie entschuldigen mich." Dana scheint sauer zu sein. Mit erhobenen Hauptes stapft sie eilig davon.
Ich habe sie seit Monaten nicht mehr gesehen. Meine Frau hätte mich getötet, wenn ich noch weiter Kontakt mit Dana hätte.Ich würde jetzt aber gerne genaueres wissen.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Dana etwas Nina gegeben hat, was sie ihr nicht hätte geben sollen.
"Was hat die Ärztin mit meiner Tochter gemacht?" frage ich den Arzt.
Unbehaglich schaut er mich an. Ich setze einen fixierenden ernsten Blick ein. Ich will jetzt wissen, was hier los ist. Mein Bauchgefühl sagt mir eindeutig das hier etwas nicht stimmt.
"Meine Kollegin hat Nina falsche Medikamente gegeben. Es ist nichts schlimmes passiert. Ihrer Tochter geht es gut. Ich habe alles im Griff wieder. Sie ist jetzt nur sehr schläfrig." antwortet er mir.
"Ich werde meinen Anwalt anrufen und danach möchte ich ein Gespräch mit dem Chefarzt."
"Es ist ihr absolutes Recht. Ich gehe gleich zum Chefarzt und werde Ihnen einen Termin mitteilen." sagt er zu mir und geht.
Ich atme tief durch. Das wird Dana betreuen. Ich werde dafür sorgen, dass sie nie wieder praktizieren darf. Nachher muss ich erstmal sehen, wie ich Stella darüber Berichte. Sie wird ausrasten. Wahrscheinlich muss ich meine Frau festketten, damit sie nicht gleich rüber geht und Dana tötet. Stella braucht eigentlich noch ruhe.
Erstmal gehe ich zu Nina, damit ich mich selbst sehen kann, wie es meiner Tochter geht. Währenddessen kann ich mir überlegen, wie ich Stella darüber Berichte und am besten schonend.
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Dream on 2
FanfictionDie Tomlinsons sind eine glückliche Familie. Sie haben manchmal normale Alltagsprobleme. Aber was ist, wen es ein Problem gibt, dass nicht gelöst werden kann? Wird die Familie daran zerbrechen?