Kapitel 45

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Louis P.o.V.

Gedanken verloren sitze ich in einer Hollywoodschaukel im Garten. Es ist draußen Stockfinster. Die Terrasse wird nur von dem Licht im Haus beschreibt. Langsam bewege ich meine Beine hin und her, um die Hollywoodschaukel zu bewegen. In meinen Armen liegt Milo wie ein kleines Baby. Eben wollte er nicht schlafen. Mit seinem Geschrei hatte er eben alle auf Trab gehalten. Da Stella sich mit Emma neben an ins Bett gelegt hat, um Emma in den Schlaf zu bringen, bin ich mit ihm nach draußen. Keine zehn Minuten später ist er eingeschlafen. Er war zu übermüdet, dass er den Kampf gegen das nicht schlafen aufgegeben hat.
Nun beobachte ich meinen kleinen zwerg beim schlummern.
Seitdem ich wieder bei meiner Familie bin, würde ich am liebsten meine Kinder und Stella andauernd in meinen Armen halten. Ich hatte die ganze Zeit Angst, dass ich meine Familie verliere oder nie wieder sehe. Ich hatte nicht einmal Angst um mein eigenes Leben. Für meine Kinder und Stella wäre ich tausend mal gestorben, um sie zu beschützen.
Auch jetzt würde ich lieber in den Tod gehen, als zu zulassen, dass ihnen etwas passiert.

Manchmal frage ich mich, warum Stella mich nicht hasst. Ich bin daran schuld, dass wir auf der Flucht vor dieser gestörten sind. Sie hätte allen Grund um mich zu hassen. Ich hab soviel Leid über uns gebracht. Vielleicht wäre es einfach zu Ende, wenn ich nicht mehr bei ihnen wäre. Wenn ich nicht mehr auf dieser Welt existieren würde. Sie könnten wieder ein normales Leben finden. Stella würde bestimmt noch einmal einen anderen Mann finden. Emma, Milo und unser ungeborenes Kind, würden bestimmt noch einen anderen Mann, an der Seite von Stella, als ihren Papa akzeptieren. Natürlich würde ich Stella auch alles hinterlassen.
Sie würde die Kinder ernähren können und für sie sorgen. Bestimmt würden die Jungs ihr natürlich auch helfen, wenn ich nicht mehr da wäre. Keiner würde sie im Stich lassen. Besonders Harry würde sich um meine Familie kümmern.
Darauf könnte ich mich verlassen.
Bestimmt würde Dana, dann endlich alle in Ruhe lassen. Meine Freunde könnten auch wieder zu ihren Familien. Dank mir, kann Harry nicht bei seinem kleinen Baby sein. Meine Frau muss unser Kind zuhause auf die Welt bringen. Darüber mache ich mir so meine Sorgen. Obwohl Liam sich erkundigen möchte, ob wir eine Hebamme holen können. Keiner von uns hat richtig Ahnung davon ein Kind auf die Welt zu bringen. Außerdem könnte soviel schief gehen. Ich habe mich im Internet schlau gemacht. Die ich jetzt nicht mehr gedanklich aufzählen möchte, weil sie echt Horrormäßig waren. Von Tod des Kindes bis zum Tod der Mutter war alles dabei. Natürlich kann sowas im Krankenhaus auch passieren, aber von der medizinischen Sicht, könnte beiden eher geholfen werden.

Milo streckt sich in meinen Armen. Ich schaue meinen kleinen Mann liebevoll an.
Es ist so ein schönes Gefühl Papa zu sein. Ich bin so stolz auf meine Kinder. Es ist so wunderschön sie beim wachsen zu sehen.
Jetzt fühle ich mich mies, weil ich eben schon fast Selbstmord Gedanken hatte. Ich würde meine Kinder im Stich lassen. Nina würde sich noch an mich erinnern. Vielleicht auch noch mehr Milo und Emma. Stella würde es ihr Herz brechen. Sie hat schon zuviel gelitten. Noch mehr leid möchte ich ihr nicht zufügen.
Milo macht kurz die Augen auf. Ich habe aufgehört ihn zu wiegen. Darum mache ich weiter mit meiner Bewegung, um die Hollywoodschaukel zu schaukeln. Gleich darauf schließt er seine Äuglein wieder.
Ich habe ihn eine Decke eingewickelt, damit er nicht friert. Es ist schon ganz schön frisch.
Er hat es bestimmt warm. Hoffe ich zumindest. Ich werde einfach gleich mal wieder ins Haus gehen. Mal sehen ob Stella unsere Emmi zum Schlafen gebracht hat. Obwohl Emmi nur schwierig bei Jetlag ist. Ihren Alkoholrausch hat Emma sehr gut überstanden. Gestern hat sie zwar den ganzen Tag geschlafen. Heute morgen war sie wieder fit wie ein Turnschuhe.

"Papa kommst du rein? Ich brauche hilfe beim malen." Nina steht vor mir und schaut mich hilfesuchend an.
"Gleich. Ich warte noch kurz bis dein Bruder ein bisschen fester schläft. Versuch es doch erstmal alleine. Bestimmt schaffst du es auch ohne meine Hilfe, weil du eine kleine Künstlerin bist."ermutige ich meine Tochter.
"Ok."sagt sie ein bisschen mutiger und geht wieder ins innere vom Haus.
Meine Ruhe dauert nur nicht lange. Harry tritt zu mir auf die Terrasse. In seinen beiden Händen, hält er jeweils eine Flasche Bier.
"Ich habe gedacht, dass du ein bisschen Nervennahrung gebrauchen könntest. Du wirkst mir heute ein bisschen depressiv."bemerkt er und setzt sich neben mir auf die Hollywoodschaukel.
Ich nehme mit einer Hand das Bier. Von der Flasche gönne ich mir einen großen Schluck.
Seitdem ich hier bin trinke ich viel Alkohol. Meine Frau hatte sich gestern Abend schon beschwert, als ich zu ihr ins Bett kam, weil ich so nach Kneipe gerochen habe. Heute gehe ich vorher duschen und putze meine Zähne, damit sie nicht wieder eine Kneipe neben sich liegen hat.
"Wo bist du mit deinen Gedanken den ganzen Tag?"fragt Harry mich.
Ich habe schon den ganzen Tag diese Gedanken im Kopf, dass es für alle einfacher wäre, wenn ich nicht mehr hier wäre. Da merkt man schon unsere Seelenverwandtschaft. Harry bemerkt gleich, wenn etwas nicht mit mir stimmt.
Kann ich mit ihm darüber offen reden? Ich schäme mich für meine Gedanken. Besonders weil ein Grund weiterzuleben in meinen Armen liegt. Es lohnt sich alleine für meine Kinder weiter zu kämpfen. Natürlich zähle ich Stella auch dazu.
Sie sind alle ein Grund weiter zu kämpfen.

Ich pickel an dem Etikett von meiner Flasche herum.
Harry wird mich solange löchern bis ich rede. Er lässt bei sowas selten locker.
Hoffentlich verurteilt er mich nicht, wegen meinen dummen Gedanken.
"Ich habe darüber nachgedacht, dass es einfacher für euch alle wäre, wenn ich nicht mehr hier bin."gestehe ich.
Plötzlich erwischt mich ein leichter Schlag auf meinen Hinterkopf.
"Louis Rede nicht so ein Müll. Nichts ist besser daran, wenn du nicht mehr hier wärst. Deine Kinder würden leiden. Und Stella würde daran zerbrechen. Denk sowas dummes nie wieder."meckert Harry mich energisch an.
"Ich weiß, dass es dummes denken ist. Ich bin einfach verzweifelt. Meine Familie leidet. Ihr leidet.. "
"Wir sind zusammen. Das ist doch des wichtigste. Keiner leidet ihr Höllenqualen. Wir werden schon wieder aus dieser Situation herauskommen. Es braucht nur ein wenig Geduld."unterbricht er mich barsch.
Ach wenn ich Harry nicht hätte. Seine Worte haben mir neue Ressourcen gegeben. Ich muss kämpfen. Für meine Familie und Freunde. Zusammen schaffen wir es schon diese Situation zu meistern. Trotzdem hoffe ich, dass es bald vorbei ist und Dana endlich gefasst wird.

Hi meine lieben ♥
Noch ungefähr zehn Kapitel und dann beende ich die Story. Vielleicht sind es auch weniger. Ich weiß es noch nicht genau.

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