Kapitel 39 1/2

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Stella P.o.V

Ich mach mir solche sorgen um Louis. Seit gestern Abend ist er nicht mehr aufgetaucht. Sein Handy ist aus und niemand weiß, wo er ab geblieben ist. Die Polizei möchte mir auch nicht helfen. Er ist noch keine achtundvierzig Stunden verschwunden. Ich fühle mich von der Polizei im Stich gelassen. Louis ist zwar nicht mal vierundzwanzig verschwunden. Jedoch bin ich mir sicher, dass er nicht abgehauen ist, um die sau vor der Geburt herauslassen möchte. Das hat dieser Idiot von Polizist behauptet. Am liebsten wäre ich über seinen Schreibtisch gesprungen und hätte ihn gewürgt. Mein Bauch ist mir nur im weg. Wahrscheinlich wäre ich mitten im Sprung gleich auf den Boden gezogen worden, von meinem Bauch.

Am liebsten würde ich selbst losziehen und ihn suchen. Mein Gefühl, sagt mir das etwas passiert ist. Noch ein Punkt, was mir dieser dumme Polizist nicht geglaubt hat.
Ich weiß nur nicht, wo ich anfangen soll zu suchen.
Er hat mich nicht im Stich gelassen. Louis beweist mir so oft, dass er mich liebt. Mein Mann wurde nicht einfach abhauen. Dazu liebt er unsere Kinder. Was noch ein Grund ist, dass er sich nicht einfach verpissen würde. Ich mach mir deswegen umso mehr sorgen. Was ist wen er einen Unfall hatte und im Koma liegt? Louis vergisst andauernd sein Geldbeutel Zuhause. Niemand wüsste wer er ist, weil man vielleicht auch sein Gesicht nicht erkennen kann. Das könnte alles möglich sein.
Ich überlege, ob ich mir Emma schnappe und anfange zu suchen. Nina ist in der Schule und Milo im Kindergarten. Mit Emma kann ich in ruhe suchen. Ich muss nur pünktlich Milo abholen. Das wäre in drei Stunden.
Vielleicht finde ich ihn sogar in der zeit. Leider stellt sich mir wieder die Frage, wo ich anfangen soll. Ich hab echt keine Ahnung, wo Louis sein könnte. Wenn er nicht Zuhause, bei Harry, Niall und Liam ist, gibt es nicht viele Optionen.

Niedergeschlagen setze ich mich zu Emma auf die Couch. Sie schaut eine Kindersendung mit Bienen. Summ summ oder so ähnlich. Ich kann mich gerade nicht so konzentrieren.
Emma kaut auf ihrer Flasche mit Milch herum. Louis hätte Emma jetzt auf seinen Schoß gezogen und ihr liebevoll erklärt, dass sie sich ihre kleinen Zähnchen kaputt macht, wenn sie so auf ihre Flasche beißt. Dann hätte er ihr einen Kuss auf die Wange gegeben und mit ihr gekuschelt. Er ist so ein toller Papa. Ich vermisse ihn so sehr. Was mach ich nur, wenn er nie wieder auftaucht? Ich kann nicht ohne ihn sein.
Bei dem Gedanken, dass er für immer verschwinden bleibt, kommen mir die Tränen.
Ich hoffe ehrlich, dass er gleich durch die Tür kommt und es eine gute Erklärung dafür gibt, warum er nicht nach Hause gekommen ist. Dann ist alles wieder gut. Ich würde es ihm sofort verzeihen.
Hauptsache er kommt gesund und munter wieder zurück zu uns.
Emma schaut mich von der Seite argwöhnisch an.
Langsam geht sie auf alle viere und krabbelt auf meinen Schoß.
Sanft kuschelt sich meine Tochter an mich. Sie scheint zu merken, dass ich traurig bin und möchte mich trösten. Meine kleine Maus drücke ich fest an mich.

"Stella!"ertönt Nialls Stimme durch den Flur. Er klingt abgehetzt und besorgt. Vielleicht hat er was von Louis gehört und darum ist er sofort zu mir gerannt.
Niall rennt mit Milo auf seinem Arm ins Wohnzimmer.
"Gott sei Dank. Pack deine Sachen. Wir müssen hier sofort verschwinden. Nina ist oben und packt schon."drängt er mich und setzt Milo auf die Couch.
Was will der? Warum müssen wir verschwinden? Warum sind Nina und Milo bei ihm?
Ich verstehe die Welt nicht mehr. Außerdem kann ich nicht einfach abhauen. Ich weiß nicht, was mit Louis ist und ohne ihn gehe ich überhaupt nirgendwo hin.
"Ich kann nicht weg. Louis ist..."
"Stella! Pack deine verdammten Sachen. Wir müssen uns in Sicherheit bringen. Louis ist im Moment am sichersten von uns allen."sagt er ernst und aufgefühlt zu mir.
Danach stapft er davon.
Will er mich verarschen? Er hat anscheinend Informationen über Louis Aufenthalt und geht einfach weg.
Emma setze ich zu Milo. Da der Fernseher noch läuft sind die beiden abgelenkt. So schnell mich meine Beine tragen können, laufe ich Niall hinterher.
Ich finde ihn oben in meinem Schlafzimmer. Er schmeißt Wahllos Klamotten von mir in einen Koffer.
"Niall, was soll das alles?"frage ich hysterisch.
Der macht mich wahnsinnig. Ich muss vorallem wissen, wo Louis ist.
Darum füge ich noch hinzu, "Und wo ist mein Mann?"
Mir kommen wieder die Tränen. Das alles ist zuviel für mich und meine Nerven.

Niall hört auf zu packen und beißt sich bekümmert auf die Lippen.
"Ich erkläre dir alles, wenn wir unterwegs sind. Das leben von deinen Kindern und deins ist in Gefahr. Louis würde auch wollen, dass du dich mit den Kindern in Sicherheit bringst."bewichtigt er mich ein bisschen ruhiger.
Was mich auch ein wenig beruhigt. Obwohl ich gerade richtig Angst habe. Mich macht es verrückt, dass ich nicht weiß, was hier los ist. Er wird mir meine Antworten bestimmt geben. Nur jetzt im Moment nicht.
"Stella Bitte vertrau mir. Das alles ist gerade ein wenig krank und scheiße. Sobald wir hier weg sind erkläre ich dir wirklich alles. Doch erstmal müssen wir so schnell wie möglich weg. Lass uns die Sachen von den Kindern packen und endlich abhauen. Umso schneller wir verschwunden sind, umso besser ist es für uns."redet er auf mich ein.
"Wohin gehen wir?"möchte ich wissen.
Ich muss sicher sein, dass wir ein Dach über dem Kopf haben. Außerdem bin ich schwanger und möchte nicht mitten im Wald schlafen.
"Erstmal aus der Stadt raus. Am besten fahren wir Richtung Norden. Ich hab genug Bargeld dabei. Sollte es dunkel werden, können wir in ein Hotel und uns ausruhen." Er hat überhaupt keine Ahnung, wohin wir sollen.
Wenigstens können wir mal in ein Hotel. Ich werde auch etwas Bargeld mitnehmen. Louis hat in einem Safe ungefähr zwanzigtausend Pfund gebunkert. Davon werde ich etwas in meinen Koffer packen.
"Kannst du Sachen für Emma und Milo packen. Ich packe mein zeug. Denk noch an Spielsachen für die Kinder."füge ich mich.
Niall verschwindet schnell aus meinem Schlafzimmer. Schnell hole ich Geld aus dem Safe. Hoffentlich kann ich Niall wirklich vertrauen. Louis hat es zuletzt nicht getan.

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