Kapitel 20

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Stella P.o.V.

"Du bekommst nie in deinem Leben Taschengeld. Niemals!" sagt Louis zu unserem Sohn.
"Und du wirst ab heute jeden Tag arbeiten gehen. Meinetwegen als Clown im Zirkus. Hausarrest hast du natürlich auch." sagt Louis streng zu ihm.
Louis ist ausnahmsweise mal richtig wütend auf Milo. Ich glaube nur, dass Milo die strafen noch nicht interessieren. Diese strafen durchzusetzen wird auch nicht einfach. Unser Sohn schaut ihn an, als würde Louis ein Spiel gleich mit ihm spielen.
"Louis, er ist halt dein Sohn. Kein Wunder des er so drauf ist und alles zerstört." wirft Harry ein.
Die ganze Situation ist zustande gekommen, weil Milo in unserem Hotelzimmer den Boden mit Edding bemalt hat.
Dazu hat er noch in der Lobby eine teure Vase hinunter geworfen.
Ein Sachschaden von fünfzigtausend.
Wobei die Vase davon am teuersten war. Sie wird sowieso keinen Fehlen. Die war richtig hässlich.
Das interessiert nur niemand.
Aufjedenfall haben wir uns nun in ein anderes Hotel eingenistet. Hier haben wir wenigstens eine Suite und müssen uns nicht mehr zu fünft in ein Zimmer quetschen.
Wir sind immerhin noch drei Tage in New York und es war einfach zu peinlich im anderen Hotel zubleiben. Aber darum geht es im Moment nicht. Milo hat eben schon wieder Unfug getrieben und Louis Zigaretten auseinandergenommen. Wobei er in der Hinsicht sogar meinen Segen hat.
"Tay Daddy." sagt Milo und wendet sich von Louis ab. Kurz darauf geht er in die Ecke mit den Spielsachen und spielt mit seinen Autos.

"Ich glaube Louis, dass Milo überhaupt nichts verstanden hat." kichert Harry.
"Wir reden darüber, wenn dein Kind da ist." brummt Louis.
Ich freue mich schon darauf, wenn Harry's Kind mit Tamy da ist. Wir können zusammen etwas mit unseren Kindern machen.
Zum Beispiel ins Babyschwimmen gehen. Ich war mit Emma und Milo auch im Babyschwimmen. Das hat den beiden viel Spaß gemacht. Die beiden können sogar zusammen spielen. Nur dauert es noch bis wir unsere Kinder bekommen. Ich bin in der zwölften Woche und Tamy in der zehnten Wochen.
Tamy leidet im Moment über schlimmere Übelkeit als ich derzeit. Darum ist Sie auch Zuhause geblieben. Bei mir geht es eigentlich gerade mit der Übelkeit.  Außer ich bekomme meine Fressattacken wieder. Louis soll für mich mit aufpassen, dass ich nicht mehr soviel durcheinander esse.
Ich kann mich alleine nicht kontrollieren.

"Milo hör auf damit." meckert Nina.
Louis und Ich drehen uns zu den beiden Kindern um. Milo versucht Nina von der Couch zustoßen.
Natürlich lässt Nina sich das nicht gefallen und versucht ihren Bruder zu bekämpfen.
"Milo es ist genug Platz auf der Couch." ruft Louis säuerlich.
"Will da."  protestiert Milo motzig.
Da Nina sich immer noch weigert aufzustehen, zieht Milo an den Haaren von seiner großen Schwester.
"Aua." wimmert sie und fängt an zu weinen.
Louis geht hin und reißt Milo von Nina. In seiner kleinen Hand hat er einen Büschel voll Haare von seiner Schwester.
Während Louis mit Milo schimpft gehe ich zu Nina und hebe Sie in meine Arme, damit ich sie trösten kann.
Sie weint mein ganzes Oberteil voll. Bestimmt habe ich gleich einen riesen nassen Fleck auf meinen weißen Shirt.

Obwohl es noch nicht Zeit für Milo ist ins Bett zugehen, bringt Louis den kleinen ins Zimmer. Wahrscheinlich steht gleich die Polizei vor der Tür, weil ein anderer Gast denkt, dass wir unser Kind misshandeln. Er schreit gerade wie ein Schwein beim Schlachter.
"Aua Milo. Du sollst doch nicht beißen." schimpft Louis im Zimmer.
Ohje.
Milo ist schon ein Fall für sich. Wenigstens hat Nina sich wieder von dem Angriff ihres kleinen Bruders erholt und spielt zusammen mit Liam Mariocart auf der Wii.
Harry sitzt auf der Couch und hat sein Handy in der Hand. Er schreibt bestimmt mit Tamy. Hoffentlich geht es ihr gut. Ich fühle richtig mit ihr. Wenn jemanden andauernd schlecht ist, ist das echt ätzend.

Ich mache mich mal anders nützlich und gehe ins Schlafzimmer von Louis und mir. Die Kinder sollen sich eins teilen, damit wir ein bisschen Privatsphäre haben. Doch vorhin hat Louis Emma in unser Bett gelegt. Da sie mal wieder eingeschlafen ist. Emma kommt überhaupt nicht mit der Zeitverschiebung klar. Langsam gewöhnt sie sich daran. Aber wir legen Sie konsequent hin und wecken die kleine Maus auch.
Es wird ein Spaß, wenn wir wieder Zuhause sind.
Meine Tochter hat sich über dem ganzen Bett ausgebreitet.
Sachte lege ich mich seitlings zu ihr ins Bett. Ich schaue sie liebevoll an. Ihr Gesicht ist zu mir gedreht und sie schläft friedlich vor sich hin.
"Du süßes kleines Mäuschen." gluckse ich fröhlich auf.
Manchmal beschäftige ich mich Stundenlang damit meine Babys beim schlafen zu zusehen.
Es macht mich einfach nur glücklich.
Diese einfache Sache, wie mein Kind friedlich beim schlafen zu zusehen, macht mich glücklicher als alles andere auf dieser Welt.

"Ich kann nicht." unterbricht Nina die Ruhe mit ihrem Gejammer. Ich weiß sofort, was dieses Gejammer auf sich hat, dass ich durch die geschlossene Tür hören kann.
"Komm Nina. Du musst die Tablette nehmen. Ich habe sie auch ganz klein gemacht."
Das gleiche sagt Louis jeden Tag.
In letzter Zeit weigert sich Nina ihre Tabletten zunehmen.
Eigentlich weigert sie sich, seitdem sie zum letzten Mal im Krankenhaus war. Fast jeden Tag ist es ein Kampf.
Emma lass ich noch ein paar Minuten schlafen. Sie braucht viel Körperkontakt, nachdem wecken. Es ist ja auch gemein geweckt zu werden.
Ich gebe Emmi einen Kuss auf die Wange und stehe auf, um zu Louis und Nina zugehen.
Nina hockt weinend auf dem Teppich und Louis kniet mit einem Glas vor ihr.
"Komm Schatzilein. Du weißt doch, dass du die Tabletten nehmen musst. Dann bleibst du doch gesund."
"Ich bin nicht gesund. Und ich bin nie wieder gesund." brüllt sie ihn an.
Bei diesem Satz fehlen mir immer die Worte.
Es stimmt, dass sie wird nie wieder gesund sein.
Jeden Tag könnte Aids bei ihr ausbrechen. Obwohl es mittlerweile gute Prognosen gibt und Nina vielleicht sogar ein höheres Erwachsenenalter erreichen kann. Dafür muss Sie nur ihre Medikamente nehmen.
"Aber du bekommst nicht mehr so schnell eine Lungenentzündung oder sonstiges." bewichtigt Louis sie.

Louis geht mit seiner linken Hand näher an ihren Mund. Bestimmt hat er da die Tablette. Ich muss unbedingt mit ihrem Arzt reden. Die eine Tablette ist wirklich groß und schwer zu Schlucken. Selbst ich hätte Probleme damit.
Ich gehe neben Louis in die Knie.
"Komm süße. Wir wollen dich noch lange bei uns haben. Du willst doch auch noch dein Brüderchen oder Schwesterchen in den Armen halten. Es freut sich auch schon sehr auf dich." teile ich ihr mit.
"Das kann doch noch nicht reden." murmelt Nina.
"Ich fühle es aber. Es hüpft immer auf und ab in meinem Bauch, wenn es deine Stimme hört." versuche ich sie zu locken mit dieser kleinen lüge.
"Du merkst das schon?" fragt sie und wischt sich die Tränen weg.
"Ja. Bald kannst du es auch spüren. Was hältst du davon, wenn du jetzt die Tablette nimmst und wir Emma danach wecken. Danach gehen nur wir Mädchen ein bisschen einkaufen."
"Ja." Nina strahlt vor Freude.
Schnell nimmt sie die Tablette in ihren Mund und nimmt Louis des Glas Wasser ab. In einem zug trinkt Nina ihr Wasser leer.
Kurz macht sie den Mund auf, um uns zu zeigen, dass sie die Tablette geschluckt hat.
Das wäre für heute geschafft. Morgen müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen.


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