Kapitel 39 2/2

668 53 8
                                    

Stella P.o.V.

Seit vier Stunden fahren wir in Richtung Norden. Niall fährt die ganze Zeit. Ich bin sowieso nicht in der Lage zufahren. Im Moment fahren wir durch ein Kaff um eine Gelegenheit für die Nacht zufinden. Es ist schon fast halb acht am abend. Die Kinder müssen etwas essen und ins Bett. Dann möchte Niall mir auch alles erklären. Selbst ich wollte solange warten bis die Kinder schlafen. Nina scheint etwas mehr zu wissen. Ich hoffe nur, dass es sie nicht so sehr belastet. Sie ist ein Kind. Eigentlich sollte ich sie vor allem auf dieser Welt beschützen. Ich müsste ihr sagen, das bald alles wieder gut ist. Das kann ich nur leider nicht, weil ich selbst nicht weiß, was hier los ist.
"Da vorne ist ein Hotel. Wir sollten schauen, dass wir dort ein Zimmer bekommen."sagt Niall und hält auf einem kleinen Parkplatz.
Dort wird es bestimmt keine große Suite für uns alle geben. Hoffentlich haben die ein Familienzimmer oder sowas in diesem Hotel.

Wir steigen zusammen aus. Niall trägt Emma auf seinem Arm. Die Maus ist fix und fertig. Ich hoffe ,sie isst gleich noch etwas, bevor sie tief und fest schläft.
Im Inneren vom Hotel setzen wir uns in die kleine Lobby. Außer Niall, der geht zur Rezeption. Es scheint hier ganz nett zu sein. In unserer Nähe sitzt ein Renter mit einer Zeitung.
Bloomvillage News. Bestimmt heißt so dieses Kaff, wo wir gelandet sind. Das Hotel ist vom inneren sehr altmodisch. Die Möbel sind aus einem dunklen braunen Holz. Die Sessel und das kleine Sofa in der Lobby sind dunkelblau mit weißen Blümchenmuster. Der Boden ist aus einem etwas helleren braun. Wahrscheinlich Parkett. Louis wüsste sofort, um welches Material es sich handelt. Er ist nur leider nicht hier. Ich hoffe so sehr, dass ich ihn Wiedersehe.
"Wir haben ein vier Bett Zimmer. Es stehen zwei Doppelbett drin. Sie können uns jedoch für Emma noch ein Kinderbett hineinstellen."holt Niall mich aus meinen Gedanken.
"Sie sollen für Emma ein Bett hineinstellen. Sonst kullert sie noch aus dem Bett."
Wenn Emma bei uns schläft, liegt sie in der Mitte und Louis schlingt einen Arm um die kleine Maus, damit sie bloß nicht ausdem Bett fällt.
Louis ist aber nicht da, um darauf aufzupassen damit Emma nicht aus dem Bett kullert.
"Die haben hier nur Frühstück. Der Mann hat mir aber eine Nummer von einem guten Pizzalieferanten gegeben. Dort können wir etwas auf unser Zimmer bestellen lassen. Geh doch mit den Kindern nach oben. Ich hol unser Gepäck und kläre den Rest."schlägt Niall vor.
Zusammen mit den Kindern gehe ich noch oben in den ersten Stock. Unsere Zimmernummer ist die 4. Sobald ich unser Zimmer entdeckt habe, schließe ich auf und gehe hinein.
Nina macht das Licht an.
Hätte sie es nur ausgelassen. Der Innenarchitekt hatte anscheinend den Geschmack von der Queen. Rosa Tapete mit Blümchen. Ein beiger Teppich und beige Gardinen mit blauen Blumen. Die zwei Doppelbetten im Zimmer sind aus diesem dunkel Holz und darauf liegen rosa Tagesdecken. Natürlich mit Blümchen. Am Fenster steht noch ein brauner Tisch mit zwei braunen Stühlen. Das hier ist der reinste Alptraum.

Milo und Nina erkunden zusammen alles. Meine kleine Emma hat sich erschöpft auf den Boden gelegt.
"So ich hab alles. Was ist das?" Niall schaut sich entsetzt um.
Willkommen in der Blumenhölle. Ich traue mich überhaupt nicht ins Badezimmer zugehen.
"Hunger."jammert Milo.
"Wir holen gleich was."antwortet Niall und schaut sich um.
"Jetzt weiß ich, warum es Flowers Inn heißt."murmelt Niall vor sich hin.
Selbst der hässliche Braune Kleiderschrank, hat ein eingraviertes Blumenmuster.
Morgen früh will ich hier wieder weg. Sonst bekomme ich Alpträume von Blumen.
Ein paar echte Blumen stehen auf der Fensterbank. Zum Glück stehen nicht mehr Blumen hier.
"Was holen wir zum Essen?"möchte Nina wissen.
Sie sieht auch ganz müde aus.
Wir sollten schnell etwas bestellen, damit die Kinder ins Bett können.
"Pizza."antworte ich ihr.
"Lecker." Nina freut sich auf die Pizza und legt sich aufs linke Bett. Gegenüber hängt ein Fernseher. Wahrscheinlich das einzige hier , dass nicht hundert Jahre alt ist.
Wir müssen noch überlegen, wer mit wem in einem Bett schläft.
Die Betten sind ja groß genug. Vielleicht schlafe ich mit Niall in einem Bett. Dann kann er mir in ruhe mal alles erzählen.

Nach einundhalb Stunden, haben wir gegessen und die Kinder liegen im Bett. Meine beiden Kleinen sind während dem Essen sogar eingeschlafen. Emma hat ein Stück Pizza gegessen und Milo sogar drei, bevor ihnen die Augen zugefallen sind. Selbst Nina war so erledigt, dass sie schon seit einer halben Stunde schläft.
Vom Bett aus beobachte ich meine Kinder. Emma kann ich auch sehen, da sie im Kinderbett vor mir schläft.
Niall liegt neben mir. Nur habe ich ihm gerade den Rücken zugedreht.
Nun drehe ich mich um, weil es an der Zeit ist endlich zerfahren, warum wir geflohen sind.
"Niall?" Er hat die Augen geschlossen, hoffentlich schläft er noch nicht.
"Ja."antwortet er und öffnet die Augen. Er dreht sich seitlich mit seinem Körper zu mir.
Schwer atmet er ein und aus.
"Hass mich bitte nicht. Ich hab gedacht, dass ich des richtige mache."fleht er mich an.
Seine Augen werden ganz glasig und er sieht so zerbrechlich aus.
"Erzähl mir erstmal, was überhaupt los ist." Danach kann ich immer noch entscheiden, ob ich ihn hasse.
"Nina hat mir erzählt, dass Dana sie erpresst. Sie sollte ihre Tabletten nicht nehmen. Wenn Sie es nicht gemacht hätte, dann hat Dana gedroht dem Baby und dir wehzutun. Immerhin hat sie dich schon einmal angegriffen.  Ich hab Dana aufgesucht und ihr Geld geboten, damit sie euch in ruhe lässt. Sie hat es auch angenommen. Nur wollte sie immer mehr Geld. Wegen Louis hat sie doch ihren Job verloren und darf nicht mehr als Ärztin praktizieren. Sie gibt dir aber die schuld daran. In ihren Augen bist du an allem schuld. Du bist schuld, warum sie nicht mit Louis zusammen ist. Du bist schuld für ihr Pech. Das denkt sie zumindest."
Das muss ich erstmal kurz verarbeiten. Louis hatte zum teil recht, dass Niall Geld gibt. Ich hätte nur nicht damit gerechnet, dass er ihr Geld gibt, damit sie uns in ruhe lässt.
"Warum hast du nichts gesagt?"will ich von ihm wissen.
"Wegen Nina. Sie hatte solche angst. Ich wollte ihr nicht noch mehr Angst machen. Außerdem konnte Sie wieder beruhigt ihre Medikamente nehmen."erklärt er sein schweigen.

Ein Teil ist nun aufgelöst. Doch es fehlt noch etwas. Warum wir abgehauen sind. Und mein Gefühl sagt mir, dass es nur noch schlimmer werden kann.
"Warum sind wir auf und davon?"
Mich graut es vor dieser Antwort. Nur könnte es meine Chance sein, zu erfahren , was mit Louis ist.
"Dana hat mich von vorne herein verarscht. Mit meinem Geld bezahlt sie jemanden, der ihr hilft. Sie will die Kinder und dich loswerden. Nur per Zufall habe ich alles mitbekommen. Sie hat Louis in ihre Gewalt gebracht. Du musst dir keine sorgen machen. Sie würde ihm nie etwas antun. Dazu vergöttert sie ihn zu sehr. Wir sollten uns nur sorgen machen, wenn sie uns findet."
Ich soll mir keine sorgen um Louis machen. Leicht  gesagt. Er ist in den Händen einer verrückten.
Ich bin nach dem allen, was er mir erzählt hat total erschöpft.
Das ist ein wenig zuviel für heute gewesen. Natürlich habe ich noch ein paar fragen. Doch erstmal brauche ich eine runde Schlaf.

Dream on 2 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt