Kapitel 36

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Stella P.o.v

"Was soll ich nur tun? Ich kann keine vier Kinder alleine großziehen." Seit einer Stunde heule ich Tamy und Cheryl die Ohren voll.
Gestern habe ich Louis nicht drauf angesprochen, dass ich weiß, dass er nicht bei Liam war. Um mich zu vergewissern, ob er wirklich die ganze Zeit nicht bei Liam war, habe ich vorhin Cheryl angerufen. Louis hat nämlich wieder behauptet, dass er zu Liam geht. Was eine Eiskalte Lüge von ihm ist. Er ist nicht zu Liam. Genauso wenig  ist er die letzten Tage bei Liam gewesen. Da ich angefangen habe zuheulen am Telefon, hat Cheryl sich gleich ins Auto gesetzt und hat Tamy unterwegs eingesammelt, um zu mir zufahren. Nun sitzen wir drei in meinem Wohnzimmer bei einer Tasse Tee und ich heule mir die Augen aus meinem Kopf.
Es ist doch alles eindeutig, dass er eine andere hat. Er lügt mich die ganze Zeit an, wohin er geht.
"Vielleicht plant er eine Überraschung für dich. Darum verheimlicht er dir, wohin er in die letzte Zeit hingeht."versucht Cheryl mich zu beruhigen.
Was ich davon halten soll, weiß ich nicht. Tief im Herzen hoffentlich, dass Cheryl recht hat. Mein Kopf sagt mir nur etwas anderes.
"Wir sollten ihn her rufen und in den arsch treten. Dieses arschloch brauch eine Abreibung."brüllt Tamy herum. Sie ist gerade  sauer auf Louis. Würde er jetzt hier sein, würde sie ihn töten. Ich weiß gerade nicht, was ich tun oder machen möchte. Gerade bin ich einfach nur enttäuscht.

"Mummy!"ruft Milo weinend und kommt aus dem Zimmer, was wir zum Gästezimmer gemacht haben.
Meistens nutzen wir es für die Kinder, wenn Louis und ich im Wohnzimmer in ruhe Fernsehen wollen. Dort können Sie spielen.
"Was los mein Schatz?"frage ich ihn und hebe Milo auf meinen Schoß.
"Emma mich beißen. Hier!"jammert Milo und zeigt mir seinen linken Arm. Schön am Unterarm hat Emma ihn gebissen. Jetzt fängt sie auch damit an. Auch wenn es gemein klingt, geschieht es Milo ganz recht, sooft er schon Emma gebissen hat. Nun weiß er mal, dass es nicht schön ist gebissen zu werden. Vielleicht lernt er aus dieser Sache endlich mal. Ich kann Emma leider nicht loben dafür.
Wenigstens lenken mich meine Kinder gerade für einen Augenblick ab. Mit Milo an der Hand gehe ich zu Emma und Nina. Die beiden Mädchen spielen mit Puppen.
"Emma komm mal her."sage ich in einem Ton, der ärger andeutet.
Emma lächelt mich unschuldig an mit ihrem Schnuller im Mund. Mit kleinen tapsenden Schritten rennt sie auf mich zu. Dabei wippt ihr kleiner geflochtener Zopf auf und ab. Das ist so niedlich. Wie kann man so schimpfen mit Emma?
"Du hast Milo gebissen. Sowas ist ganz böse."versuche ich mit Emma zu schimpfen, muss nur dabei grinsen.
"Tay! Nicht schön!"stimmt Emma mir Kopfnickend zu.
Sanft tätschel ich ihr mit der Hand ihren Kopf. Ich muss den drang unterdrücken sie zu knuddeln. Wäre nach ihrer tat nicht sehr funktional. Sonst beißt sie ihn immer wieder. Die Frage ist noch, warum Emma ihren Bruder gebissen hat. Ohne Grund ist das bestimmt nicht geschehen. Nur von Emma und Milo werde ich bestimmt keine Antwort bekommen.
"Nina, warum hat Emma Milo gebissen?" Sie kann ich wenigstens fragen.
Milo wird behaupten, nichts gemacht zu haben. Emma versteht noch nicht wirklich alles oder kann es so ausdrücken, damit ich es verstehe.
"Milo hat Emmi geärgert und dauert ihre Puppe angenommen. Dann hat sie ihn gebissen."klärt Nina mich auf und wickelt ihre Puppe währenddessen.
Sie macht das ganz konzentriert. Nina ist eine sehr gute Puppenmama. Um ihre kleinen Geschwister kümmert sie sich auch wirklich rührend.

"Du ekelhafter Wichser! Dass du dich noch hierher traust."
"Aua! Spinnst du Tamy."
"Papa da!"jubelt Emma und macht sich auf den Weg in den Flur.
Oh mein gott. Ich möchte nicht wissen, was Tamy gerade mit meinem Mann macht.
So schnell wie meine geschwollene Füße es zulasse, laufe ich auch in den Flur. Emma hat sich auf den Arm von Louis verkrümelt. Was Louis anscheinend ganz recht kommt, den Tamy steht wenige Schritte mit einem Regenschirm in ihrer Hand vor meinem Mann.
"Deine Freundin ist verrückt geworden."faucht Louis mir zu.
"Halts Maul! Wir wissen, dass du eine andere hast. Du mieses Betrügerschwein. Man sollte dir deine Eier abschneiden und an die Stirn tackern."blökt Tamy ihn an.
"Was redest du für einen Fuck? Ich hab keine andere Frau. Dir sich wohl deine Schwangerschafshormone in den Kopf gestiegen."giftet er zurück.
Davon bekommt man Kopfschmerzen. Außerdem wird Emma nachher nur noch,"fuck" und "Scheiße" wiederholen.
Schon einmal hatte Louis dieses F- Wort vor Emma gesagt. Danach hat sie im Park "fuck,fuck,fucky!"gesungen.
Alle Leute haben uns schräg und Kopfschüttelnd angesehen. Ich hätte genauso reagiert.
"Du warst nie bei Liam. Cheryl ist hier und hat alles bestätigt. Setz Emma runter und erzähl endlich bei welcher Schlampe du warst."fordert Tamy ihn auf zu reden.
Louis schaut ertappt zu seinen Füßen. An seinem Blick erkenne ich, dass es ihm unangenehm ist aufgeflogen zu sein.
Mir wird ganz schlecht.
Ich hab angst vor seiner Antwort.
"Ich hab keine Andere. Kann ich mit meiner Frau mal alleine reden. Das geht nämlich nur uns etwas an."teilt er uns mit.
Tamy nimmt Emma meinen Mann ab und wirft ihm einen ernsten Blick zu, bevor sie mit meiner Tochter ins Wohnzimmer abzischt.

Louis nimmt meine linke Hand und zieht mich mit sich nach oben in unser Schlafzimmer.
Dort lässt er meine Hand los und ich setze mich auf die Kante vom Bett.
Er stellt sich vor mich hin und nimmt meine beiden Hände jeweils in seine Hände. Vor mir geht er in die hocke, damit wir uns ansehen können.
"Schatz, ich würde dich nie mit einer anderen Frau betrügen. Für mich gibt es keine andere Frau auf dieser Welt, die dir des Wasser reichen könnte. Ich liebe dich und könnte dir nie weh tun."sagt er sanft zu.
Ich muss aufpassen, dass ich nicht vor Rührung weine. Er hat gerade die richtigen Worte gefunden, um meine Zweifel, dass er mir fremdgehen könnte aus meinem Kopf verbannt.
"Ich hab dich belogen, damit du dich nicht aufregst. Ich spioniere Niall und Nina aus. Dieses Gefühl lässt mich nicht los, dass er mehr weiß. Und ich bin mir langsam echt sicher, dass Dana dahinter steckt. Es fehlt mir nur noch der letzte Beweis."erzählt er mir.
Ich teile dieses Gefühl überhaupt nicht.
Wahrscheinlich sollte ich ihn weiterhin Sherlock Holmes spielen. Er wird sowieso nicht locker lassen.
"Sei aber ein bisschen mehr Zuhause. Ich will meinen Mann auch sehen."raune ich ihm zu.
"Versprochen. Ich bin öfters jetzt Zuhause. Du solltest nur gleich voraus gehen. Sonst erschlägt Tamy mich doch noch."
Das glaube ich auch, dass Tamy trotzdem noch Louis erschlagen will. Im Moment ist sie schnell auf hundertachtzig und bleibt es auch.
Darum werde ich meinen Mann gleich beschützen. Gegen eine schwangere Furie hat er nämlich keine Chance. Wenigstens haben wir die Sache geklärt. Ich habe mir mal wieder unnötig Gedanken gemacht. Das nächste Mal sollte ich gleich mit ihm reden. Bevor ich mich in eine sinnlose Hysterie denke.

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