Kapitel 3

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Das restliche Essen über, tat ich mein Bestes, nicht zu Shawn zu schauen. Ich hatte es geschafft, auf ein anderes Thema zu wechseln, worüber ich wirklich froh war. Doch in meinen Gedanken schweifte ich ab. "Allie? Allie hallo?!", ertönte plötzlich Emily's Stimme direkt neben meinem Ohr. Ich schreckte zusammen und fiel geradewegs vom Stuhl. Genau in diesem Moment kam ein anderer Schüler, der sein leeres Tablett wegbrachte und flog längs über mich. Schnell richtete ich mich auf und streckte ihm die Hand entgegen, um ihm aufzuhelfen während ich mich entschuldigte. Er ergriff diese, zog sich auf, klopfte seine Uniform ab und nahm sein Tablett. "Halb so wild", meinte er und ging. Auch ich klopfte mein Gewand ab und setzte mich still wieder an den Tisch, wobei mir eine meiner dunkelbraunen, welligen Haarsträhnen ins Gesicht fiel, die ich schnell wegstrich. "Was ist denn mit dir heute los?", fragte Rose mich, woraufhin ich nur mit den Schultern zuckte. Die anderen starteten wieder ihr Gespräch, während ich stumm daneben saß und auf meine Hände guckte. Irgendwann wagte ich dann einen Blick zu Shawn und als ich ihn ansah, trafen sich unsere Blicke. Er starrte mir direkt in die Augen, was mir einen kalten Schauer den Rücken runterlaufen ließ. Schnell riss ich meinen Blick von ihm und sagte dann zu meinen Freundinnen: "Leute ich geh mal hoch in mein Zimmer. Ich fühl mich nicht so wohl" "Hey soll ich mitkommen?", fragte Rose besorgt. Ich schüttelte nur den Kopf, schob meinen Stuhl zurück und ging mit schnellen Schritten zur Tür des Essensraumes. Ich drückte sie ein Stück auf, huschte schnell durch und eilte durch den Flur zu den großen Treppen. Der dunkelbraune Dielenboden knarzte unter meinen Füßen, während meine Lackschuhe ein klackendes Geräusch machten. An der Treppe angelangt, sprintete ich nach oben und lief durch den Mädchentrakt zu meinem Zimmer. Dort schmiss ich die Tür zu und lehnte mich an sie. Ich ließ meinen Blick durch mein sauber gemachtes Zimmer schweifen. Das Bett war ordentlich mit einem weißen Laken bezogen, über das eine dunkelblaue Decke gelegt wurde. Auf dem Schreibtisch lag ein neuer Stapel Papiere und drei neue Stifte. Das Bücherregal war aufgeräumt worden, das Fenster geputzt und der Kleiderschrank poliert. Der Boden war weicher, dunkelblauer Teppich und die Wand war in einem sanften weiß gestrichen. Ich ging auf das Fenster zu und öffnete es schwungvoll, um frische Luft in das stickige Zimmer zu lassen. Danach legte ich mich ins Bett, um mich 10 Minuten auszuruhen, bevor der Unterricht wieder begann.
10 Minuten später saß ich im Biosaal und hörte gelangweilt meinem Lehrer zu, während ich irgendwas auf meine Papiere kritzelte. Irgendwann wurde mir dann ein kleiner Zettel zugeschoben. Er war von Chloe. Auf ihm stand: "alles klar bei dir Allie?" Mit einem knappen "Ja" als Antwort, schob ich den Zettel wieder zurück. Ich wusste selber nicht so ganz genau, was in meinem Kopf vorging, doch ich war ganz sicher nicht bei der Evolution der Kaninchen. Für was brauchte ich das, in einem späteren Leben?
Die Stunde verlief im Schneckentempo, so wie die nächste und die übernächste. Dann war der Schultag auch schon zu Ende. Das Wetter draußen war angenehm warm, dass mehrere Schüler ihre Taschen nahmen und sich raus auf die große Wiese setzten. Das tat ich ihnen gleich. Meine Freundinnen fragten mich, ob ich mit in den Gemeinschaftsraum wollte, doch ich lehnte ab und meinte, dass ich noch lernen musste. So ließ ich mich also ins weiche Gras fallen und legte meine Tasche als Polster zurecht. Gerade wollte ich mich zurücklegen und die Sonnenstrahlen genießen, die meine Nase kitzelten, als ich Shawn entdeckte, der sich wenige Meter neben mir, in die Wiese fallen ließ. Er streckte seine langen Beine aus, stützte seine Arme nach hinten und legte den Kopf in den Nacken. Die Sonnenstrahlen ließen seine Haut strahlen. Ich konnte drei tiefe Atemzüge von ihm hören. Sie hörten sich an, wie leise Seufzer. Langsam legte ich den Kopf schief und musterte ihn. Der Pulli hing immer noch über seinen Schultern und sein Hemd war an den Ärmeln hochgekrempelt, wodurch man die Adern, die sich an seinem Unterarm abzeichneten, deutlich sehen konnte. Mit seinen Fingern zog er kleine, kaum sehbare Kreise durch das Gras. Seine Haare waren leicht verwuschelt und sahen unfassbar flauschig aus.

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Flora xoxo

that one nondescript boy | Shawn Mendes FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt