Kapitel 5

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Chloe setzte sich aufrecht auf und begann zu reden: "Ich werde David so richtig eifersüchtig machen, dass er sich ärgert, mich verlassen zu haben" "Und wie willst du das anstellen?", fragte ich skeptisch, da sowas doch immer irgendwie schief lief. "Naja ich werd mich jetzt immer super dolle aufbrezeln und viel mit anderen Jungs machen" Sie zwinkerte. Ich seufzte: "Naja wenn du meinst" Ihr gerade noch strahlendes Gesicht, verdüsterte sich. "Was soll das denn jetzt heißen" "Empfindest du das denn wirklich als so schlau? Ich meine, dass das schiefläuft, ist doch schon so gut wie vorprogrammiert", erläuterte ich. Ich griff zur Seite, zu dem angefeuchteten Handtuch, das ich mir vorher zurecht gelegt hatte und wischte mir die Maske vom Gesicht. "Nur weil du kein Liebesleben hast", fauchte sie mich regelrecht an. Gerade hatte ich den letzten Rest der Maske abgewischt und ließ das Handtuch nun langsam sinken. Sie wusste genau, wie sehr mich das traf. Ich war die Einzige, in unserem Freundeskreis, die noch nie einen Freund, geschweige denn etwas mit Jungs zu tun, hatte. Mein Herz fing an zu rasen und ich konnte deutlich spüren wie die Ader an meinem Hals anschwoll und nun sichtbar war. Meine Wangen tauchten sich in einen zarten Rosaton. Eigentlich war es nicht meine Art so zu reagieren, doch ich war plötzlich wütend. Ich schaute einmal in die Runde, legte dann das Handtuch von meinem Schoß und stand auf. "A-Allie ich... ich wollte ni-", bemühte Chloe sich, doch ich kam ihr zuvor: "Lass stecken" Und somit streckte ich den Rücken durch und verließ hohen Hauptes den Raum. Als ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, sackte ich zusammen und lief geknickt zu meinem Zimmer. Dort knallte ich die Tür zu, schmiss mich in mein Bett und zog die Decke über mich. Ein Schluchzer rüttelte mich und entfuhr mir schlussendlich.

Am nächsten Morgen wurde ich, durch das störende Geräusch meines Weckers, geweckt. Ich musste am Vorabend wohl eingeschlafen sein, denn ich konnte mich nicht daran erinnern, noch etwas anderes gemacht zu haben. Murrend tastete ich nach dem Abschaltknopf und nach langem Suchen, erwischte ich ihn und drehte den Wecker ab. Augenreibend rollte ich mich aus dem Bett und tat ein paar Schritte zum Schrank, aus dem ich mir eine Bluse, einen dunkelblauen Pulli, dunkelblaue Strümpfe und einen dunkelblauen Rock holte. Schnell schlüpfte ich in sie hinein und warf einen Blick in den Spiegel. Vor mir selbst erschrocken, wich ich zurück und starrte mich unglaubwürdig an. Ich sah scheußlich aus. Die Augen waren rot unterlaufen, meine Gesichtszüge müde und gekränkt und meine Haare standen in alle Richtungen ab. Wenn man genauer hinsah, erkannte man sogar noch Reste, der weißen Maske vom Vorabend. Murmelnd verließ ich das Zimmer und machte mich auf den Weg zum Gemeinschaftsbad. Am Weg fiel mir auf, dass ich meine Schuhe vergessen hatte, aber das störte nicht, da ich immer extra früh aufstand, um 1. gar nicht verschlafen zu können 2. in das Bad zu gehen, wenn es noch leer war 3. mich dann Keiner im verschlafenen Zustand sehen konnte. So schlurfte ich also ins Bad und stellte mich vor ein Waschbecken. Das Bad war leer, bis auf ein Mädchen, schätzungsweise ein oder zwei Jahrgänge unter mir, das in einem Handtuch gewickelt vorm Spiegel stand und ihre Haare föhnte. Gähnend nahm ich eine Bürste und kämmte durch mein verfilztes, braunes Haar. Mit einem Haargummi band ich sie zu einem lockeren Dutt, putzte noch schnell die Zähne und ging dann zurück in mein Zimmer. Ich stellte mich vor den Spiegel und da meine Haut eigentlich relativ rein war, trug ich nur etwas Make-up, Mascara und Lipgloss auf. Ich wusste, dass meine Laune noch weiter gesunken wäre, wenn ich nicht sofort etwas gegessen hätte. Also schlüpfte ich schnell in meine Schuhe und begab mich in den Flur, um zum Essenssaal zu kommen. Ich hopste die Treppen hinunter, ließ meine Hand am Geländer entlang gleiten und lauschte dem hallenden Geräusch meiner klackenden Schuhe. Ruhig ging ich den großen Flur entlang zum Essenssaal. Mit viel Kraft öffnete ich die große, schwere Tür und wurde sofort vom Geruch frischen Kaffees, Kuchen, Eiern, Speck und noch vielem mehr gelockt. Der Duft benebelte mich regelrecht, sodass ich förmlich, zu dem hergerichteten Buffet, schwebte. Leise summend ließ ich meinen Blick über das dampfende Essen schweifen. Dann nahm ich mir einen Teller und füllte ihn mit Leckereien, nahm mir eine Tasse und goss heißen Kaffee, mit einem Schuss Milch hinein. Ich wollte mich gerade an einen Tisch setzen, als ich merkte, dass ich gar nicht alleine im großen Saal war.

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Flora xoxo

that one nondescript boy | Shawn Mendes FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt