Kapitel 21

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„Babe, du bist gekommen" Ich verdrehte die Augen. „Nenn mich nicht Babe" Er lachte leise: „Jaja, schon klar" Er kam mir entgegen, ich wich ein Stückchen zurück. „Was willst du?", fragte ich, während ich meinen Oberkörper noch fester umschlang. „Ist dir kalt?" Seine Stimme klang... liebevoll? Ohne zu antworten, fragte ich nochmal: „Was willst du?" Brandon seufzte, kam noch einen Schritt näher und strich über meinen Arm. Sofort zuckte ich zurück und warf ihm einen warnenden Blick zu. Vielleicht hätte ich doch nicht kommen sollen. „Weist du, ich hab nachgedacht", begann er, „das was ich letztens gemacht habe, war falsch. Dessen bin ich mir bewusst, aber ich kann dir nicht widerstehen" Wieder kam er näher und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. Schon fast zärtlich strichen seine Finger über meinen Hals zu meinem Kinn, welches er festhielt. „Obwohl du etwas zickig bist, bezauberst du mich immer wieder aufs Neue" Sein Blick lag auf meinen Lippen. Hatte er einen plötzlichen Sinneswandel oder warum war er so? „Du bist atemberaubend" Seine andere Hand legte sich an meine Hüfte und er zog mich dicht an sich. „Und ich denke wir zwei könnten viel Spaß miteinander haben. Sehr viel Spaß" Brandon senkte seinen Kopf zu meinem Nacken, doch ich schob seine Hände von mir und stieg zurück. „Nein", meine Stimme brach. „Ach komm", er zog mich am Handgelenk wieder zu sich, fixierte mich mit seinem Arm, den er um meinen Rücken legte. „Nur ein bisschen" Er ließ mein Handgelenk los und legte seine Hand stattdessen auf meinen Hintern. Ich schnappte nach Luft und riss die Augen auf. Brandon grinste: „Na schau, es gefällt dir" „Nein, definitiv nicht!", ich riss mich los und schlug einmal gegen seine Brust. Sein Kiefer spannte sich an, soweit ich in der Dunkelheit erkennen konnte und seine Augen funkelten. Die Angst kroch in mir hoch, die Angst, dass er brutal werden würde. Doch stattdessen atmete er durch und sagte: „Allie, Babe, sei doch nicht so spießig" „Pah! Spießig!", meine Stimme überschlug sich, „du... du Ekel! Was bildest du dir ein?" Tränen stiegen in meinen Augen auf. „Wie kannst du glauben, dass... dass..." Ich schnaubte. „Du bist echt das Letzte. Grade eben dachte ich noch, dass du dich endlich eingekriegt hättest, aber offensichtlich bist du immer noch der selbe Idiot" Ich drehte mich am Absatz um und hielt die Türe auf. Schnell quetschte ich mich durch den schmalsten Schlitz und ließ Brandon einfach stehen. Meine Sicht war verschwommen und ich wischte über meine Augen. Schluchzend lief ich durch den leeren, ruhigen Gang zur Treppe. Wie kann man nur so ein Arschloch sein? Sowas ist wirklich unglaublich. Ich schlitterte um die Ecke, wollte die Treppen hoch rennen, als ich jemanden hörte. „Allie?" Vor Schreck stolperte ich die erste Treppe wieder nach unten und landete auf dem Boden. Schnell wischte ich mit meinem Ärmel über meine Augen und schniefte einmal. Ich hörte, wie etwas abgestellt wurde und Schritte, die von den Treppen in meine Richtung kamen. Ich wollte aufstehen, als mir jemand unter die Arme griff, um mir aufzuhelfen. „Danke", schluchzte ich und sah auf. Shawn musterte mich mit einem besorgten Blick und stützte mich immer noch. Schwach hielt ich mich an seinen Armen fest und schluckte. Shawn. Wir standen einige Momente einfach so da, bis mich eine Welle von Tränen überrollte und Shawn mich in seine Arme zog. Leicht strich er über mein Haar, hielt mich mit seinem anderen Arm fest an sich gedrückt und fragte leise: „Was ist denn los?" „Draußen... I-ich wusste ni-... Brandon..." Schluchzend stotterte ich irgendetwas, was er mit Sicherheit nicht verstand und löste mich langsam aus seinen Armen, um ihn beim Sprechen ansehen zu können, bis wir einen dumpfen Knall hörten. Wir schraken auseinander und starrten zum Eingangstor vor dem Brandon nun stand. Anscheinend hatte es draußen begonnen zu regnen, da seine Haare etwas nass waren. Seine Augen funkelten böse zu uns und meine Knie begannen leicht zu zittern. Ich war einfach überfordert und bevor ich auch nur irgendetwas tun konnte, griff Shawn nach meiner Hand, zog mich die Treppen hoch, wo ein großer Koffer stand, den er mit sich nahm und eilte mit mir zum Mädchentrakt. Ich warf hin und wieder Blicke nach hinten, um mich zu vergewissern, dass Brandon nicht hinter uns war. Im Mädchentrakt angekommen blieb Shawn stehen und fragte mich schweratmend: „Wo ist dein Zimmer?" Ich deutete zu meiner Zimmertür, wo er mich dann sofort hinzog, die Tür öffnete und mich sanft hindurchschob.

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I hope you like it

Flora xoxo

that one nondescript boy | Shawn Mendes FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt