Kapitel 36

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Ich richtete noch schnell meinen Rock und meine Haare, bevor ich die Bibliothek betrat und zu meinen Freundinnen ging. „Sorry, ich hab das Buch nicht gefunden", meinte ich, als ich mich auf einem der Sofas niederließ. „Wir dachten und schon, du bist gestorben oder die Treppen runtergefallen", witzelte Chloe und blätterte in einem Magazin. Ich lachte: „Nein, bin ich Gott sei Dank nicht" „Was liest du?", fragte Rose und streckte ihren Arm nach meinem Buch aus. Ich reichte es ihr und sie zog ihre Augenbrauen hoch. „Seit wann liest du denn solche Schnulzen?", fragte sie und gab mir mein Buch zurück. Ich zuckte mit den Schultern und meinte: „Es hat sich sehr interessant angehört und ich weis nicht..." Zögernd nickte Rose und las in ihrem eigenen Buch weiter. Als Lesezeichen benutzte ich ein Stück Papier und mein Herz hüpfte freudig, als ich die markierte Seite öffnete und sah, dass eine Nachricht von Shawn auf dem Zettelchen stand.

take a piece of my heart and make it all your own so when we are apart you'll never be alone
Shawn xx

Er musste es darein geschrieben haben, als ich im Bad war und er mein Buch genommen hatte. Ich schmunzelte über seine Niedlichkeit und starrte den Zettel verträumt an. Die Mädels und ich verbrachten mehrere Stunden zusammen in der Bibliothek, lasen, quatschten, lachten. Es war immer so schön mit ihnen. Wie hatte ich Sabber geschafft, Abstand zu halten, ohne komplett verrückt zu werden? „Emily, wie spät ist es?", fragte ich Emily immer immer noch lachend. „Exakt 19:07 Uhr" „Wow, okay danke", lachte ich und verstummte dann. Shit, Shawn war gleich bei mir oben im Zimmer. „Heißt in 20 Minuten gibt's Abendessen", stellte ich gestresst fest und packte mein Buch. „Was machst du?", fragte Rose. „Ich bring das schnell hoch, außerdem hab ich vergessen... äh... ja egal bis dann", redete ich mich heraus und schritt durch die Bibliothek, doch sobald ich sie verlassen hatte, rannte ich, als ob mein Leben davon abhängen würde. Schnell hastete ich die Treppen nach oben, schlitterte um die Ecke und sah von weitem, dass kein Shawn vor meiner Tür stand. Erleichtert hopste ich durch den Gang, drückte die Klinke meiner Türe runter und ließ mich dagegen fallen, wodurch sie mit Schwung aufging. Schweratmend schloss ich sie hinter mir, sobald ich in meinem Zimmer war, nur um dann an einem halben Herzinfarkt zu erleiden, da jemand in meinem Zimmer stand. Mit der Hand an meiner Brust lehnte ich mich gegen die Türe und atmete durch. „Wow, du siehst fertig aus", stellte Shawn lachend fest. Er lehnte mit verschränkten Armen an meinem Schreibtisch und musterte mich. „Ich dachte", ich musste verschnaufen, „ich dachte du wärst noch nicht da. Ich bin gerade um mein Leben gerannt, um rechtzeitig zu sein" Ich stützte meine Hände auf meine Knie und ließ meinen Kopf für einen Moment hängen. Ein letztes Mal atmete ich noch einmal durch und stellte mich dann wieder aufrecht hin. Ich ging zum Fuße meines Bettes, an dem eine Wasserflasche stand und trank ein paar Schlücke. Meine Knie gaben nach und ich ließ mich auf das Bett plumpsen. Shawn saß wenige Sekunden später auch neben mir und streichelte liebevoll meinen Rücken. „Weist du, Shawn", sagte ich , „du bist so ziemlich der süßeste Mensch überhaupt" Ich öffnete mein Buch und deutete auf mein Lesezeichen. Er lächelte und meinte: „Ich hatte gehofft, dass du dich freuen würdest" Mit dem Lesezeichen wieder zwischen den Seiten, schloss ich das Buch und legte es beiseite, um mir meine Haare neu hoch zu binden, da mein Zopf schon etwas stark zerrupft war. „Warte, ich will", meinte Shawn und nahm mir mein Haargummi ab. Er streckte sich zu meinem Nachtschrank auf dem ein Kamm lag und begann meine Haare zu bürsten. „Kannst du das denn?", fragte ich, während ich mich vor ihn auf den Boden setzte, damit er besser an meine Haare kam. „Das werden wir jetzt heraus finden", sagte er, was mich zum kichern brachte. Ich zog meine Schuhe aus und genoss seine zarten Berührungen. Es fühlte sich angenehm an, wie er vorsichtig mein Haar kämmte und dabei immer wieder mit seinen Fingern über meinen Nacken strich. „Ich glaub sogar, ich weis wie man flechtet", murmelte er und begann meine Haare zu flechten. Nach einer halben Ewigkeit band er dann das Gummi um das Ende des Zopfes und ließ mich sein Werk betrachten. Es war gar nicht mal so übel. Etwas ungleichmäßig und gefühlt die Hälfte meiner Haare fielen aus dem Zopf hinaus, doch trotzdem hatte er gute Arbeit geleistet. Außerdem konnte ich einen kleinen Knutschfleck unter meinem Blusenkragen entdecken, den er mir vorher unter der Treppe gemacht hatte. „Du siehst bezaubernd aus", meinte Shawn, als er plötzlich hinter mir stand und mich im Spiegel anschaute. „Das hast du sehr schön gemacht", lobte ich ihn und strich über sein Meisterwerk. „Kriege ich denn keinen Kuss als Belohnung?", schmollte er und legte sein Kinn auf meine Schulter, seine Hände an meine Arme. „Du kriegst so viele Küsse, wie du willst" Ich drehte mich zu ihm, während er lieblich meine Arme streichelte und mich mindestens genauso liebevoll ansah.

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Flora xoxo

that one nondescript boy | Shawn Mendes FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt