that one nondescript boy | Shawn Mendes FF

Kapitel 10

Bei jedem Schritt sank ich ins weiche Gras und behielt mein Ziel fest im Auge. Mein Herz hämmerte heftig gegen meine Brust und mein Atem ging leicht zittrig. 'Reiß dich zusammen! Was ist denn los?' Mein Rock wippte beim Gehen und meine Schuhe baumelten in meiner Hand hin und her. Shawn hatte bis jetzt noch nicht aufgesehen. Nun war ich angekommen und ließ mich schräg vor ihm ins Gras sinken. Er hob seinen Blick. Das Sonnenlicht ließ seine Augen, die mich unverwandt ansahen, glänzen. Sein starrer Blick brachte mich aus der Fassung und ich strich mir verlegen eine Haarsträhne hinters Ohr. "Ä-ähm ich..." Ich wich seinem Blick aus und räusperte mich. "Ich wollte mich bei dir bedanken... wegen heute Morgen... du weist schon..." Vorsichtig sah ich auf und erkannte, wie er sein Lesezeichen ins Buch steckte und es zuklappte. Wollte er jetzt aufstehen und gehen? Doch anstatt dies zu tun, legte er sein Buch zur Seite, lehnte sich zurück an den Baum und streckte seine langen Beine aus. Seine tiefe, ruhige Stimme kam wie aus dem nichts: "Is doch kein Ding" Nervös begann ich wieder, an meinem Rock herumzuzwirbeln. "Naja i-ich konnte mich nicht gescheit bei dir bedanken, weil... Brandon..." Sein Blick verdüsterte sich und ich konnte deutlich erkennen, wie sich sein Nacken anspannte. "Schon klar", gab er distanziert von sich und machte Anstalten aufzustehen. Gestresst sprang ich auf und stellte mich ihm in den Weg. "Nein nicht!", sagte ich etwas zu laut, denn er schien etwas erschrocken und starrte mich wieder an. Langsam ließ ich meine gehobenen Hände wieder hinunter und stieg von einem Fuß auf den anderen. "Ich denke, dass du das falsch verstanden hast", begann ich, doch verstummte, weil ich nicht so genau wusste, was ich eigentlich sagen wollte. Wir standen einander unfassbar nahe, was meinen Körper erbeben ließ. Sein gutgebauter Körper strahlte eine angenehme Wärme aus, sein Geruch war unwiderstehlich, doch sein Blick war nach wie vor beunruhigend. "Was habe ich falsch verstanden" Meine Stimme war unsicher und zitterte: "I-ich wollte nicht, dass Brandon so dazwischen kam. Das... das..." 'Wieso zur Hölle kannst du keinen normalen Satz sagen, Allie?!' Ich schaute gestresst umher und wusste nicht so ganz, was ich hätte tun sollen. "Hey, lass gut sein", meinte Shawn irgendwann, wandte sich von mir ab, nahm seine Tasche und das Buch und ging an mir vorbei. 'Nein, nein, nein' Ein Teil in mir sagte, ich solle ihm hinterherrennen, ein anderer aber meinte, ich solle es lassen. Shawn ist komisch. Nein, er ist einfach anders. Anders als die anderen. Geheimnisvoller. Interessanter. Seufzend nahm ich meine Schuhe und trottete über die Wiese zu meinen Freundinnen zurück. Ich ließ mich neben Rose ins Gras plumpsen und streckte meine Beine aus. Schon wieder warf Rose mir diesen Blick zu der sagte: "Ich weis genau, dass was nicht stimmt. Was ist los?" Mit eine vagen Handbewegung begleitet, schüttelte ich den Kopf, was insgesamt meinte: "nicht so wichtig" Rose runzelte die Stirn, widmete sich dann aber wieder den oberkörperfreien Jungs zu. Ich wollte Shawn unbedingt näher kennenlernen, doch er schien so unantastbar. Er ließ keinen an sich ran, was mich nur noch neugieriger machte. 'Wer bist du Shawn Mendes?'

Die Tage vergingen und nichts Aufregendes passierte im Internat. Ich hatte Shawn öfters alleine im Speisesaal, im Aufenthaltsraum oder in einer dunklen Ecke der Bibliothek entdeckt. Einmal hatte ich ihn, während des Unterrichts, wieder draußen gesehen, als er aus den Bäumen kam. Was hatte es mit diesem Jungen auf sich? Ihn jedoch schien es nicht zu interessieren, denn er ignorierte mich und wich meinen Blicken gekonnt aus. Wow, danke dafür.
Es war Freitag und die letzte Unterrichtsstunde war zu Ende, als ich seelenruhig mein Zeug zusammenpackte, meine Büchertasche umhängte und das Klassenzimmer verließ. Nichtsahnend ging ich den Flur entlang, als mich plötzlich eine Hand in den Schatten der Treppen zog. Ein kurzer, spitzer Schrei entfuhr mich, der aber, durch eine Hand vor meinem Mund, erstickt wurde. Ein wohlriechender Geruch stieg mir in die Nase. Ich wurde festgehalten und zappelte wild herum. Aus Panik biss ich letztendlich in die Hand, wodurch ich losgelassen wurde und ein leises Fluchen hinter mir ertönte. Erst jetzt checkte ich, wer das gewesen war. "Hey ganz ruhig", sagte Shawn, der mit schmerzerfülltem Gesicht seine Hand schüttelte.

-------------------------------------

Lol.

Flora xoxo