Die Woche startete von neuem. Nachdem ich am Tag davor wieder in mein Zimmer hochgeschlichen war, hatte ich eine schlaflose Nacht und einen Ohrwurm von dem kurzen Teil der Melodie, die ich gehört hatte. Ich hatte nie gewusst, dass Shawn so etwas konnte und ich musste zu geben, dass es mich beeindruckte.
Am Montagmorgen schlurfte ich also verschlafen in den Unterricht, meine Tasche lieblos um meine Schulter gehangen. Leise summend ging ich den Flur entlang zu meinem Klassenzimmer. Wieso ging mir dieses Lied, beziehungsweise der Teil dieses Liedes, nicht mehr aus dem Kopf? Auch seine Stimme hallte mir durch den Kopf und ließ mich träumen. Es kränkte mich, dass ich ständig an ihn denken musste und er wahrscheinlich keinen Gedanken an mich verschwendete. Ich starrte während dem Gehen auf meine Füße und sah, wie sich die Schleife meines rechten Schuhs löste. Ich seufzte und blieb stehen, um ihn neu zu binden. Nicht sonderlich schlau mitten im Gang einfach stehen zu bleiben und sich hinzuhocken. Jemand lief gegen mich und schubste mich somit nach vorne. "Oh Gott, das tut mir Leid!", sagte das kleine Mädchen, schlug ihre Hände vor ihren Mund und machte Anstalten mein herausgefallenes Buch aufzuheben. "Schon okay, geh ruhig weiter", erwiderte ich und schenkte ihr ein leichtes Lächeln. Sie nickte unsicher und hastete vorbei. Erneut seufzte ich, stand auf und glättete meinen Rock. Mit meiner Tasche wieder um meiner Schulter, beugte ich mich hinunter, um mein Buch einzusammeln, wobei mein Kopf mit dem Kopf von jemand anderem zusammen stieß. "Ach scheiße, was ist denn heute los?!", fluchte ich leise und rieb mir meine Schläfe. Ich schaute auf und sah in das schmerzverzerrte Gesicht von Shawn. "Tut mir leid", schnell bückte er sich und hob mein Buch auf. Er schaute mich unsicher an und spielte leicht mit den Seiten meines Buches. Ich räusperte mich und meinte: "Danke" Ich streckte meinen Arm aus, damit er mir mein Buch geben konnte. Er schaute mir einen Moment in die Augen, dann auf meine Hand, dann auf mein Buch, dann wieder in meine Augen. Es schien, als wollte er etwas sagen, entschied sich aber offensichtlich entgegen, drückte mir mein Buch in die Hände und eilte davon. Ich stand noch ein paar Augenblicke an der Stelle. „Just act like you love me", schoss es mir durch den Kopf und da war er wieder. Der Ohrwurm. Kopfschüttelnd ging ich dann zu meinem Klassenzimmer, in dem ich Geschichte hatte. Bevor ich mich auf meinen Platz setzte, ging ich zum Lehrertisch und überreichte Mr. Cunningham, der immer überpünktlich war, meine Zusatzaufgabe. "Vielen Dank, Allie. Hattest du Probleme damit?" "Nein, überhaupt nicht. Es war sogar sehr interessant!", log ich lächelnd und setzte mich auf meinen Platz. Der Unterricht verging gähnend langsam, so wie die nächsten zwei Stunden, so wie der gesamte Schultag. Auch meine Freundinnen schienen sehr unmotiviert und müde. Wir waren am Weg zum Speisesaal, als mich jemand sanft am Arm festhielt und mich somit zum Stehen brachte. Ich drehte mich zu der Person um und kriegte sofort einen kleinen Zettel in die Hand gedrückt. Dann war er auch schon wieder weg.Heute Abend nach dem Essen vorm Tor. Ich warte dort
Ich starrte ihm hinterher und wusste nicht, was ich mir denken sollte. Ich faltete den Zettel und steckte ihn in eine kleine Tasche meines Rockes. Schnell eilte ich zum Speisesaal, wo mir Rose die Tür aufhielt und mich mit einer hochgezogenen Augenbraue ansah. Ich winkte ab und bedankte mich leise. Nebeneinander gingen wir zu unserem Stammtisch, an dem Emily und Chloe saßen, gaben Bescheid, dass wir uns zu Essen holen und schlängelten uns durch die Tische zum Buffet. Rose reichte mir einen Teller und ich nahm mir, auf was ich Lust hatte. Zurück am Tisch schenkten wir uns Wasser in unsere Gläser, die Karaffe und die Gläser standen immer am Tisch, und begannen zu essen. Meine Freundinnen plapperten fröhlich, während mein Blick durch den Raum schweifte und bei Shawn hängen blieb. Er saß wieder alleine an einem der Tische und stocherte in seinem Essen herum. Ich wusste nicht, ob er meine Gedanken las oder ob er spürte, wenn ich ihn ansah, denn er hob seinen Kopf und erwiderte meinen Blick. Sofort wollte ich den Blick wieder abwenden, doch bevor ich wegsehen konnte, sah ich wie sich seine Mundwinkel ein Stückchen nach oben zogen und er mir kaum merkbar zunickte. Verwirrt nickte ich leicht zurück und zuckte mit meinen Mundwinkeln. Ich musste wirklich zerstreut ausgesehen haben, doch so eine Geste hätte ich nicht von ihm erwartet.
Nach dem Essen meinte ich zu meinen Freundinnen, dass ich etwas vergessen hatte und es unbedingt wieder bräuchte, wünschte ihnen eine gute Nacht, gab jedem von ihnen ein Küsschen auf die Wange und schlenderte zum Eingangstor. Als ich davor stand, verharrte ich noch für einige Minuten und wartete, bis alle Schüler verschwunden waren. Ich schaute mich noch ein letztes Mal um, griff zur Klinke und atmete durch. „Das wird schon", sprach ich mir selber Mut zu und drückte die schwere Türe auf. Ein kalter Luftzug jagte mir um die Ohren und ich bedeckte aus Instinkt meinen Oberkörper. Ich schloss das Tor hinter mir, wodurch der letzte Lichtstrahl von der Dunkelheit verschluckt wurde. Ein Blick nach links, nichts. Ein Blick nach rechts, dort stand er. Ich schluckte und fragte mit genervtem Unterton: „Was willst du, Brandon?"—————————————————
Cliffhanger sry
Und das Kapitel ist etwas länger als sonst :)
Irgendwie ist das Ende etwas komisch geschrieben aber idkFlora xoxo
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that one nondescript boy | Shawn Mendes FF
FanfictionBraune Augen, braune Haare, groß, gut gebaut, Einzelgänger. Sagt nie zu irgendjemanden ein Wort, sitzt beim Essen alleine. Ein unscheinbarer Junge. Allie beobachtet Shawn schon seit einer Weile. Entweder er öffnet sich ihr oder ist total verschlosse...