Kapitel 47

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Shawn war für einen Moment still bis er sich auf seinen Unterarm stützte und mich ansah. „Wegen uns? Inwiefern wegen uns?" Räuspernd setzte ich mich auf und saß im Schneidersitz vor ihm, während ich unruhig mit meinen Fingern spielte und erklärte: „Naja, ich hab ihnen nie etwas von uns erzählt und... und hatte es eigentlich auch noch nicht vor, doch heute in der Früh ähm... sie haben gemerkt, dass ich gestern Abend nicht in meinem Zimmer war, wie ich es ihnen eigentlich gesagt hatte und haben mich auch nirgends gefunden, was sie darauf schließen ließ, dass ich bei jemanden war", ich schluckte, bevor ich fortfuhr, „Dann hab ich mich so schuldig gefühlt und war überfordert, weshalb ich in mein Zimmer gerannt bin, ohne ihnen zu erzählen, wo ich gewesen bin." Shawn starrte mich für einen Moment nur an, bis er sich aufsetzte und nachdenklich auf die Wand hinter mir blickte. „Willst du es ihnen denn erzählen?", fragte er mich und sah in meine Augen. „Schon", begann ich, „aber ich weis nicht so ganz" Shawn seufzte leise und meinte dann: „Denk einfach drüber nach und lass dich nicht stressen. Hast du schon gefrühstückt?" Etwas überrumpelt von dem plötzlichen Themenwechsel schüttelte ich meinen Kopf. „Wollen wir?", schlug er vor, doch ich schüttelte erneut meinen Kopf und meinte geknickt: „Sie sitzen noch unten" „Verstehe" Beschämt sah ich in seine Augen, als sein Blick und seine Gesichtszüge noch weicher als sonst wurden. „Engelchen", hauchte er und legte seine Hand an meine Wange, „schau doch nicht so" Er rutschte zu mir und drückte mir einen Kuss auf die Stirn, bevor er flüsterte: „Ich ertrage es nicht dich so zu sehen" Sofort stiegen mir wieder Tränen in die Augen. Sobald ich einmal weinte, könnte ich den ganzen restlichen Tag weinen. „Oh nein, nein, nein, nicht", haspelte Shawn und wischte schleunig die Träne, die sich aus meinem Auge löste und über meine Wange rollen wollte, weg, nur um mein Gesicht dann in beide Hände zu nehmen und mich zu küssen. „Nicht weinen", meinte er unter dem Kuss, „bitte nicht" Wegen meinem Schluchzen brach er den Kuss ab und strich über meinen Kopf. Ich konnte erkennen, wie seine Augen glitzerten und bevor ich was sagen konnte, zog er mich in seine Arme und drückte mich stark an sich, wiegte mich sanft hin und her. Geschwächt legte ich meine Arme so gut es ging um ihn und versuchte tief einzuatmen. Manche würden sagen, dass ich übertrieb, aber sobald meine Gefühle erst einmal zum Vorschein kamen, war es schwer, sie wieder wegzukriegen. Nach einer Weile konnte ich hören, wie Shawns Atem leicht zitterte und sofort setzte ich mich auf, um in sein Gesicht schauen zu können. Seine Augen waren glasig und seine Unterlippe war etwas verkrampft. Für einen kurzen Moment hielt ich inne und schnappte lautlos nach Luft, bis ich durch seine Haare fuhr, seinen Kopf zu mir zog und ihm einen zarten Kuss auf die Nase drückte. „Nicht doch", hauchte ich und lächelte schwach. Geknickt lächelte er zurück, woraufhin ich meinte: „Lass uns nicht an das denken" Er nickte dezent und legte seinen Kopf in meinen Schoß, streckte seine langen Beine aus, achtete aber darauf, dass seine Schuhe in der Luft waren und mein Bett nicht verschmutzten. Ich begann durch seine Haare zu streichen und seinen Kopf zu massieren. Shawns Augen waren geschlossen, als ich meinen Zeigefinger an seinem Kiefer entlang gleiten ließ und federleicht über seinen Nacken strich. Mein Blick lag auf seinem wunderschönen Gesicht und ich konnte nicht verstehen, wie ich jemanden wie ihn verdient hatte. Er war so unglaublich einfühlsam, so lieb, so schlau, so geheimnisvoll, so wunderschön. ‚Ich liebe dich', spukte es in meinem Kopf, doch so sehr ich es auch wollte, ich konnte diese Worte noch nicht aussprechen. Die richtige Zeit war noch nicht gekommen und wir wollten ja nichts überstürzen, also presste ich meine Lippen zusammen, damit kein Laut aus ihnen hervordringen konnte. Shawn schien meine Berührungen zu genießen, denn er war fast am schlafen, als sein Bauch plötzlich laut grummelte. Er schlug seine Augen auf und legte seine Hand auf seinen Bauch, was mich leise kichern ließ. „Du solltest was essen, denke ich", stellte ich fest und lächelte auf ihn herab. „Aber ich will dich nicht alleine lassen", währte sich Shawn und blickte mich aus seinen schönen Augen an. „Du wirst nicht wegen mir dein Frühstück verpassen. Das kommt gar nicht in Frage. Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit am Tag", formulierte ich Rose nach und hob seinen Kopf vorsichtig an, um unter ihm hervorzuschlüpfen und vom Bett zu klettern. Shawn setzte sich auf und musterte mich. „Sicher? Und du willst wirklich nicht mit hinunter kommen?", hakte er nach, woraufhin ich nickte. „Sicher", bestätigte ich und schob ihn zur Tür, als er sich seufzend erhoben hatte. Bevor er diese öffnete, drehte er sich nochmal zu mir, umgriff meine Taille und zog mich an sich. „Wir sehen uns", hauchte er gegen meine Lippen, bevor er einen Kuss auf ihnen platzierte, mich los ließ und schnell aus meinem Zimmer schlüpfte.

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Bissi random

Flora xoxo

that one nondescript boy | Shawn Mendes FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt