Kapitel 39

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Gelassen schlenderten wir durch die Gänge, obwohl mein Herz raste, weil ich Angst hatte, dass man uns so sehen würde. Wie würden meine Freundinnen denn bitte gucken, wenn ich mit Shawn durch die Gänge ging, obwohl sie dachten, dass ich schlafen würde. Bei den anderen Schülern war es mir egal.
Schweigend betraten wir den Speisesaal, der fast komplett leer war und gingen auf das Buffet zu, das um solche Uhrzeiten immer sowas wie Kekse, Sandwiches, Tee und andere Kleinigkeiten anbot. Shawn holte uns ein paar Muffins, während ich uns zwei Tassen Tee aufgoss. Lächelnd sah ich auf, als ich merkte, dass sich Shawn neben mich stellte und mein Blick fiel auf den voll beladenen Teller, den er in seinen Händen hielt. „Wow, das sind etwas viele, findest du nicht?" Ich zog meine Augenbraue hoch und deutete auf den Berg von Muffins, den er auf seinen Teller aufgestapelt hatte. Shawn lachte leicht und zuckte mit den Schultern und meinte: „Ich liebe Muffins" „Ich merks", kicherte ich und nahm die zwei Tassen und einen kleinen Teller, auf den wir dann unsere Teebeutel geben könnten. „Wo willst du sitzen?", fragte Shawn, woraufhin ich ihm sagte, dass er aussuchen sollte. Er steuerte seinen Stammtisch an und stellte dort den Teller ab, von dem ein Muffin auf den Tisch kugelte. Ich nahm diesen, bevor er auf den Boden rollen konnte und platzierte ihn wieder auf dem Teller, während ich mich hinsetzte. Als auch Shawn saß, schob ich ihm seine Tasse hin, woraufhin er sich lächelnd zu mir beugte und mir einen Kuss gab. Freudig nahm er sich einen Muffin und schlang ihn herunter. „Die sind sowas von lecker!", meinte er mit vollem Mund, was mich kichern ließ. „Das freut mich", sagte ich zu ihm, während ich die Beutel aus unseren Teetassen holte und sie auf den Teller legte. „Ich hab die Milch vergessen", stellte ich fest und stand auf. „Komm diesmal aber bitte wieder zurück, ja?", scherzte Shawn, woraufhin ich nickte. Während ich am Weg zum Buffet war, ging ich extra so, dass meine Hüften leicht hin und her schwangen, da ich wusste, dass mir Shawn hinterher sah und bisschen provozieren kann man ja immer, nicht? Ich holte ein kleines Gefäß voll Milch und kam schnell zu unserem Tisch zurück. Shawns Blick lag auf mir und er biss sich leicht auf die Lippe. Mission erfüllt. „Damn", raunte er, als ich mich wieder an den Tisch setzte. „Hm?", tat ich unwissend und gab eine Schluck Milch in meinen Tee. Shawn winkte nur ab, was mich schmunzeln ließ, bevor ich die Milch über seine Tasse hob und ihn fragend anschaute. Er nickte, was für mich hieß, dass er auch Milch in Tee wollte, also schenkte ich auch ihm etwas davon ein. „Danke", meinte er und legte seine Hand unter dem Tisch auf meinen Oberschenkel. Zeitgleich nahmen wir unsere Teetassen und führten sie zu unseren Mündern, als Shawn begann meinen Oberschenkel hinauf zu streichen. Er rutschte mit seinen Fingern ein kleines Stück unter meinen Rock und griff dort etwas fester zu, woraufhin ich mich an meinem Tee verschluckte und schnell die Tasse wieder abstellte. Hustend drehte ich mich weg und hörte Shawn leise in seine Tasse kichern, während seine Hand wieder nach unten rutschte und mein Knie streichelte. „Idiot", murmelte ich, als ich nach einem Muffin griff und dann ein Stückchen abbiss. Meine Augen weiteten sich. „Die schmecken toll, ich sag's doch!", triumphierte Shawn und ich nickte aufgeregt. Der Muffin war im null Komma nichts weg und ich nahm mir einen zweiten. Shawn war mittlerweile sicher schon bei seinem 3. und mittlerweile lag seine Hand auch nicht mehr auf meinem Knie, nein, meine Beine lagen auf seinen und er strich meine Schienbeine hoch und runter. Ich lehnte mit meiner Tasse in den Händen im Stuhl und beobachtete Shawn leicht lächelnd. Er aß glücklich seine Muffins und seine freie, warme Hand streichelte mich. Ich genoss diesen Moment vollkommen und realisierte, wie glücklich ich mich zu schätzen hatte. Shawn war charmant, liebevoll, lustig, süß und unfassbar schön. Seine braunen Locken, die immer perfekt durcheinander lagen, seine braunen Augen, die öfters orange schimmerten, seine großen, warmen und sanften Hände und sein perfekter Körper. Ohja, er war ein Engel auf Erden.
Wir verbrachten noch viel Zeit im Speisesaal und erfuhren mehr neue Sachen über den jeweils anderen. Mit Shawn konnte ich über alles reden, es fühlte sich richtig an. „Wie spät ist es?", gähnte ich und streckte mich. Shawn warf einen Blick auf die Uhr, die über der Türe hing und sah mich wieder an, als er antwortete: „Viertel nach elf" „So spät?" Er nickte. „Lass uns schlafen gehen", schlug ich vor und erhob mich aus meinem Stuhl, er tat es mir gleich. Ordentlich schoben wir unsere Stühle unter den Tisch und verließen den Saal. Während des Gehens griff Shawn nach meiner Hand, was mich zum Lächeln brachte. Er merkte dies und lächelte auf mich herab, als wir die Treppe hinaufstiegen. Wir erreichten das Mädchenstockwerk und blieben an den Treppen stehen. „Na dann", meinte ich und drehte mich zu ihm, „gute Nacht" Shawn umfasste mein Gesicht und drückte mir einen langen Kuss auf die Lippen. Als er sich löste, lächelten wir beide und er strich sanft über meine Wange, als er sagte: „Schlaf gut"

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Flora xoxo

that one nondescript boy | Shawn Mendes FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt