Kapitel 53

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„Was?", fragte Shawn ratlos und zog seinen Kopf zurück, um mich anzuschauen. „Deine Gitarre", meinte ich, deutete mit meinem Finger auf den Koffer. Shawn folgte der Richtung meines Fingers, drehte sich um 180 Grad und blickte auch den Gitarrenkoffer an. Lächelnd drehte er sich wieder zu mir und stützte sich nach hinten auf seine rechte Hand, während ich auf seinem Schoß sitzen blieb. „Ich weis nicht", begann er, „aber noch nicht jetzt" „Wieso nicht?", warf ich ein und runzelte meine Stirn ein wenig. „Ich will den Moment noch etwas aufheben", sagte er und ich wollte verwirrt etwas wiedergeben, als er seinen Finger an meine Lippen legte und ich somit verstummte. Er starrte auf meine Lippen und tauschte seinen Zeigefinger mit seinem Daumen aus, der einmal sanft über meine Unterlippe fuhr. Mein Herz pochte bei diesen zarten Berührungen schneller und ich schaute Shawn an. Seine Hand rutschte an meine Wange und zog mich ein Stück zu ihm hinunter, bis unsere Nasenspitzen aneinander stießen. Ich konnte sehen, dass seine Augen geschlossen waren, als seine Hand an meinem Hals entlang, über meine Schulter und hinter meinen Rücken glitt, während er sein Gewicht nach vorne verlagerte, mich sanft auf das Bett ablegte und unsere Lippen vereinte. Wir konnten einfach nicht genug voneinander kriegen. Lieblich liebkoste er meinen Mund, während er über mir war und meine Hüfte streichelte. Meine Beine winkelte ich ab und hob sie ein Stück, sie waren nun rechts und links von Shawns Körper. Shawn legte sich auf mich - er hatte sich davor die ganze Zeit komplett über mich gestützt - verlagerte jedoch etwas seines Gewichtes auf seinen linken Unterarm. Seine rechte Hand rutschte zu meinem Oberschenkel und ich bekam Gänsehaut, als seine Fingerspitzen meinen Rock nach oben schoben und meine Haut dabei federleicht streiften. Leicht erschrocken schnappte ich nach Luft, als seine Hand unter meinen Hintern rutschte und diesen packte. Shawn nutzte sofort die Gelegenheit und schob seine Zunge in meinen geöffneten Mund, um einen gefühlvollen Zungenkuss zu starten, während er meinen Allerwertesten knetete und mich somit um den Verstand brachte. Völlig unkontrolliert krallte ich mich in Shawns Schultern und drückte meine Hüfte nach oben gegen seine. Shawn keuchte in den Kuss und ich realisierte was ich tat, ließ meine Hüfte nach unten sinken. Sofort krallten sich Shawns Finger fester und er hauchte atemlos zwischen unserem Kuss: „Nein, hör nicht auf" Es lag so viel Erregung in seiner Stimme, dass mein Herz plötzlich einen Marathon lief und meine Atmung immer schnapphafter wurde bei dem Gedanken, was ich mit ihm anstellte. Ehe ich mich versah glitt seine Hand unter meinen Slip und legte sich auf die nackte Haut meines Hinterns. Geschockt riss ich meine Augen auf, verstärkte den Griff auf seinen Schultern und spürte die Wärme seiner Hand. Offensichtlich schien er sich etwas gezügelt zu haben, denn er küsste mich nicht mehr ganz so stürmisch und seine Hand war still, lag nur dort. Genüsslich lächelte ich in den Kuss und spielte mit seinen weichen Locken. „Oh Allie", seufzte Shawn und ließ für einen sehr kurzen Moment von mir ab, bevor er mich noch gefühlvoller als je zuvor küsste. „Ich-" Ein greller Lichtblitz zuckte durch das Zimmer, ein lautes Poltern ließ mich auffahren und vor Schreck biss ich aus Versehen in Shawns Unterlippe. Es hatte begonnen, zu gewittern. „Oh mein Gott, es tut mir so leid!", stieß ich aus, als Shawn seine Hand vor den Mund hielt und ein schmerzerfülltes Gesicht zog. Ich richtete mich auf, sodass er nicht mehr über mir sein konnte und praktisch gezwungen war, vor mir zu sitzen. Hektisch strich ich meine Haare hinter meine Ohren und nahm ein Taschentuch vom Nachtschrank. Vorsichtig zog ich seine Hand von seinem Mund weg und entdeckte etwas Blut, das aus der aufgerissenen Stelle seiner Unterlippe kam. „Es tut mir so so leid", entschuldigte ich mich, während ich das Blut mit dem Taschentuch abtupfte und mich zu Grund und Boden schämte. Wie dumm konnte man sein? Mit zitternden Händen legte ich das Taschentuch beiseite und sah mir Shawns Lippe nochmal an, als ich fragte: „Geht's?" Shawn drückte seinen Finger auf seine Lippe betrachtete diesen anschließend, wahrscheinlich um zu sehen, ob sie noch blutete. „Alles okay", meinte er und lachte leicht. Beschämt zwirbelte ich mir eine Haarsträhne um den Finger und blickte in meinen Schoß. „Engelchen", hörte ich Shawn sagen, „Denk dir nichts. Es ist doch nicht schlimm und außerdem lebe ich ja noch" Schuldbewusst sah ich auf, doch als ich ihn leise lachen hörte, stieg ich mit ein und lachte verlegen. „Ziemlich heftiger Sturm da draußen", stellte Shawn dann fest und sah aus dem Fenster. Ich nickte leicht und drehte mich, um ebenfalls nach draußen zu schauen. Ein weiterer Blitz ließ mich aufzucken und Shawn nahm sofort meine Hand. Ich hatte keine Angst vor Gewittern, aber besonders mögen tat ich sie auch nicht.

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Flora xoxo

that one nondescript boy | Shawn Mendes FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt