Kapitel 17

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Fertig angezogen hopste ich die Treppen hinunter, um zum Frühstück zu gehen. Die Schmerzen von gestern waren beinahe komplett verschwunden und mittlerweile erträglich. Bei dem Gedanken an Brandon lief mir ein kalter Schauer über den Rücken und ich stoppte abrupt, sodass jemand in mich rein rannte. "Sorry", murmelte ich und stieg einen Schritt zur Seite, sodass das Mädchen an mir vorbei gehen konnte. Fieberhaft biss ich mir auf die Unterlippe. Ich wollte keinesfalls in den Speisesaal. Was wenn Brandon dort saß? Ein fetter Kloß bildete sich in meinem Hals und ich fummelte an meinem Rock herum. "Das Frühstück wird normalerweise im Saal und nicht auf den Treppen serviert. Oder hab ich da eine Fehlinformation im Kopf?", riss mich die Stimme von Chloe aus meinen Gedanken. "N-nein ich-", stotterte ich, doch sie lachte nur und zog mich an der Hand die restlichen Stufen hinunter. Hastig stolperte ich ihr hinterher und ließ mich an unseren Tisch ziehen, wo bereits Emily und Rose warteten. Beide hatten schon Berge von Spiegeleiern und Speck auf ihren Tellern und schlangen um die Wette. Chloe drückte mich auf den Stuhl neben sich, woraufhin die anderen aufschauten. "Morgen", schmatzte Emily und Rose nickte uns nur zu, während sie kaute. "Morgen", erwiderte Chloe fröhlich und erhob sich wieder. "Ich hole mir einen Kaffee", gab sie uns Bescheid und hopste zur Kaffeemaschine. Leise grummelte ich vor mich hin: "Wie kann man in der Früh nur so energiegeladen sein..." "Tja sie ist halt Chloe. Ihre Stimmungsschwankungen sind der Wahnsinn, nicht?", meinte Rose, während sie freundlich lächelte. Seufzend nickte ich und stand ebenfalls auf, während ich sagte: "Ich hol mir auch einen Kaffee" Emily und Rose nickten und so machte ich mich auf den Weg zum Buffet. Wie aus dem nichts bekam ich plötzlich höllische Kopfschmerzen, die sich durch meinen kompletten Kopf zogen. Ich blieb für einen Moment stehen, verzog das Gesicht und hielt mir die Schläfen. 'Na toll' Etwas langsamer als vorher ging ich nun weiter und holte mir eine weiße Porzellantasse, ging zur Maschine und stellte diese darunter. Während die Maschine leise brummte und den Kaffee in meine Tasse goss, presste ich meine Augen zu und ließ den Kopf hängen. Diese Schmerzen waren furchtbar. Als das Geräusch aussetzte, hob ich meinen Kopf, griff nach der Milch, von der ich einen Schuss in meine Tasse gab und schlenderte mit meinem Kaffee zurück zu unserem Tisch. Während ich ging, ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen und hielt, um ehrlich zu sein, nach Shawn Ausschau. Doch ich konnte ihn nicht entdecken. Etwas traurig darüber ließ ich mich auf meinem Stuhl fallen und lehnte mich zurück. Meine Freundinnen quatschten fröhlich und ich sah gedankenverloren an ihnen vorbei zur Tür, in der Hoffnung Shawn hereinkommen zu sehen. Einige Zeit verging, bis wir alle fertig waren und uns auf den Weg aus dem Saal machten, ich war das Schlusslicht unserer Gruppe. Ich passierte gerade die Türe, als jemand anderes genau zeitgleich durchging und unsere Schultern sich leicht streiften. Ich sah auf und es war kein geringerer als Shawn, der mit zügigen Schritten in den Saal ging. Ich sah ihm nach und überlegte kurz, ob ich zu ihm gehen sollte, entschied mich aber dagegen und eilte meinen Freundinnen nach. Ich hatte mich ihnen mittlerweile wieder angeschlossen, als Chloe sich umdrehte, den Gang rückwärts entlang lief, mich anschaute und fragte: "Hast du Lust raus zu gehen? Wir haben ja kaum Hausaufgaben" Schulterzuckend nickte ich und willigte somit ein. Zusammen liefen wir zum großen Eingangstor und sofort war ich geblendet. Die freundlichen, warmen Samstagssonnenstrahlen schienen mir ins Gesicht und kitzelten meine Nase. "Na komm!", meinte Rose, griff nach meiner Hand und zog mich hinter Chloe und Emily hinterher, die losgerannt waren und sich lachend in die Wiese warfen. Rose und ich taten es ihnen gleich und wir alle kugelten und fröhlich herum, bis wir alle still blieben und verträumt in den Himmel guckten. Chloe zeigte hin und wieder aufgeregt auf eine Wolke, die ihrer Ansicht nach aussah, wie irgendein Tier, woraufhin Rose und Emily begeistert nickten, während ich still da lag und dem raschelnden Gräsern lauschte. Ich schloss meine Augen, atmete die frische, duftende Luft ein und drohte einzudösen.

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Weil @RememberTheGoodBoy drum gebeten hat <3

that one nondescript boy | Shawn Mendes FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt