Kapitel 6

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Ich blieb wie angewurzelt stehen, als ich Shawn im anderen Eck des Raumes sah. Sofort verstummte mein leises Summen und die Hitze stieg mir in die Wangen. Er saß dort an einem Tisch, hielt eine Tasse in der Hand und blätterte in einem Buch herum. Er musste wohl gemerkt haben, dass ich ihn anstarrte, denn er hob den Kopf und schaute mich direkt an. Ich konnte erkennen, wie er den Kopf minimal schief legte und mich aufmerksam musterte. Sein Blick wanderte meinen ganzen Körper entlang, woraufhin sich all meine Muskeln verkrampften. 'Weiter gehen Allie, weitergehen' Langsamen Schrittes bewegte ich mich weiter und setzte mich an den nächsten Tisch, der mir in den Weg kam. Mein Herz klopfte wie wild gegen meine Brust und mein Blick galt nur noch meinem schwankenden Kaffee. Das Schwanken ebbte langsam ab und ich wagte einen erneuten Blick zu Shawn, der mittlerweile wieder in sein Buch schaute und genüsslich seinen Kaffee trank. Ich begann zu essen, kriegte aber doch keinen Bissen runter und zwang mich regelrecht dazu, meinen Kaffee noch zu trinken. Normalerweise stopfte ich mich beim Frühstück immer voll, aber Shawns Anwesenheit beunruhigte mich. Er war so eigen... Nach einer Weile, in der ich nur mein Essen angestarrt hatte, war der Raum schon weitaus gefüllter und allmählich stieg der Lärmpegel. Da ich keinen Hunger mehr hatte, brachte ich meinen Teller weg, trank den letzten, kalten Schluck Kaffee und verließ den Raum. Die Tür fiel hinter mir leise ins Schloss und als ich aufsah, sah ich eine Schülermenge mir entgegenkommen. Gekonnt wich ich nach rechts an die Wand, um nicht überrannt zu werden. Nachdem die Horde vorbeigezogen war, setzte ich meinen Weg fort zur Treppe und war in meinen Gedanken. Träumend schlenderte ich den Flur entlang und kam am Treppenabsatz an. Ich legte meine Hand an das Geländer und befühlte seine einzelnen Schnitzereien. Ich tat ein, zwei Schritte. Wohlig seufzend ließ ich meine Hand über das Geländer schweifen, während ich die Treppen weiter hinauf stieg. Mein Herzschlag ging wieder ruhig und angenehm, sowie mein Atem der sich beruhigt hatte. Ganz gedankenverloren stieg ich im Schneckentempo die Treppen hinauf, als plötzlich, wie aus dem Nichts, zwei jüngere Jungs die Treppen hinunter stürmten. Sie hatten so ein Tempo drauf, dass ich nicht rechtzeitig reagieren konnte und einer in mich hineinlief. Ich drohte zu fallen, ruderte wie wild mit meinen Armen und wollte nach dem Geländer greifen, doch vergebens. Ich erwischte es nicht. Mein Fuß rutschte ab und ich fiel geradewegs zurück. Ich stieß einen kurzen, spitzen Schrei aus und erwartete den harten Boden, auf dem ich aufgeschlagen wäre, doch statt dem kalten Boden, fiel ich in warme, starke Arme. Sie umschlungen meine Taille und bewahrten mich vor dem Sturz. Ein wohlriechender Duft von zitronig, süßem Rasierwasser und ein Hauch von Kaffeegeruch stieg mir in die Nase. Ich atmete heftig und mein Herz fuhr Achterbahn. Ich musste zugeben, dass diese Position schon ziemlich bequem war, doch trotz allem richtete ich mich schnell auf und drehte mich um, um meinen Retter ansehen zu können. Als ich sah wer vor mir stand, verschlug es mir die Sprache. Es war niemand Geringerer als Shawn. 'Ooh fuck' Es arbeitete in meinem Kiefer und ich wusste nicht so recht, was ich sagen sollte. "D-danke dir", gab ich schließlich leise von mir. Shawn sah mir wieder direkt in die Augen und ich merkte, dass er was erwidern wollte, doch bevor es soweit kam, wurden wir unterbrochen. "Hey Baby!", rief plötzlich eine Stimme hinter mir und ein kräftiger Arm legte sich um meine Hüfte. Ich wurde fest herangezogen und spürte einen warmen Atem in meinem Nacken. Sofort roch es nach Aftershave. "Na? Wie geht's meiner Schönheit heute?", meinte Brandon und hob mein Kinn. Ich war in seinem festen Griff gefangen. Seine dunklen Augen blitzten mich an und sein fast schwarzes Haar stand in voluminösen Wellen. Ich schob seine Hand von meinem Kinn und drückte ihn von mir weg. "Ich bin nicht dein 'Baby' ", fauchte ich ihn an. Ständig meinte er, mich um den Finger wickeln zu können und mit mir, was weis ich was zu machen. Ja, Brandon war verdammt heiß, aber auch das größte Arschloch, dem ich je begegnet bin. Er tat wieder einen Schritt an mich und ich blickte schnell zu Shawn, der sein Gesicht leicht grimmig verzog, sich wegdrehte und ging.

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Yo guuuuuys. Bin in Barcelona whoop whoop.

Flora xoxo

that one nondescript boy | Shawn Mendes FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt