Kapitel 19 - Falsche Freunde?

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Als ich morgens aufstand hatte ich Kopfschmerzen, eigentlich wollte ich daheim bleiben da ich nur 3/4 Stunden geschlafen hatte aber meine Mutter bestrafte mich und lies mich nicht daheim bleiben.

Meine Augenringe verdeckte ich mit Make-Up.

Ich zog mir eine schwarze Jeggings mit einem weiten weissen Top und einer schwarzen Jacke an und ging frühstücken.

Um 7 Uhr verließ ich das Haus und lief zur Bushaltestelle. Ich hatte Angst vor dem Treffen mit Kadir, in der Schule würde es jeder mitbekommen also wollte ich vor Schulbeginn reden. Ich holte mein Handy raus und wollte ihn anrufen, dann bemerkte ich die 10 Facebook Benachrichtigungen die ich heute morgen ignoriert hatte. Ich öffnete die app und schaute mir die Benachrichtigungungen an. Lauter Kommentare auf dem Bild.

Mehmet : Eylül wusste garnicht dass du ein böses Mädchen bist. :D

Johanna : Oooh und wie ich sag nur Schrank :D ;) mit Daniel

Daniel : Ja war witzig hahah, hab aber immernoch Kopfschmerzen -.-

Sahin : War nach 20 Minuten dicht (y)

Mert : Hahaha wie der Bulle Eylül angemacht hat ^^

Kadir : Schatz, ich wusste garnicht dass du mit Bullen zutun hast?

Scheiße!!

Ich ging raus aus Facebook und rief Kadir an.

Kadir : Günaydin bitanem

Eylül : Hey.. Kannst du mich abholen dann reden wir?

Kadir : Wieso denn reden?

Eylül : Weil du dachtest ich geh dir fremd?

Kadir : Ach, ich hab das nur falsch interpretiert askim. Wenn du mit Cem und Emre befreundet bist ist das in Ordnung für mich.

Eylül : Darum gehts doch garnicht, es geht darum dass du mir zumutest dir fremd zu gehen!

Kadir : Bin in 3 Minuten an der Haltestelle.

Ich wartete auf ihn, währenddessen nahm ich mir zum ersten mal Zeit über gestern nachzudenken. Wir tranken ein wenig. Allein dafür könnte ich mich ohrfeigen. Danach die Sache mit Daniel im Schrank omg Eylül wie peinlich dann das mit den Bullen und Mert... Und der Höhepunkt, ICH IM BH VOR CEM Allein der Gedanke daran brachte mich zum rot werden und ich bekam Selbstmordgedanken. Wie soll ich ihm denn in die Augen schauen? Es tat so unfassbar weh was er mir angetan hat und dann serviere ich mich auf dem Silbertablett. Aber seine Reaktion brachte mich zum lächeln. Er hatte sich umgedreht und die Augen geschlossen, anstatt die Situation schonwieder auszunutzen. Kaum fing ich an Pläne zu schmieden um Cem alles zu erklären stand Kadirs Auto vor mir.

Uffff lasst mich doch endlich in Ruhe.

Ich stieg ein und schloss die Tür. Er beugte sich zu mir rüber und wollte mich küssen doch ich blieb auf Abstand.

In Gedanken machte ich mir eine To-Do Liste was alles besprochen werden muss.

-Was gestern Abend passiert ist

-Was die Tage davor mit Cem & Emre war

-Wie er mich gesehen hat und auf die Gedanken kommt ich würde ihm fremdgehen

Ich atmete tief ein und fing an zu reden.

Eylül:"An dem Tag an dem du krank warst hat Cem mich morgens gefahren. Frag nicht warum. Plötzlich stand er halt einfach vor mir und ich wollte mich nicht blamieren. Er fragte ob ich dich liebe undso und ich meinte ja, das tu ich. Dann kam ich in der Schule an niemand war da bis auf Emre. Weil Mehmet nicht da war setzte Emre sich zu mir und wir alberten rum bis wir rausgeschickt wurden. Als wir dann draußen waren hab ich eine Sms von dir bekommen. Du weißt warscheinlich was da stand. Dann hab ich bis zum Abend versucht dich zu erreichen, hat nicht geklappt. Ok dann wollte ich zu meiner Mutter weil sie bei einer Freundin war. Unterwegs traf ich Freunde wir hatten Spaß bis die Bullen uns mitgenommen haben und eingesperrt haben. Dort rief ich Chris an und wurde dann heim gebracht."

Ich lies eine Menge aus um noch mehr Streit zu vermeiden.

Kadir:"Es tut mir leid, verzeih mir bitte.. Ich hab über reagiert als ich das mitbekommen habe. Ich sollte dir mehr vertrauen."

Ich wunderte mich warum er so wenig dazu sagte aber wollte das Thema nicht in die Länge ziehen also lies ich es.

Eylül:"Okay."

Kadir:"Vertragen?"

Er schaute mich mit einem Hundeblick an und ich konnte nicht anders als ja sagen.

Unterwegs hörten wir Musik und lachten so wie früher, als ob nie was passiert ist. Ich hasse es wenn man nur weil eine Person einen Fehler gemacht hat monatelang nachtragend ist. Daran leidet am Ende eh nur die Beziehung. Wir kamen an der Schule an und liefen zusammen zum Tor bis unsere Wege sich vor seinem Klassenzimmer trennten.

Da ich eine Stunde Ausfall hab wollte ich mich im Klassenzimmer mit den Mädels treffen und dann zusammen zur Bäckerei gehen um zu frühstücken. Auf dem Weg zur Bäckerei sahen wir Cem.

Cem:"Na." Er grinste immernoch und ich schämte mich total.

Eylül:"Eh hi. Cem ich muss mit dir reden.. Gestern war ich nur so weil-"

Er unterbrach mich:"Ich weiß, ich weiß. Hat man von 100 Meter erkannt."

Eylül:"Könntest dus bitte für dich behalten?"

Cem:"Warum? Dass du keinen Stress mit Kadir hast?" Er schaute sauer und traurig.

Eylül:"Ja, ob dus glaubst oder nicht er bedeutet mir was." Ich wollte es zwar nicht immer wieder betonen aber ich dachte es geht einfach nicht anders.

Cem:"Hm schon klar. Keine Sorge."

Und schon ging er. Ich rannte den Mädels hinterher die schonmal vorgelaufen waren.

Der Tag verlief sonst ganz normal, Kadir brachte mich nach Hause und sagte auch nichts als wir mit Emre Mittagessen aßen. Daheim angekommen schickte meine Mutter einkaufen. Ich lief schon wieder heim als die Ampel rot war aber kein Auto kam rannte ich schnell über die Straße. Plötzlich kam ein Auto.

Cems Sicht

Ich saß in meinem Wagen irgendwo im Wald. Ich wollte einfach nichtmehr weiterfahren und mir Zeit nehmen über sie nachzudenken. Es kommt mir so vor als ob das Schicksal mit unter die Nase reiben will dass sie mich nicht liebt. Egal wo ich hingehe egal wie sehr ich versuche ihr aus dem Weg zu gehen, wir begegnen uns. Ich bin extra etwas später gekommen um nicht sehen zu müssen wir sie mit Kadir zusammen in die Schule kommt und dann sehe ich sie auf dem Weg. Als ob das Schicksal mir etwas sagen will, oder kommt es mir nur so vor? Ach und wenn schon.. Ich stellte mir vor wie sie hier neben mir saß. Ich wünschte sie wäre die Frau an meiner Seite. Die jenige die mich unterstützt, mir treu bleibt egal was passiert. Doch das ist nicht der Fall. Allein der Gedanke versetzt mir einen Stich und zerreißt mein Herz. Wie soll ich nur über sie hinweg kommen? Ich hatte längst aufgegeben, meine Träume machen ohne sie bei bestem Willen keinen Sinn. Jedes mal wenn ich an ihr vorbeilaufe und mich nicht traue ihr in die Augen zu schauen wünschte ich, ich könnte sie vergessen. Ich will auch nicht dass sie mit Kadir glücklich ist. Klar, sie soll glücklich sein. Aber nicht mit einem anderen an ihrer Seite. Inzwischen war er schon dunkel und ich fuhr nach Hause. Im Radio hörte ich dass es einen Unfall gab desswegen fuhr ich einen Umweg. Was würde ich nur tun wenn Eylül etwas passieren würde? Ich glaube ich würde mich irgendwo verkriechen und niemanden mehr sehen wollen, ich würde mit ihr sterben. Die Ampel schaltete auf Gelb und ich gab Gas um schnell durchzufahren. Plötzlich stand jemand mitten auf der Straße.

Hoffnung stirbt zuletztWo Geschichten leben. Entdecke jetzt