Kapitel 43 - Schmerzen - Teil 1

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Hallo meine Lieben! Wie ihr seht bin ich wieder da. Ich muss zugeben, ich habe mich gezwungen zu schreiben. Und als ich dann gerade dabei war, habe ich ausversehen alles gelöscht. Zuerst wollte ich es lassen und nie wieder mehr schreiben, (ein kleines bisschen übertrieben aber wer die Situation kennt wird es nachvollziehen können) doch dann zwang ich mich noch ein zweites Mal, und auch wenn der Anfang nicht so gut ist, wie der Erste es war, ist er meiner Meinung nach okay. Ich hoffe es gefällt euch!

Eylül POV

Ich konnte es einfach nicht fassen, die Gefühle nicht beschreiben. Ich wollte einfach nur so schnell wie möglich nach Hause, mich in mein Bett legen und es bis zu meinem letzten Tag auf dieser Welt nicht mehr verlassen. Wie konnte ich so dumm sein? Wieso war ich so naiv? Erst Sinan, der ein anderes Mädchen geküsst hat, Kadir der eine schwängert, und zuletzt Emre, der gleich bei einer einzieht. Wie kann ein Mensch nur so viel Pech haben. 

"Ich werd' wohl als Nonne enden.", murmelte ich vor mich hin. "Ja genau, dann kann mich auch keiner Mehr verarschen."

Aus dem Augenwinkel sah ich wie Cem mich streng ansah."Schwachsinn, du suchst dir einfach die Falschen.", meinte er.

Klar, wollte er darauf hinaus. dass ich statt ihn Emre gewählt hatte. Okay, es war ein Fehler, Kadir war auch ein Fehler, aber soll ich jetzt, nachdem ich mich zwei mal für einen anderen entschieden habe, Cem hinterherrennen, und ihn nach einer dritten Chance fragen? Niemals. Selbst wenn ich wollen würde, reichen diese zwei gescheiterten Versuche. Absofort, keine Jungs. Ich muss über Emre hinweg kommen, und einen klaren Kopf fassen. Ich muss wieder ich selbst werden, und dazu muss ich zuerst mit Emre reden, und die Sache beenden. Ich muss einen Schlussstrich ziehen. Ich muss wissen, wieso er das getan hat. Liegt es an mir? Vielleicht war ich nicht so, wie er es wollte? Entschlossen stand ich auf, und machte schon den ersten Schritt nach vorne, als Cem mich zurück hielt.

"Was ist?", wollte ich wissen. 

"Wohin gehst du?", fragte Cem, und schaute mich besorgt an. Oh man, wie sehr ich wünschte, dass wir zwei uns nie über den Weg gelaufen wären. Er müsste sich keine Sorgen machen, mir nicht hinterherrennen, und ich hätte warscheinlich keinen Jungen gefunden, der für mich als Freund in Frage käme. Lange Rede kurzer Sinn: uns beiden wäre eine Menge Stress erspart geblieben. 

"Ich will mit Emre reden und es ein für allemal beenden.", murmelte ich, und schaute auf den Boden. Ich schämte mich, dafür, mich für Emre entschieden zu haben."Sowas passiert wenn man aus einem Bauchgefühl heraus eine Beziehung beginnt. Ich hätte gründlich nachdenken sollen, und deshalb will ich mit ihm reden, zum ersten Mal etwas vernünftig angehen.", gab ich zu.

Cem nickte,"Aber, ich glaube dazu ist es zu spät. Du solltest nach Hause, und dich ausruhen. Reden kannst du in Zukunft immer noch."

"Stimmt, du hast recht.", sagte ich, und schaute ihn an. "Danke für deine Unterstützung, und, dass du mir eine Stunde beim weinen zugehört hast." Ich drehte mich um und schaute auf das Bahnhofsgebäude. 

Scheiße, es ist schon eindeutig zu spät, und die Bahnen fahren nur noch stündlich. Ich holte mein Handy aus meiner Tasche und entsperrte es ängstlich. 4 Anrufe in Abwesenheit von meiner Mutter, der Rest ist momentan irrelevant. Ich rief sie zurück und überlegte mir währenddessen eine Ausrede. 

"Eylül, wo bist du? Weißt du wie spät es ist? Du hast gesagt, dass du in einer Stunde daheim bist, und dass ist jetzt 3 Stunden her!", begrüßte sie mich. 

"Sag, du bist in 20 Minuten da, ich fahre dich.", flüsterte Cem mir zu. 

"Ich weiß Mama, ich weiß. Ich erkläre es dir, wenn ich daheim bin. Wollte dir nur sagen, dass ich in 20 Minuten da bin, und mein Handy nicht gehört hatte.", entschuldigte ich mich, und hoffte, sie würde darauf eingehen.

"Gut, bis gleich.", sagte sie, und legte auf. 

Wir liefen gemeinsam zu Cems Auto, was schon 10 Minuten dauern würde. Da wir nicht redeten, machte ich mir nur Gedanken, was ich meiner Mutter sagen würde. Von meiner Beziehung mit Emre weiß sie nichts, und ich will es ihr auch ehrlich gesagt, nicht jetzt erst beichten, wenn Schluss ist, also was soll ich dann sagen? Dass es einer Freundin schlecht ging? Nein, keine Chance, so oder so, würde ich mir eine Menge anhören müssen. Mir entwich ein Seufzer und ich versuchte mich auf etwas anderes zu konzentrieren, und meine letzten 15 Minuten Ruhe zu genießen. Als wir am Auto ankamen, setzte ich mich auf den Beifahrersitz und schnallte mich an, schaute kurz zu Cem, und dann aus dem Fenster.

"Es wird schon wieder.", versuchte er mich zu beruhigen und startete den Motor. "Ja.", stimmte ich leise zu. Die Frage ist, wann?. Cem versuchte mit mir zu reden, mich abzulenken und mich zum lachen zu bringen, doch momentan war meine Stimmung einfach nur - zu Recht - im Keller. Ich wollte so schnell wie möglich nach Hause, und in mein Bett. Als der große Wagen auf den Parkplatz fuhr schnallte ich mich ab und schaute rüber zu Cem. Er hat ein riesiges Dankeschön verdient.

"Vielen Dank, das was du getan hast, hätte nicht jeder getan, an deiner Stelle. Ohne dich hätte ich das niemals erfahren, und mich weiter verarschen lassen.", ich schenkte ihm ein halbherziges Lächeln und hoffte, er würde verstehen, wie dankbar ich ihm bin, ohne es falsch zu verstehen.

"Selbstverständlich.", gab er bescheiden zurück, und lächelte mich noch kurz an, bevor ich ausstieg und mich auf den Weg in die nächste Schlacht machte.

Mert POV

"Bereust du es, Eylül betrogen zu haben?", fragte ich ihn direkt. Sein Blick hielt meinem nicht stand, versuchte es aber krampfhaft.

"Nicht wirklich.", gab er emotionslos zurück. "Was wollt ihr jetzt tun? Mich schlagen?"

Chris, der links von mir stand schnaubte nur, während ich ihn angrinste. Zu gerne würde ich ihn krankenhausreif schlagen.

"Immer muss ich mich um die Spassten kümmern die Eylül betrügen.", beschwerte Chris sich als er mich zur Seite stieß und ohne jegliche Vorwarnung Emre seine Faust ins Gesicht schlug.

Dieser stolperte einige Schritte nach hinten und hielt sich die Nase, die höchstwahrscheinlich blutete. Oh ich kenne diese legendären Schläge von Chris, die einem die Nase brechen. Ich hatte noch keinen davon bekommen und war mehr als froh darüber, allerdings bemühen sich auch alle, die Chris kennen -einschließlich ich-, ihm nicht auf die Füße zu treten.

Emre war sicher klar, dass ihn das erwarten würde. Ich verstehe nur nicht, wie er es so auffällig tun konnte. Früher oder später hätte Eylül es herausgefunden. Lieber früher als zu spät. 

Ein dumpfer Aufschlag auf dem Boden weckte mich aus meinen Gedanken und ich sah wie Emre auf dem Boden lag. 

"Dein Charakter ist Strafe genug, komm lass uns abhauen.", meinte Chris und schenkte dem Jungen auf dem Boden noch einen letzten Blick. 

Hoffnung stirbt zuletztWo Geschichten leben. Entdecke jetzt