Kapitel 36

135 5 0
                                    

Ich wusste irgendwo tief in meinem Innern, dass ich ihm sagen musste, dass er aufhören sollte. Nicht dass ich mir Sorgen um meine Unschuld machte, denn die hatte ich in jener Nacht verloren. Doch es gehörte sich nicht, zu tun, was wir hier gerade taten. Es war verwerflich und falsch. Nicht einmal in einer Ehe hätte ich mir vorstellen können, so intim mit meinem Ehemann zu werden. Und Edward war nicht einmal mein Gemahl - und würde es auch niemals sein.

Doch gleichzeitig konnte ich mich kaum auf meine Gedanken konzentrieren, da seine Berührungen sich einfach zu gut anfühlten. Ich öffnete den Mund, um ihn irgendwie davon abzuhalten fortzufahren, doch . . . oh. Seine Hand hatte in Windeseile die obersten Schnüre meines Kleides aufgezogen und nun spürte ich sie in dem kleinen Tal zwischen meinen Brüsten. Als sein Mund seine Arbeit wieder aufnahm, sich immer tiefer bewegte, seine Hand eine meiner Brüste umfasste und begann sie sanft zu kneten, lehnte ich den Kopf nach hinten und schloss die Augen. Alle Gedanken verschwanden aus meinem Kopf.

Meine Hände fanden ganz von allein den Weg in seine bronzenen Haare, die selbst im dunklen Flur noch zu schimmern schienen. Ich hatte das Bedürfnis, ihn noch näher an mich heran zu ziehen, und aus diesem Grund griff ich fest in seine Haare. Obwohl mir bewusst war, dass er es wahrscheinlich nicht einmal spürte, fühlte ich mich in diesem Augenblick ungeheuer mächtig.

Nach einigen Sekunden, Minuten oder auch Stunden, spürte ich seine kühle Zunge schließlich an meiner Brustwarze. Vollkommen unvorbereitet auf diese Empfindung, zuckte ich regelrecht zusammen und wölbte mich ihm entgegen. Mein Becken rieb sich in einem regelmäßigen Rhythmus gegen Edward und mit jedem Kontakt verstärkte sich das Ziehen in meinem Unterleib.

Dann stand ich mit einem Mal wieder auf meinen Füßen und schwankte bedrohlich nach links. Sofort war ich wieder in seinen Armen und fühle einen Moment später, wie sich etwas Weiches unter mir erstreckte. Das Bett. Ich schloss die Augen, um meinen rasenden Herzschlag zu beruhigen. Mein Körper schien bei den raschen Bewegungen, die Edward machte, nicht recht mitspielen zu wollen.

Eine kühle Hand strich mir über die Stirn und ich hob die Lider wieder, um in seine rot brennenden Augen zu schauen, die mich bei lebendigem Leib zu verzehren schienen.

„Benötigst du eine Pause?", fragte er leise und rau und klang ganz so, als hoffte er, dass das nicht der Fall war.

Zwar schien sich in meinem Kopf alles zu drehen, doch ich wollte seinen Mund wieder auf mir spüren. Schon die wenigen Sekunden, während derer er mich nicht berührte, schienen zu viel.

Ich gab einen unartikulierten Laut von mir. Edward schien mich meiner Sprache beraubt zu haben. Ich hatte Nein sagen wollen, doch scheinbar verstand er mich auch so.

Sein Mund senkte sich erneut auf meinen und ich legte meine Hände auf seinen Rücken, um die störende Distanz zwischen unseren Körpern zu beseitigen. Doch er rührte sich nicht. Stattdessen kauerte er über mir, ganz wie ein Raubtier, das den besten Augenblick abwartete, um sein Opfer zu überwältigen. Ich vertraute ihm.

Meine Hände machten sich am Bund seiner Hose zu schaffen und zogen das Hemd heraus. Ich konnte es gar nicht erwarten, meine Hände über seinen nackten Rücken gleiten zu lassen. Ob seine Haut sich dort auch so perfekt anfühlte?

Dann war sein Hemd plötzlich ganz verschwunden ich starrte auf den marmornen, gottgleichen nackten Oberkörper, der sich nun meinen Augen offenbarte. Ich hatte bloß einmal geblinzelt. Wie in Trance setzte ich mich ein wenig auf und streckte die Hand aus, um sie auf seine muskulöse Brust zu legen. Dass sein Oberkörper meinen Blick von seinem Gesicht ablenkte, war das größte Kompliment, das ich ihm machen konnte. Fasziniert fuhr ich über die kühle, glatte Haut und spürte, wie ein Muskel unter meiner Hand zuckte.

AngstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt