Ich schluckte den letzten Bissen Ei hinunter und seufzte zufrieden, als ich mich mit vollem Magen wieder in die Kissen fallen ließ. Ich hatte nicht den geringsten Schimmer, wie Vampire es schafften, ein so köstliches Mal zuzubereiten, doch es hatte fabelhaft geschmeckt.
Edward saß neben mir auf der Bettkante und musterte mich aufmerksam. Seine Augen waren seit gestern noch ein Stückchen dunkler geworden und ich fragte mich, wie sehr es ihn auf die Probe stellte, sich so nah zu mir aufzuhalten. Vor allen Dingen nachdem er von mir getrunken hatte. Ich wünschte, dass es dieses Problem zwischen uns nicht geben würde, denn dann wäre alles so viel einfacher. Und es ärgerte mich auf eine unbeschreibliche Art und Weise, dass es eine Lösung gäbe, die die Cullens mir gestern präsentiert hatten, die ich aber unmöglich in Augenschein nehmen konnte.
„Du scheinst über etwas nachzudenken", stellte Edward fest. Ich nickte.
„Könnt Ihr mir sagen, wie groß die Chance ist, dass wir Aro entkommen, falls wir die Flucht ergreifen?"
Edward schaute mich wenige Sekunden lang emotionslos an, was ich normalerweise nicht von ihm gewohnt war. Dann seufzte er.
„Darf ich?", fragte er und legte sich, ohne eine Antwort meinerseits zu erwarten, neben mir in das Bett. Eine Sekunde später hatte er einen Arm um meine Schulter gelegt und sich in meine Richtung gedreht. Er war so nah, dass ich sofort alles um mich herum vergaß – außer ihm. Seine roten Augen musterten mich sanft.
„Ich wollte gestern nicht so deutlich sein, da ich dir keine Angst machen wollte, Isabella. Die Chance ist verschwindend gering. Aro besitzt überall auf der Welt Spitzel und Verbündete, die ihm ohne zu zögern bei seiner Suche behilflich sein werden. Flucht würde also nicht bedeuten, dass wir einfach in ein anderes Land reisen und dort bleiben können. Flucht würde bedeuten, dass wir ständig weiterfliehen müssten, womöglich bloß einige Tage an einer Stelle bleiben könnten. Ist es das, was du willst?"
Ich ließ seine Worte ein paar Sekunden lang auf mich wirken, während derer Edward sich merklich versteifte und zusehends ungeduldiger wurde. Schließlich schüttelte ich den Kopf.
„Ich glaube nicht. Aber genauso wenig möchte . . ."
Ich verstummte, denn Edward hatte sich ein wenig zu mir hinuntergebeugt und ich konnte seinen göttlichen Duft nun bis ins kleinste Detail wahrnehmen. Die Erinnerung an das Gefühl von seinen Lippen auf meinen war mit einem Mal allgegenwärtig und ich wollte nichts mehr, als diese Erinnerung aufzufrischen. Ich lehnte mich ein wenig in seine Richtung, doch Edward wich wieder zurück.
„Was möchtest du genauso wenig?", fragte er leise und legte seine Hand auf meine Schulter. Von dort aus wanderten seine Finger langsam tiefer, streichelten und liebkosten mich, bis sie schließlich auf meiner Brust zum Liegen kam.
„Atme, Isabella", ermahnte Edward mich und streichelte mich behutsam. Der nächste Atemzug entwich mir in einem Keuchen. Dann atmete ich zittrig ein. Was hatte ich sagen wollen? Sein Daumen kreiste über den Stoff meines Kleides, genau über meiner Brustwarze, die sich nun aufrichtete und sich seiner Hand entgegenstreckte. Worüber hatte ich nachdenken wollen? Sein Atem traf auf mein erhitztes Gesicht und ich stemmte mich ein wenig hoch, um seinen Lippen zu begegnen. Doch er wich abermals zurück.
„Antworte mir", murmelte er und ließ von meiner Brust ab. Stattdessen fuhr seine Hand nun tiefer und folgte meinen Rippen, strich über meinen Bauch und legte sich schließlich auf meine Hüfte. Mir war so warm.
„Ich . . . ich möchte kein Vampir werden?", fragte ich schwach und war sehr zufrieden mit mir, da ich schließlich doch noch meine Antwort gefunden hatte.
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Angst
FanfictionNew York, Mitte des 18. Jahrhunderts - Isabella Swan lebt bei ihrem Onkel, seitdem ihre Eltern einem Raubüberfall zum Opfer gefallen sind. Als sie eines Nachts einen Auftrag für ihn ausführen soll, fällt sie in die Hände übler Vampire, die in ihr ei...