Kapitel 36

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Kapitel 36

Samus P.O.V:

Ich verlasse Linas Wohnung und steige in mein Auto. Seit dem Spaziergang ist Lina andauernd abwesend. Immer wieder hört Sie mir nicht zu oder ist so sehr in Gedanken versunken. Mich würde interessieren was Sie so sehr beschäftigt. Auf jeden Fall hat es war mit dem alten Paar aus dem Park zu tun, da bin ich mir 100%ig sicher. Ich fahre in das Parkhaus des Hotels. Im Aufzug lehne ich mich gegen die hintere Wand. „Warum dauert das immer so lange?“ frage ich mich selber. Als ich endlich vor meiner Zimmertür stehe bin ich unendlich erleichtert. Mein Bett ruft praktisch nach mir, aber vorher habe ich noch etwas zu erledigen. „Ja?“ kommt es vom anderen Ende der Leitung. „Guten Abend, ich bins Samu.“ „Ah guten Abend. Deine Mutter ist gerade nicht da.“ sagt Linas Mum. „Ich wollte auch mit ihnen reden.“ „Oh okay.“ verwirrt zieht Sie das Okay lang. „Es geht um Lina.“ „Ist ihr etwas passiert?“ es schwingt Nervosität mit. „Nein! Nein! … Naja, um ehrlich zu sein, Sie ist irgendwie .. komisch?!“ „In wie fern?“ „Also, wir waren heute im Park spazieren. Wir sind einem alten Paar begegnet, Sie haben von ihrer Beziehung erzählt und unsere hoch gelobt. Seit dem ist Sie andauernd abwesend, in Gedanken versunken.“ Einige Minuten von Stille folgt. „Oh.“ ist das einzige was von ihr kommt. Mehr hat Sie nicht zu sagen? Aber ich brauche ihre Hilfe! „Kannst du mir das Paar beschreiben?“ „Klar … Also der Mann hatte weiße Stoppeln am Kinn. Die wenigen Haare die er noch auf dem Kopf hat, hat er nach hinten gekämmt. Ich glaube ohne Gehstock läuft bei ihm gar nichts, denn selbst mit dem Stock humpelt er recht stark mit dem linken Bein. Ach und er trägt eine große Schwarze Brille auf seiner leicht dicken Nase. … Die Frau war ein ganzes Stück kleiner als er. Ihre grau weißen Haare waren zu einem Dutt zusammen gebunden. Ehm … Sie trägt keine Brille, aber ein kleines Hörgerät. Sonst ist mir an ihr nichts aufgefallen. Lina kam das alte Paar ziemlich bekannt vor. Warum fragen Sie?“ „Ach nicht so wichtig. Ich muss auflegen.“ und schon ist die Leitung tot. Verwirrt lege ich mein Handy auf den Tisch. „Was war das?“ frage ich mal wieder mich selber. „Warum sind alle so komisch?“

Linas Mum P.O.V:

Samu hat mir gerade von dem alten Paar erzählt und bei mir kommen sofort Erinnerungen zurück. Schnell und unvorhersehbar habe ich das Telefonat beendet. Ich muss erst mal selber darüber nach denken. Die Beschreibung des Paares passt fast genau. Die Geschichte könnte auch so hinkommen. Ich dachte, dass so etwas nicht mehr vorkommt. Dieses Paar, das sind meine Eltern. Sie haben mir früher auch immer von ihrer Liebe erzählt, meine haben Sie immer bewundert und von ihr geschwärmt. Schon bevor ich überhaupt daran denken konnte, meinem Mann zu heiraten, sagten meine Eltern, ich werde ihn irgendwann heiraten. Irgendwann sind Sie auf einmal verschwunden, es war vor etwa 25 Jahren, seit dem habe ich Sie nicht mehr gesehen. Aufgewühlt lasse ich mich auf die Couch fallen. Wenn Lina wirklich meine Eltern gesehen hat, dann heißt das, Sie sind wieder zurück.Wie schön das wäre. „Hey Mum.“ Max kommt in Wohnzimmer geschlichen. „Ich kann nicht schlafen.“ jammert er. Ich winke ihn zu mir heran und als er sich neben mir niederlässt ziehe ich ihn in meine Arme. „Warum kannst du nicht schlafen?“ „Ich vermisse Lina! Normalerweise telefonieren wir jeden Tag oder schreiben die halbe Zeit miteinander. Aber seit wir hier in Finnland sind, habe wir kein einziges mal geredet oder geschrieben. … Mum ich weiß nicht mal wie es ihr geht, ich weiß nicht was Sie macht oder ob Sie glücklich ist. Was ist wenn Sie etwas bedrückt? Wenn s ihr schlecht geht? Dann kann Sie nicht mit mir reden.“ In seiner Stimme liegt Trauer und Fürsorge für Lina. Die beiden waren schon immer ein Herz und eine Seele. „Ich weiß noch, als Lina vor ein paar Jahren ausgezogen ist. Du hast Tage davor versucht Sie zu überreden zu bleiben, aber Sie wollte nicht. Oder eher gesagt Sie konnte nicht, wegen der Arbeit. Als Sie dann mit der letzten Kiste aus dem Haus ging, hast du sie am Arm festgehalten. Augenblicklich liefen euch beiden Tränen über die Wangen. Du fragtest 'Wann kommst du wieder?' und Sie antwortet 'Irgendwann in den nächsten Tagen' und wieder liefen euch Tränen über die Wange. Und dann ging Sie. Deine Tränen wurden immer mehr und mehr. Du wolltest gar nicht mehr aufhören. Tage lang warst du schlecht drauf. Aber das beste oder eher gesagt das lustige daran war, das Sie nur 7 Straßen weiter wohnt, 10 Minuten Fußweg. Aber trotzdem wolltest du nicht aufhören zu weinen. Es fiel dir schwer ohne Sie aus zu kommen. Ihr beide seit einfach ein Herz und eine Seele.“ Max kuschelt sich bei den Worten immer mehr in meine Schulter. Ich höre wie er anfängt zu weinen. Behutsam streiche ich ihm über den Rücken. „Ich vermisse Sie so sehr. Denkst du Sie vermisst mich auch?“ „Klar tut Sie das. Sie kann genauso wenig ohne dich, wie du ohne Sie.“ lächle ich. „Wie lange bleiben wir noch hier?“ „Geplant sind noch 3 Wochen.“ lächelt Sie leicht, aber auch ich sehe die Trauer in ihren Augen. Nach einer Weile steht Max auf. „Ich geh ins Bett.“ nuschelt er und schon ist er verschwunden. An solchen Abenden erkenne ich, was für tolle Kinder ich habe.

Max P.O.V:

Ich schlurfe hoch in mein Zimmer. Meine Mum hat mir nicht unbedingt geholfen. Klar, Sie hat recht und weiß welche Worte mich besser fühlen lassen, aber meine Trauer und der Schmerz vergehen trotzdem nicht. Noch 3 Wochen. Wie soll ich das bloß aushalten. Ich vermisse Lina sehr, wir waren zwar schon mal getrennt, das für ein Jahr, und das war die Hölle für mich. Und jetzt? Jetzt ist es nicht anders. Mit meinem Blick starr auf die Decke gerichtet, liege ich im Bett. Meine Gedanken kreisen um Lina, nur um Lina. Ich mache mir Sorgen, ich hab so ein Gefühl, dass es ihr schlecht geht. Ich merke es an dem Schmerz in meiner linken Brust, an dem zusammen ziehen meines Magens. Für einen Moment schließe ich die Augen. Vor meinem inneren Augen taucht ein verschwommenes Bild auf. Die Umrisse kommen mir bekannt vor. Klein und zierlich. Ich 'kneife' meine Augen zusammen um schärfer zusehen. Nach einer kurzen Zeit kann ich das Gesicht erkennen. Lina! Erst denke ich sie lächelt, aber dann sehe ich die herunterhängenden Mundwinkel. Eine einzelne Träne läuft ihr über die Wange. „Hilf mir!“ ruft sie leise mit zittriger Stimme. Sofort schlage ich die Augen wieder auf. Oh mein Gott! Ich mache mir richtig Sorgen um Lina. Schnell greife ich nach meinem Handy und wähle ihr Nummer. Die ist die Mailbox von … Lina. Mist. Ich schreib ihr schnell eine SMS und hoffe, dass Sie nicht in allzu großen Schwierigkeiten steckt.

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Neues Kapitel :D hoffe es gefällt euch!

Also nur so eine Anmerkung, ich werde in den nächsten Tagen eine neue Geschichte online stellen, ich werde euch dann bescheid sagen wenn es so weit ist.

Naja das wars auch eigentlich schon :)

Natha :*

Forever Yours (Sunrise Avenue FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt