Kapitel 22

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Kapitel 22

Samstagabend, ich stehe vorm Spiegel. Ein schwarzer Rock und ein rotes Top, dazu einen schwarzen Blazer. Ich schnappe mir meine schwarzen Ballerinas,mit Absätzen habe ich es nicht so. Samu wird mich jeden Moment abholen und dann fahren wir gemeinsam zum Restaurant. Mit Sicherheit sitzen dort schon alle, seine Familie und meine. Wir haben ihnen gesagt, dass wir etwas später kommen werden. „Hey Schatz, du siehst wundervoll aus.“ sagt Samu, als er mir die Tür zu seinem BMW aufhält. Wenige Minuten fahren wir. Wie ein Gentleman kommt er ums Auto und hilft mir beim Aussteigen. Zögernd bleibe ich vor dem Eingang stehen. „Was ist los?“ „Ich hab Angst. Ich hab Angst vor dem was sie sagen oder denken. Vielleicht hasst deine Familie mich und meine vielleicht auch. Es könnte sein, dass sie uns nicht akzeptieren.“ Samu nimmt meinen Kinn in seine Hand. Vorher konnte ich noch wegschauen, aber jetzt fällt es mir schwer. „Hör zu. Sie werden dich nicht hassen. Meine Mum hat dich immer geliebt. Keiner wird etwas schlechtes über uns denken geschweige denn sagen.“ Zur Beruhigung nimmt er mich in den Arm und drückt mir einen Kuss an die Schläfe. „Ich liebe dich. Und selbst wenn jemand etwas gegen uns hat. Nichts auf der Welt kann mich davon abhalten dein Freund zu sein.“ „Ich liebe dich auch.“ Ich drücke ihn noch einmal feste an mich. „Lass uns rein gehen.“ Samu nimmt meine Hand. Ich fühle wie mit jedem Schritt mein Herzschlag schneller wird. Gemeinsam gehen wir bis zu unserem Tisch. Alle starren uns an. In meinem Margen macht sich ein schlechtes Gefühl breit. Ich sehe in die Rund, mein Blick bleibt bei Sina und Sam hänge. Die beiden können sich vor lachen kaum noch halten. „Das ist wohl ein Witz?“ höre ich aus der hinteren Ecke. „Du und dieses Flittchen? Ich hätte dir etwas besseres zugetraut.“ lacht jemand anderes, ich glaube es war Riku. „Lina, ist das dein Ernst. Du tauchst hier mit diesem 'Mann' auf? Glaubst du wirklich, er liebt dich? Oder seit ihr gar nicht zusammen?“ Meine Mum weiß gar nicht wie sehr sie mich damit verletzt. „Doch sind wir, aber ...“ Sinas und Sams lachen wird immer lauter und lauter. „Schämst du dich denn gar nicht?“ fragt Sam mit einem unterdrückten Lachen. Ich sehe zu Samu und sehe, aber er lässt seinen Blick über unsere Gäste schweifen. „Lina, es tut mir leid. Aber gerade merke ich, wie lächerlich es war. Wie lächerlich es war, mit dir zusammen zu sein. Du bist das letzte, ich will nichts mehr mit dir zu tun haben.“ Das war fast wie ein Schlag in dir fresse. Wie in Trance stehe ich da. „Lina was ist los? Du siehst so blass aus.“ Samu nimmt mich in den Arm. „Ich habe gesehen wie sie alle Lachen und über uns herziehen und du ...“ weiter komme ich nicht. „Lina! Hör mir zu. Du redest dir etwas ein. Sie werden dich nicht hassen, keiner wird uns hassen. Beruhige dich. Zusammen schaffen wir das.“ Ich nicke. Die anderen sind nur eine Ecke entfernt. Einmal tief einatmen. Mit Samus Hand fühle ich mich sicher genug um es ihnen zu sagen. Keiner bemerkt uns, sie sind alle mit quatschen beschäftigt. Samu räuspert sich und alle sehen zu uns. Weit aufgerissene Augen starren uns nun an. „Ich will euch allen etwas sagen. Lina und ich sind … zusammen. Sie ist meine Freundin.“ Bei dem Wort Freundin sehe ich ein Lächeln auf seinen Lippen. „Lina war vor 11 J ...“ Ich gucke ihn eindringlich an. Er soll es nicht sagen, ich will nicht dass es jeder weiß. Meine Freunde wissen nicht viel von dem Jungen aus Finnland, sie sollen es nicht so erfahren. Nur seine und meine Familie geht es etwas an. Und ihnen will ich es irgendwann anders sagen. Samu scheint es verstanden zu haben. „Äh Ich meinte, Lina hat vor 11 Jahren mal von mir und meiner Band gehört. Wie genau weiß selbst sie nicht mehr ganz so genau. Sie hat sich durch die Clubs Finnlands geklickt und ist so auf uns gestoßen. Ein kleiner Fan von früher.“ lacht Samu. Auch die anderen stimmen ein. „Lasst uns essen.“ sage ich bevor irgendeine Frage kommen kann und setzte mich schnell auf den freien Stuhl neben Max. Samu setzte sich gegenüber von mir hin. Den ganzen Abend kann ich ihm in die Augen sehen, so blau und strahlend. Immer wieder verliere ich mich in ihnen und kann mich nicht auf meine Essen konzentrieren. Seine Augen haben diese Wirkung auf mich. Zwischen durch versuche ich noch den Fragen von meiner Familie und meinen Freunden auszuweichen. Immer wieder wollen sie mehr wissen über ihn und mich. Ja klar, kann ich verstehen. Ich meine, ich habe immer erzählt wie sehr ich ihn hasse und verabscheue und jetzt bin ich mit ihm zusammen? Für sie ergibt es keinen Sinn. Aber jetzt müssen sie erst mal damit leben, ich sag nämlich heute nichts mehr. Das Abendessen dauert recht lange, alle essen mit ruhe und quatschen sich die Seele aus dem Leib. Meine Mum redet mit seiner Mum, Max mit der Band und meine Freunde mit reden irgendwie mit jedem. Es lustig bei den Gesprächen zu zuhören. Immer wieder ertönt ein Lachen. „Wir machen uns dann mal auf den Weg nach Hause.“ verabschieden wir uns und auch die anderen machen sich bereit zu gehen. Samu und ich steigen in seinen BMW. „Wie fandest du den Abend?“ fragt Samu nachdem anlassen seines Motors. „Es war verdammt schön. Ich hab mir Sorgen wegen nichts gemacht. Und vor allem bin ich froh, deine Familie mal wieder gesehen zu haben. Es ist so lange her. Deine Mum sieht immer noch so gut aus, jung und voller Lebensfreude. Wenn ich jetzt so darüber nach denken, dann hätte ich schon gerne mit ihr gequatscht. So wie frühe, weißt du.“ Ich atme tief aus. „Wie fandest du den Abend?“ „Erstens, du wolltest es nicht sagen. Zweitens, es war wunderschön. Endlich habe ich mal deine Familie gesehen, kennengelernt ja noch nicht. Sie scheinen alle nett zu sein. Ich hoffe du hast es immer gut bei ihnen. Aber weißt du was an dem Abend das schönste war?“ „Nein.“ schüttle ich meinen Kopf. „DU. Dich von zu Hause abzuholen, dir die Hand zu halten damit du nicht mehr so nervös bist, dich als meine Freundin vorzustellen, dir gegenüber zu sitzen, dir in dir Augen zu sehen, dich immer wieder an zu sehen und dich nach Hause fahren. Alles hat mit dir zu tun. Ich liebe dich Lina, von ganzem Herzen.“ Wir stehen oben im Türrahmen. „Du bist so süß Samu! Ich liebe dich auch, und wie ich das tue.“ Bei der Hand ziehe ich in meine Wohnung. „Willst du etwas trinken?“ rufe ich aus der Küche. „Ja bitte ein Wasser.“ Ich drehe mich ruckartig um und sehe, dass er direkt hinter mir steht. „Ich wollte dich nicht erschrecken, aber ich habe es drüben nicht so lange ohne dich ausgehalten.“ Lächelnd schüttle ich den Kopf und reiche ihm dann ein Glas Wasser. „Samu, ich will nicht unhöflich sein, aber ich will gleich schlafen und ...“ „Ist kein Problem, ich sollte auch so langsam ins Hotel fahren. Meine Mum rastet bestimmt schon aus.“ lacht er, es ist echt merkwürdig, wie seine Mum sich um ihn sorgt. Aber Hey, es ist auch schon echt süß. Ich bringe ihn bis zu Tür. Eine Umarmung und ein kleiner Kuss auf die Wange, dann lässt er mich alleine im Türrahmen zurück. Erst jetzt fällt mir auf, in der Zeit in der wir zusammen sind, haben wir uns erst einmal geküsst. Es war der Kuss im Treppenhaus, an dem Tag als er mir seine Liebe gestand. Im Bett fühle ich mich so wohl, ich habe das Gefühl, als würde ich auf einer Wolke liegen. Mein Blick verdunkelt sich.

Das gelb rote Licht macht einen verträumten Eindruck. Es schlägt leichte Wellen, es sieht aus als ob es tanzt. Zu dem Licht mischen sich Töne, die durch ein Gitarrenspiel untermalt sind. Im Kreis sitzen wir alle hier, meine Familie. In der Mitte das Licht. Mein Vater hat die Gitarre auf dem Schoß, genau wie ich. Es sind leise Töne, aber laut genug zum hören. Alle Blicke liegen auf dem Feuer, es beruhigt. Das Spiel der Flammen lässt einen Träumen und sich darin verlieren. Die Gefühle, die in mir aufkommen, überwältigen mich. So oft schon habe ich mit meinem Vater zusammen gespielt, aber das hier war schon immer ein Traum von uns. Eine kleine Farm, ein kleines Lagerfeuer und wir alle drum herum. Gitarrenspiel mit Gesang. Nur einmal wollten wir das hier erleben. Jetzt ist es so weit, ich kann es kaum verhindern. Eine Träne bahnt sich den Weg über meine Wange. Eine Träne voller Freude,Liebe und Zuneigung für den Moment.

Ich schlage die Augen auf, nur ein Traum. Sofort ist die Freude aus meinem Traum verflogen.8.47 Uhr zeigt mein Handy an.

AN: Samu :-**

Morgen mein Schatz, mit Sicherheit schläfst du noch, aber ich wollte einfach mal nachfragen, ob du heute Zeit hast. Mein Tag ist unverplant und ich würde gerne ein wenig Zeit mit dir verbringen. Love you Lina :**

Ich lege mein Handy bei Seite. Erst Frühstücken oder Duschen? Ich sehe an mir herunter, Duschen! Eine halbe Stunde stehe ich unter der Dusche und lass mir das warme Wasser auf den Körper prasseln. Es ist eine richtige Wohltat. Danach steige ich aus der Dusche, trockne mich ab, föhne mir die Haare und ziehe mich an. Eine Jogginghose und viel zu großes T-Shirt zieren meinen Körper. Gerade auf dem Weg in die Küche klingelt es. Wer könnte das sein? Nach wenigen Minuten steht die Antwort vor mir, Samu. Und ausgerechnet jetzt habe ich meine Gammelsachen an. „Morgen, ich hab Brötchen mit gebracht.“ Der Geruch von frischen Brötchen dringt in meine Nase. Das Frühstück tat richtig gut. Samu und ich lassen uns auf die Couch fallen. „Warum war eigentlich dein Vater gestern nicht da? Ich hab noch in Erinnerung, dass du und er so unzertrennlich seid.“ „Ja ehm mein Vater ist unterwegs. Er musste geschäftlich nach Afghanistan und das für ca. 6 Monate. 3 sind schon vergangen, aber es heißt nicht, dass es auch bei dem halben Jahr bleibt.“ Mein Kopf ruht mittlerweile auf seiner Brust, sein Kopf lehnt an meinem. Ich fühle wie er nickt. „Es nimmt dich sehr mit.“ „Ein bisschen.“ Doch es nimmt mich sehr mit, aber was bringt es mir. Davon kommt er auch nicht schon morgen wieder nach Hause. „Lüg' nicht, ich merke wie es dir weh tut. Er fehlt dir sehr. Du musst mir nichts vormachen, das kannst du auch nicht. Lina, ich weiß das das hier dir jetzt nicht weiter hilft, aber er kommt bald wieder.“ Auf munternt ist es nicht gerade, aber er hat schon recht. „Mein Vater und ich habe so oft zusammen Gitarre gespielt und dazu gesungen. Mit ihm an meiner Seite habe ich mich nicht so leer gefühlt. Wenn ich Kummer hatte, dann war er immer für mich. Mit ihm habe ich über alles geredet. Vor ihm war mir nichts peinlich. Weißt du, mein Vater hat mir immer versprochen, bei meinem ersten großen Auftritt dabei zu sein. Er war sich so sicher, dass ich irgendwann mal auf einer großen Bühne stehe und vor ein paar Tausend Menschen singe, er hat immer gesagt 'Lina, du kommt ins Fernsehen, du wirst ganz groß rauskommen.' und ich habe es ihm nie geglaubt. Aber er wird sein Versprechen vielleicht brechen müssen, er schafft es wahrscheinlich gar nicht zu meinem Auftritt bei 'the Voice'. Ich weiß nicht mal ob er es weiß, ich hab ihn gemailt, aber es heißt nicht, dass er es auch gelesen hat.“ Samu streichelt mir über den Rücken, es beruhigt. „Er wird es schaffen, er wird sein Versprechen nicht brechen.“ flüstert er mir ins Ohr.

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Hey Leute, neues Chapi heute abend vllt noch eins :) Hoff es gefällt euch und so weiter ... hab auch wieder einen Traum reingebaut, zwar sehr kurz aber immerhin!

Nochmal die bitte, wenn es noch Namen gibt die ihr toll findet und in dieser FF sehen wollt, teilt sie mir mit ! :)

Achja, ich widme erstmal nicht mehr, sind iwie fast immer die selben und ja aber spreche immer einen Dank aus.

Danke an alle die gevotet und kommentier haben und vorallem an MrsBiancaGoetze, borussin09 und jazb04 !!

Lots of Love Natha :*

Forever Yours (Sunrise Avenue FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt