Kapitel 20

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-Julie-

Der Tag war ganz okay. Ich bin immer noch sehr damit beschäftigt mich hier zurecht zu finden, aber die wichtigsten Wege weiß ich bereits. Gut gelaunt bahne ich mir einen Weg zu meinem Spind. Als ich dort ankomme, schaffe ich es nicht mal ihn zu öffnen, da sich jemand neben mich stellt.

Ich sehe neben mich und sofort wünschte ich mir, ich hätte es nicht getan. Jason steht neben mir und grinst mich süffisant an. Was will der Penner von mir? Ich dachte die Ansage gestern war klar genug.

„Du bist doch die Neue, von der ich den Namen immer noch nicht weiß, stimmt's?", sagt er und sein dämliches Grinsen umspielt immer noch seine Lippen. Ich mustere genervt sein Gesicht und muss seufzen. Natürlich übertreibe ich es, aber nur damit er sieht wie genervt ich von ihm bin. Ich richte meine Aufmerksamkeit wieder meinen Büchern zu und versuche ihn zu ignorieren.

„Okay, ich fasse das mal als ja auf.", redet er weiter. Innerlich verdrehe ich die Augen. „Ich dachte mir, ich mach das von gestern wieder gut und ich lade dich ein. Sagen wir auf ein Date." Im Augenwinkel sehe ich wie er locker mit den Schultern zuckt.

Ich verschließe den Spind mit einem lauten Knall und drehe mich zu dem Spinner neben mir um. Schief blicke ich ihn an und mustere sein Gesicht. Und dann nicke ich. „Okay.", sage ich so locker und gelassen wie möglich. Ich kann zu sehen wie seine Augen größer werden und er erst mal sprachlos ist. Er ist sichtlich über meine Zusage überrascht aber sofort hat er sich wieder im Griff und lässt den Angeber raushängen. „Klar lass uns ausgehen.", bestätige ich es nochmal. Ich gehe einen Schritt auf ihn zu und bin seinem Gesicht nahe, sehr nahe. Leider muss ich feststellen, dass der Idiot ziemlich gut riecht. Ich lasse ihn nicht aus den Augen und flüstere ihm schließlich ins Ohr: „Wie wäre es damit. Du lädst mich in ein schickes Restaurant ein, wir essen, haben einen wundervollen Abend und dann begleitest du mich nach Hause. Wir beginnen uns zu küssen, liefern uns einen leidenschaftlichen Kampf mit unseren Zungen und ich lasse es zu, dass du mit mir in mein Zimmer kommst. Langsam ziehst du mir die Kleidung aus und schließlich landen wir im Bett. Und dann am nächsten Tag, komme ich hier her in die Schule und werden allen erzählen wie es war. Und weißt du was ich ihnen erzählen werde? Ich werde sagen, wie miserabel du im Bett bist und wie klein dein bestes Stück da unten ist, so mickrig. Ich sag es dir Jason, ich mach dich fertig. Ich werde dich vor allen so klein machen, dass du dir wünscht du hättest mich nicht angemacht." Ich beginne zu grinsen, weil ich merke wie sehr ich ihn aus der Fassung gebracht habe. Aber er fängt sich schnell wieder.

„Klare Worte, Kleine.", sagt er lässig, aber ich schwöre ich kann hören wie sein Herz pocht. Entweder ich habe ihn nervös oder ziemlich heiß gemacht.

„Tja, es liegt bei dir. Entweder du lässt mich in Ruhe und keiner wird erfahren wie klein dein bestes Stück ist oder alle scharfen Mädchen werden es erfahren und sich über dich lustig machen.", drohe ich ihm. „Und ich sage dir eins. Mädchen aus Kanada lassen sich nicht so leicht unterkriegen, wir beißen zurück." Ich entferne mich von seinem Gesicht und wende mich ab, ohne ihn nochmal anzusehen. Ich laufe den Gang entlang und entferne mich von ihm.

„Wir könnten trotzdem ausgehen und du erzählst allen die Wahrheit, und zwar wie verdammt gut ich bin.", ruft er mir hinter her. Doch ich drehe mich nicht um sondern die einzige Antwort die er bekommt ist mein Mittelfinger, den ich in die Luft strecke.

***

Ich hasse den Penner. Meine Worte waren schon ziemlich deutlich was ich von ihm halte, aber nein er musste mich heute Mittag wieder anquatschen. Ich kann solche Typen nicht ab. Innerlich muss ich wieder die Augen verdrehen, aber ich vergesse ihn einfach mal schnell und versuche meinen restlichen Tag zu genießen. Ich habe keine Lust drauf, dass er mir die Laune verdirbt.

Ich beschließe Caddy anzurufen. Sie hat mir heute geschrieben, dass sie am Nachmittag Zeit hätte und ich soll mich melden, wenn ich zu Hause bin. Wir haben uns in der Schule nur kurz gesehen, aber ich hatte Stress um zum nächsten Kurs zu kommen.

Es klingelt ein paar Mal, bis sie rangeht. „Hey, Kanada."

Ich muss grinsen, als ich ihre freudige Stimme höre. Caddys Fröhlichkeit ist echt ansteckend. Ich kenne sie zwar noch nicht lange, aber das habe ich sofort gemerkt.

„Hey. Stör ich dich gerade?"

Irgendwas fliegt um und macht einen lauten Knall im Hintergrund. „Nein, nein. Alles gut." Eine kurze Pause entsteht. „Warte mal kurz.", sagt sie noch schnell und bevor ich was erwidern kann höre ich sie weiter weg laut rufen. „Jack, du Idiot! Hör so sofort auf damit." Im nächsten Moment ertönt ein lautes Lachen. Ich musst selbst grinsen, weil sich das Lachen so richtig fies und hinterhältig anhört.

„Tut mir leid. Mein großer Bruder benimmt sich immer noch als wäre er 12.", sagt sie und lautes genervtes Seufzen folgt.

„Schon okay.", sage ich. „Ich wollte dich fragen ob wir Nachmittag was unternehmen wollen. Hast du Zeit?"

„Ja, natürlich.", erwidert sie freudig und ihre schlechte Laune wegen ihres Bruders muss verschwunden sein. „Aber ich habe kein Auto zuhause. Jack braucht es."

„Kein Problem, ich habe seit gestern eines. Ich hold dich ab.", schlage ich vor und sie stimmt mit einem perfekt ein. „Ich schicke dir meine Adresse."

Ich verabschiede mich von ihr und laufe hoch in mein Zimmer um mich umzuziehen. Schnell schnappe ich mir eine schwarze kurze Hose, ein rotes Tanktop und meine Sneakers. Meine Haare lasse ich offen und beim Verlassen des Zimmers nehme ich noch meine Tasche und die Sonnenbrille mit. Ich blicke auf mein Handy und sehe, dass mir Cady schon eine Nachricht mit der Adresse geschickt. Ich gebe sie in mein Handy ein und klicke auf los, damit es mich dort hinführt.

Fünf Minuten später stehe ich vor einem Haus. Das Handy zeigt mir an, das es das ist aber ich kann Cady nirgends sehen. Ich blicke nochmal auf die Adresse und lese die Nummer 51. Meine Augen suchen ein Hausnummernschild und sofort entdecke ich die richtige Nummer. Das Auto lasse ich auf der gegenüberliegenden Seite stehen und steige aus. Inständig hoffe ich, dass ich mich nicht geirrt hatte aber ich hab auch das Haus meiner Tante gefunden. Ich laufe auf die breite Eingangstüre zu und nehme meine Sonnenbrille runter. Im nächsten Moment öffnet sie sich und ein Typ in meinem Alter kommt mir entgegen. Ich ringe mich zu einem Lächeln und sehe zu ihm auf.

„Jack!" Hinter dem Typ, der höchstwahrscheinlich Jack sein muss, kommt Cady durch die Tür gerannt. Mein Blick fliegt zu ihr und ich muss lächeln, als sie einen Schritt durch die Türe macht und neben ihm stehen bleibt. „Hey, Julie. Darf ich vorstellen, mein Bruder Jack. Und Jack, das ist Julie." Ich sehe wieder zu ihm und ich entdecke ein breites Grinsen auf seinen Lippen.

„Freut mich Julie.", sagt er. Seine Stimme ist angenehm tief und sein Lächeln sehr schmeichelnd. Er hat dunkles blondes Haar, das ihm etwas in die Stirn fällt. Auf dem ersten Blick sieht er Cady gar nicht ähnlich, aber anhand der Augenpartie kann man die Ähnlichkeit erkennen.

„Freut mich auch, Jack.", sage ich und erwidere sein Lächeln. Kurz sehen wir uns in die Augen und ich merke mit jeder Sekunde wie die Stimmung ins komische rückt. Sofort räuspere ich mich und wende den Blick von ihm. Jack ist eigentlich überhaupt nicht mein Typ, aber seine Augen haben etwas Fesselndes an sich. Mich ärgert es, dass ich ihn eine Spur zu lange angestarrt habe.

Cady rührt sich neben ihm und sieht ihn finster an. „Damit eins klar ist, Jack du lässt die Finger von diesem unschuldigen Mädchen. Du versaust sie bloß."

Ich muss grinsen und Jack lacht kurz auf. „Ach Schwesterchen, mach keinen Stress.", sagt Jack gelassen und holt aus seiner Hosentasche etwas hervor. Er kommt die Stufen runter, schmeißt die Autoschlüssel von einer Hand in die andere und zwinkert mir zu, während er frech grinst. Perplex blinzle ich zurück und schlucke etwas. Er geht an mir vorbei und steuert auf das Auto zu, dass vor dem Haus auf der Straße steht.

„Ignorier ihn einfach. Er bespringt alles, was nicht bei drei auf dem Baum ist.", seufzt Cady und kommt zu mir runter. „Er ist auf dem College und naja er lebt es sehr ausgiebig."

Ich sehe zu ihr und lache los. „Keine Sorge, ich steh nicht so auf blonde Kerle."

Hey meine lieben. Ich hoffe es gefällt euch und stimmt fleißg ab. Bis bald,

eure SummerOF_Love

SAVE ME (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt