Kapitel 50

265 23 3
                                    

R i l e y

Julie lässt sich neben mir in den Sand fallen. Beide Hände überkreuzt sie hinter ihrem Kopf und sieht in den Himmel hinauf. Ich sitze neben ihr, lasse mich aber dann auch zurückfallen. Jetzt liege ich neben Julie im Sand und spüre, wie sich unsere Hände berühren.

Mein Kopf ist benebelt. Ich schätze daran ist der ganze Alkohol schuld. Und vielleicht, wegen der Tatsache, dass mich Julie vorhin geküsst. Und wie sie mich geküsst hat. Ständig muss ich daran denken, wie gierig sie mich angesehen hat, voller Verlangen. Aber das Beste war, als sich unsere Lippen berührt haben. Endlich konnte ich sie spüren, sie schmecken. Am liebsten würde ich jetzt genau hier über sie herfallen, weil sie mich so verrückt macht. Wenn ich so darüber nachdenke, wäre das gar mal keine so schlechte Idee. Wir sind alleine und es ist finster. Es würde uns keiner sehen.

Die Gruppe hat sich vor einer halben Stunde vollkommen aufgelöst. Das Feuer ist aus und auch das meiste Bier ist ausgetrunken. Nur Julie und ich sind übriggeblieben. Gott sei Dank ist niemanden so wirklich aufgefallen, dass wir zwei zurückgeblieben sind. Alle waren damit beschäftigt gerade aus zu laufen oder hingen an den Lippen von jemanden.

Matt ist mit Serina verschwunden. Als Julie und ich wieder zurückkamen, sah ich wie sich Serina auf Matts Schoß geräkelt hat. Eine halbe Stunde später, sind die beiden zusammen verschwunden. Ich schätze mal, ich kann mir in den nächsten Tag von Matt anhören, dass er Scheiße gebaut hat. Wie immer.

„Was war mit deinem Dad und dir los? Cady hat mir erzählt, dass du seit ein paar Tagen bei Matt wohnst.", höre ich Julie plötzlich sagen.

Ich spüre Julis Blicke auf mir und als sie sich etwas aufrichtet, bin ich mir ziemlich sicher, dass sie mich ansieht. Doch ich starre weiter in den schwarzen Nachthimmel hinauf.

„Wir haben uns gestritten, ganz einfach.", sage ich knapp. Ich will jetzt darüber nicht reden, ich will Julie. küssen. Immer wieder will ich sie spüren.

„Und da zieht man gleich aus?", hakt sie nach.

Ich stöhne auf und richte mich wieder hoch. Meine Füße ziehe ich an und stütze mich auf meinen Knie ab. „Ich habe es einfach dort nicht mehr ausgehalten. Die ganze Zeit alleine mit ihm unter einem Dach und immer wieder seien Blicke auf mir." Julie rückt näher und legt ihren Kopf meine Schulter. „Er hat es mir direkt gesagt, dass er mir die Schuld gibt. Er hat es nun soweit geschafft."

„Es tut mir leid, Riley. Aber du weißt, dass das alles nicht stimmt.", flüstert sie.

„Tja daran bin ich mir nicht mehr so sicher.", murmle ich und schaffe es endlich sie anzusehen. Ihre Augen mustern mich wachsam, dann presst sie ihren Lippen aufeinander. „Können wir nicht einfach über etwas Anderes reden? Ich will jetzt nicht über meinem Dad reden, killt die Stimmung, findest du nicht?" Ich beobachte sie und drehe mich schließlich ganz zu ihr um. Wir sitzen uns nun gegenüber und sehen uns in die Augen. „Warum grinst du so?"

„Vielleicht wegen der Tatsache, dass ich mit einem heißen Surfer Boy alleine in der Nacht am Strand sitze und er mich ansieht, als würde er mich gleich verschlingen wollen?", neckt sie mich und kommt meinem Gesicht gefährlich nahe.

„Verstehe, du nennst mich also heiß", sage ich und beginne sie am Hals zu küssen. Ich nehme sanft ihre Haut zwischen meine Zähne und höre wie sie leise stöhnt.

„Riley?"

„Hm?"

„Ich habe eine Idee.", sagt sie plötzlich und springt hoch. Sie steht vor mir und hält mir ihre Hand hin. Ich blicke darauf, dann sehe ich in ihr Gesicht.

„Steht das etwa auf deiner Touristenliste?", frage ich vorsichtig.

Julie bemerkt meine nicht-sofort-aufsteigende-Freude und lässt die Schultern hängen. „Nein, aber auf meiner geheimen Wunschliste."

„Du hast zu viele Listen, Mädchen.", sage ich und schüttle leicht den Kopf.

„Na gut, wenn du ein Spaßverderber sein willst, dann bleibe hier. Ich werde jetzt schwimmen gehen.", stellt sie klar. Sie macht ein paar Schritte Richtung Meer und als ich mich noch immer nicht bewege, beginnt sie wieder zu grinsen. „Und vielleicht gehe ich nackt schwimmen."

Diese Mädchen macht mich verrückt.

Ich vernehme ihr stolzes Lachen, als ich mich ruckartig erhebe. Sie beginnt loszulaufen und ich folge ihr. Kurz vor dem Wasser bleibt sie stehen und ich streife mir mein Shirt vom Körper. Ich spüre Julies Blick auf mir und ich sehe zu ihr. Still steht sie da. „Was? Ich dachte wir gehen schwimmen?"

„Umdrehen, Conners. Es wird nicht geguckt.", sagt sie streng. Ich schnaube und drehe mich aber dann von ihr weg. Hastig ziehe ich mir meine Schuhe aus und streife die Jenas ab. Dann sprinte ich ins Wasser und tauche ab. Mein Körper bekommt sofort eine Gänsehaut, weil das Wasser doch etwas kalt ist. Ich tauche wieder auf und drehe mich zum Strand um. Julie ist gerade dabei, sich die Hose auszuziehen. Aber ich kann nur ihren Umriss erkennen, weil es viel zu dunkelt ist. Dann streift sie sich den BH ab und lässt ihn in den Sand fallen. Nur mit Höschen bekleidet sprintet sie ins Wasser und taucht ab. Kurz vor mir kommt sie zurück zur Wasseroberfläche und sieht mich an. Sie zittert am ganzen Körper.

„Ich hasse es, wenn ich nicht weiß was unter mir ist.", murmelt sie.

„Warum hast du es dann gemacht?", sage ich und blicke auf ihre Lippen. Ich kann nicht viel erkennen, aber ich muss ihre Lippen nicht sehen um zu wissen, dass ich sie küssen will.

„Weil ich es dann sicher bereut hätte, wenn ich es nicht getan habe.", sagt sie.

Kurz halte ich noch ihrem Blick stand, tauche aber dann ab und schwimme wieder Richtung Strand. Als ich wieder auftauche drehe ich mich wieder zu Julie um, die ein paar Meter von mir entfernt noch immer am selben Fleck ist. „Julie, ich glaube mich hat gerade etwas berührt."

Julie reist panisch ihre Arme zur Seite und sieht sich um. „Was? Oh mein Gott, ist das dein ernst?" Ich presse meine Lippen aufeinander um nicht laut loszulachen. „Riley, sieht du etwas?", ruft sie mir aufgebracht zu. Sie ist ganz hektisch und haut wie wild um sich ins Wasser.

Ich tauche zu ihr und packe sie auf meine Schultern. Wir sind nicht weit draußen, also kann ich noch stehen. Julie quietscht auf, als ich sie hochhebe.

„War nur ein Scherz, du Angsthase.", beruhige ich sie und bekomme sofort im nächsten Moment eine geklatscht.

„Du bist so ein Idiot.", schimpft sie. Ich lache auf und kämpfe mich zum Strand. Aber bevor wir zu nahe sind, packe ich Julie und schmeiße sie vor mir ins Wasser.

Als sie wieder ihren Kopf aus dem Wasser streckt, spritzt sie mich mit Wasser voll und lacht dabei. Ich wische mir das salzige Wasser aus dem Gesicht und plötzlich fällt mir wieder ein, dass sie oben rum nichts anhat. Warum gehen wir auch bei Nacht ins Meer baden, verdammt.

Ich öffne meine Augen wieder und Julie ist dicht vor mir. Ich blicke auf ihre nassen vollen Lippen. Sie kommt mir so nahe, dass ich ihren Atem spüren kann wie er über meine Haut hinweg streift.

Sie macht mich völlig verrückt und benebelt mein Gehirn. Ich habe keine Ahnung was sie mit mir anstellt, aber ich weiß, dass ich mehr von ihr will. Ich beuge mich vor und presse meine Lippen auf ihre. Sofort schlingt sie ihre Arme um mich und drückt mich noch fester an sich. Ihre nackten Brüste drücken sich an meine Haut und ich kann gar nicht sagen, wie verdammt scharf mich das macht. Ihre Zunge spielt mit meiner, sie liefern sich einen Art Kampf. Leise stöhnt sie in den Kuss hinein und ich spüre wie sie sich fallen lässt. Sie gibt sich voll und ganz unsren Kuss hin. Ihre Lippen passen perfekt auf meine und sie schmecken so verdammt süß.

Doch plötzlich löst sie sich von mir und sieht mir in die Augen.

„Du zitterst schon völlig. Wir sollten zurück.", sage ich und sie nickt.

Zurück am Strand sammelt sie sofort ihre Klamotten ein und hält sie sich vor ihren Körper. Das Wasser läuft ihr über den Körper hinab und tropft schließlich in den Sand.

„Bitte sag, dass du etwas im Auto hast. Mir ist verdammt kalt.", meint sie zitternd.

„Ich habe zwei Decken im Kofferraum und eine Heizung, also komm. Lass uns gehen.", sage ich. 

Hey Leute, ich hoffe euch gefällt die Story immer noch. Würde mich sehr über ein paar Rückmeldungen freuen. bald kommst das nächste Kapitel. 

SAVE ME (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt