-Riley-
Es war ein Fehler. Ich wusste es vom Anfang an aber ich konnte nicht aufhören. Der Schmerz war immer noch da und er musstebweg. Nach dem fünften Bier habe ich aufgehört zu zählen. Dazwischen habe ich auch was anderes in mich hinein geschüttet, aber der Effekt ist bei all diesem Zeug das gleiche. Übelkeit, Kopfschmerzen und Kontrollverlust über deinen eigenen Körper.
„Riley, hab dich dir eigentlich schon mal gesagt wie lieb ich dich habe?", lallt Matt neben mir. Seine Stimme kommt mir plötzlich total laut vor aber ich grinse ihn an. Ich habe den Arm um seine Schulter geschlungen und drücke ihn noch enger an mich.
„Hast du, aber du kannst es mir gerne öfter sagen.", erwidere ich. Matt stolpert kurz und ich habe zu tun nicht mit ihm auf den Boden zu fallen. Warum ist gehen plötzlich so schwer und anstrengend? Ich habe echt zu tun einen Fuß vor den anderen zu setzten.
Mein Körper hält inne und ich richte mich auf. Ich strecke meinen Rücken durch und schließe die Augen. In meinem Kopf pocht alles und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, das mir schlecht ist. Fuck, warum ist mir plötzlich so schlecht?
„Kann jemand das Licht anmachen? Ich seh nix.", murmle ich und lasse meine schweren Schultern hängen. Die sind total schwer, als hätte ich was drauf hängen oder so.
Plötzlich spüre ich einen Klaps auf den Hinterkopf. „Mach die Augen auf, Penner." Matt torkelt an mir vorbei. Stimmt, es ist zwar Nacht, aber mit offenen Augen ist echt heller. Wahnsinn. Hab irgendwie vergessen, dass ich die Augen zu hatte. Muss an dem Alkohol liegen. Böser Alkohol.
„Kommt schon Jungs. Mein Auto ist gleich da vorne.", höre ich jemanden sagen. Ich blicke mich auf dem Parkplatz um und entdecke Cady. Seit wann ist sie hier? Aber ich freue mich unheimlich sie zu sehen.
Ich torkle auf sie zu, strecke meine Hand aus und umfasse ihren Kopf mit beiden Händen. „Cady?"
„Riley, du bist betrunken. Und ich weiß, wenn du betrunken bist, liebst du einfach jeden, also komm einfach mit zu meinem Auto." Sie nimmt meinen Arm und legt ihn über ihre Schulter.
„Aber ich sage es dir viel zu selten. Ich liebe dich, aber so als Schwester. Weißt du, du bist die Schwester, die ich nie hatte.", lalle ich und stolpere. Sofort muss ich kichern.
„Julie, nimm mal meine Schlüssel und sperre das Auto auf.", höre ich Cady neben mir sagen.
Ein Mädchen taucht vor mir auf. Hab ich sie nicht heute schon mal gesehen? Ich bin mir da ziemlich sicher, nein warte. Ich hab mir ihr gesprochen. Sie hat ne schöne Stimme. Ja genau sie hat mich angeguckt und mir zu gelächelt. Aber ihren Namen weiß ich nicht mehr. Egal, wird mir schon wider einfallen. Hoffe ich zumindest.
Ich weiß nicht wie, aber Matt und ich befinden uns auf einmal auf dem Rücksitz von einem Auto. Aber wenn ich mir das so recht überleg ich sitzen gerade echt geil. Und es Anchorage müde. Fuck, bin ich müde. Schlafen wäre jetzt geil.
Ich höre Stimmen von vorne aber ich hör nicht richtig hin. Ist mir zu anstrengend. Also lehne ich mich zurück und schließe die Augen. Verdammt, ist das gut.
Mir kommt es so vor als wären es gerade mal fünf Minuten gewesen, wird neben mir die Türe aufgerissen. Da ich mich daran gelehnt habe, falle ich aus dem Auto und pralle auf den harten Boden. Okay, das tat weh.
„Oh mein Gott, Riley. Geht es dir gut?", höre ich die schöne Stimme. Ich presse die Augen zusammen und reckle mich. Zwei Hände helfen mir hoch und ich sehe das Mädchen vor mir. Neugierig mustert sie mich und ich sehe bloß in ihre blauen Augen. Aber als ich mehr als zwei Augen sehe, muss ich blinzeln.
„Wo ist Matt? Ich brauche doch meinen Kumpel.", trotze ich und sehe mich hastig um.
„Wir haben ihn zuhause abgesetzt. Und jetzt beweg dich mal." Cady ist auch noch hier.
Ein paar Arme umschlingen meinen Körper und bringen mich um das Auto herum. Ich versuche mich zu orientieren. Aber als ich das Haus vor mir sehe weiß ich wo ich bin.
Plötzlich stolpere ich wieder und ich falle hin. Meine Hände ertasten nackte Stufen unter mir und ich setzte mich darauf. Ich kann nicht mehr. Mein Körper ist müde und mein Kopf zu schwer. Ich will hier einfach sitzen blieben und abwarten bis ... bis Betty wieder bei mir ist.
Betty. Sie fehlt mir. Warum fehlt sie mir so? Sie war doch böse und hat mich gedemütigt. Ich sollte sie hassen. Nein ich sollte sie anrufen. Genau, das sollte ich.
Ich beginne in meiner Hosentasche zu kramen und ertaste mein Handy.
„Riley, was machst du da? Wenn dein Dad aufwacht, dann bist du dran. Du solltest so schnell wie möglich in dein Bett." Cady redet auf mich ein aber ich ignoriere sie.
Ich versuche Bettys Nummer zu wählen, aber verdammt ich muss mich echt konzentrieren.
„Riley, lass das. Es bringt nichts sie anzurufen. Das macht es nur schlimmer und du bist betrunken." Eine andere Mädchenstimme. Aber ich schüttle den Kopf. Nein, ich muss sie jetzt anrufen. Plötzlich wird mir das Handy aus der Hand gerissen und ich starre hoch.
„Gib es sofort wieder her!", brülle ich. „Mische dich nicht in meinen Kram ein."
„Mach ich nicht, ich bewahre dich nur vor einem Fehler." Cady will mich am Arme packen, aber ich schlage ihre Hand weg.
„Lasst mich einfach hier sitzen. Ich brauche euch nicht ... ich will bloß Betty wieder haben." Ein gequälter Seufzer entweicht meiner Kehle. Ich lasse meinen Kopf hängen, die Ellbogen auf die Knie gestützt und ich spüre Klarheit. Klarheit die langsam wieder in meinen Kopf dringt, aber die Übelkeit und die Kopfschmerzen bleiben. Fuck, warum habe ich so viel gesoffen. Ach ja, um den Schmerz zu ertränken. Hat zumindest für ein paar Stunden geklappt aber die Worte tauchen langsam in meinem Gedächtnis wieder auf. Ich habe mit Jason geschlafen.
Ich fahre mir durch die Haare. „Riley, du solltest hier nicht sitzen bleiben." Ich sehe auf und blicke in diese wundervollen Augen wieder. Traurig und aufmuntern zu gleich mustern sie mich eingehend. Julie. Sie heißt Julie. Ich weiß es wieder.
„Immer heißt es, dass wir euch so verletzten, aber ihr Mädchen könnt auch ziemlich fies sein und auf unseren Gefühlen herumtrampeln.", sage ich, fast ein Flüstern. Julie presst ihre Lippen aufeinander.
„Ich weiß, Riely. Aber du solltest deinen Rausch ausschlafen und morgen weiter sehen. Dann sieht alles schon wieder anders aus." Auch Cady hat sich jetzt mir runter gebeugt und ich sehe sie an. Wortlos erhebe ich mich, schlage ihre Hände aber weg weil ich das alleine schaffe. Mühsam aber ich stehe nach ein paar Sekunden wacklig auf meinen Beinen.
„Kommst du alleine klar?", fragt mich Cady und ich nicke stumm, während ich den Schlüssel hervor hole. Die beiden laufen die Stufen hinunter und verschwinden im Auto. Seufzend versuche ich den Schlüssel ins Schlüsselloch zu bewegen aber plötzlich wird die Türe von innen aufgerissen. Erschrocken sehe ich meinen Dad in die Augen. Wütend funkelt er mich an, aber bevor er etwas sagen kann, merke ich wie die Übelkeit meine Kehle hochkriecht. Krampfhaft versuche ich es zurück zu halten aber es ist zwecklos. Ich trete einen Schritt zurück drehe mich von meinem Dad weg und kotze. Insgeheim hoffe ich dass ich nicht nur den Alkohol raus würge sondern auch den Schmerz, den mir Betty zugefügt hat. Fuck, das wird der beschissenste Schulanfang jemals.
Sorry für dieses unspektakuläre Kapitel aber gibt mir Zeit und der Story auch, dass sie sich entwickeln kann. Ich hab echt einiges vor. Also ich hoffe ihr bleibt dran.
Bis bald
Eure SummerOF_Love
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SAVE ME (Band 1)
Romance!laufend Updates! Julie Dallas ist auf der Flucht. Auf der Flucht vor ihrem zu Hause. Und vor ihrem Freund. Sie hat alles verloren, ihre Welt brach zusammen, von der sie glaubte wahr zu sein. Alles war eine Lüge und sie findet sich in einer Welt von...