Kapitel 56

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R i l e y 

„Riley? Ist alles okay?", flüstert mir Julie zu.

Ich sehe in die Runde, alle warten auf eine Reaktion von mir. Dann sehe ich wieder zu Betty und ich kann schwören, wie ihr Hirn arbeitet. Sie hat einen Fehler gemacht, aber es ist zu spät.

Ich schätze mal, sie hat ihren Eltern oder Jason noch nicht von dem Baby erzählt.

„Betty, können wir kurz draußen reden? Alleine.", sage ich klar und laut. Betty nickt zögerlich und sieht beschämt zu Boden.

Dann folgt sie mir nach draußen und wir lassen die anderen etwas verwirrt zurück. Ich spüre wie mir Julie nachsieht, aber ich kann ihr jetzt schlecht erklären, was ich mit Betty so dringend bereden muss.

Als ich nach frischer Luft schnappe, atme ich ein paarmal tief ein und aus. Betty kommt hinter mir aus der Türe und ich drehe mich zu mir um. Sie hat ein kurzes weinrotes Kleid an und ihre Füße stecken in schwarzen High Heels.

„Über was willst du reden?", fragt sie völlig unschuldig und ahnungslos.

Ich werfe den Kopf in den Nacken und lache. Sie verarscht mich oder? „Das weißt du genau, warum ich die sprechen wollte. Spiel hier nicht die dumme Betty. Du weißt ganz genau was los ist."

Sie sieht nervös an mir vorbei und streicht sich ihr Haar hinters Ohr. „Tut mir leid, ich weiß wirklich nicht wovon du da sprichst."

Ich verschränke die Arme vor der Brust und mustere sie eingehend. „Ach ja? Na gut ich helfe dir mal auf die Sprünge.", sage ich. „Hast du deinen Eltern schon von dem Baby erzählt?"

Sie senkt kurz den Blick, dann schüttelt sie den Kopf. „Nein. Ich wollte es ihnen heute hier beim Essen sagen. Aber naja dann seid ihr alle aufgetaucht. Du und Julie.", fügt sie leise hinzu.

„Halte Julie da raus. Sie hat mit der ganzen Sache nichts zu tun."

„Ach findest du? Wäre sie nicht aufgetaucht, hätten wir noch eine Chance, Riley. Das weißt du.", wirft sie mir entgegen.

„Was redest du da? Soll ich daran erinnern, dass du mich betrogen hast, mit diesem Jason, der da drinnen sitzt neben dir und deine Hand hält?" Ich versuche mich echt zusammen zerreißen aber sie macht es mir wirklich nicht leicht.

Kurz mustert sie mich still, dann sagt sie: „Was wolltest du reden? Du willst doch jetzt etwa nicht über Jason reden?"

Ich fahre mir mit der Hand durch meine Haare. „Betty, wer weiß außer mir von dem Baby?"

„Niemand. Ich hatte noch keine Möglichkeit es allen zu sagen.", murmelt sie verlegen.

„Okay und warum trägst du dann hohe Schuhe und trinkst Alkohol, Betty?", frage ich sie ruhig.

Aber ihre Reaktion lässt mich allmählich ausrasten. „Woraus willst du hinaus?" Sie stellt sich dumm, war klar. Aber es bestätigt immer mehr meinen Verdacht.

„Betty, ich frage dich jetzt allein ernstes und ich schwöre dir, wenn du mir keine ehrliche Antwort gibst, gehe ich da rein und erzähle alles deinen Eltern. Alles. Ich glaube nicht, dass sie so eine verlogene Tochter wollten.", warne ich sie und starre ihr in die Augen. „Betty, bist du wirklich schwanger?"

Sie blinzelt ein paarmal, als würde die Frage sie überraschen. „Wie ... wie kommst du denn darauf bitte?"

„Verdammte Scheiße, beantworte einfach meine Frage.", brülle ich. Betty zuckt zusammen und ich sehe wie ihre Augen zu glänzen beginnen. Ich atme schwer und starre sie einfach nur an.

SAVE ME (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt