Kapitel 53

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R i l e y

Hastig gehe ich auf die Haustüre zu und öffne sie mit einem ziemlichen Schwung. Ich höre wie Julie mir folgt, aber ich habe jetzt keine Zeit für Erklärungen.

Ich trete ein und höre ihre Stimme aus der Küche. Und dann die meines Dads. Ich betrete die Küche und mein Blick fliegt auf Dad. Und dann auf meine Schwester.

„Hey Riley.", sagt sie sofort und lächelt. Dann erhebt sie sich von dem Barhocker und kommt auf mich zu. Bevor ich etwas sagen kann, zieht sie mich in eine herzliche Umarmung und ich merke, wie sehr ich Blaire vermisst habe. Es tut verdammt gut, sie hier zu sehen.

„Was machst du hier? Bei Dad?", frage ich zögerlich und wage es nicht, meinem Dad an zu sehen.

Doch bevor Blaire antworten kann, höre die Stimme meines Vaters. „Ich habe sie vorgestern angerufen."

Das hätte ich jetzt nicht erwartet. Dad hat Blaire nie angerufen und auch die Tatsache, dass sie gerade gemeinsam hier in diesem Haus in der Küche sitzen, ist neu und auch irgendwie ungewohnt.

„Okay" Ich weiß gerade echt nicht was ich alles sagen soll. Dann fällt mir Julie wieder ein. Hastig drehe ich mich zu ihr um und sie lächelt mich unsicher an. Ich kann sie jetzt nicht nach Hause schicken.

In dem Moment sieht Blaire an mir vorbei und lächelt Julie an. „Oh, ähm das ist Julie.", erkläre ich. Wie Blaire eben ist, geht sie auf Julie zu und drückt sie kurz an sich.

„Hey. Ich bin Blaire. Rileys ältere Schwester.", sagt sie und lächelt Julie an.

„Freut mich." Julie sucht meinen Blick und lächelt unsicher. Sie hat von meiner Familie noch keinen kennengelernt und ehrlich gesagt, war es auch nicht geplant, dass sie ausgerechnet heute Blaire und meinen Dad trifft. Wegen Blaire mache ich mir keine Sorgen, aber ich will nicht, dass Julie meinen Dad kennen lernt. Jetzt zumindest nicht.

Meine Schwester war immer schon eine überschwängliche Person und heißt jeden mit einem herzlichen Lächeln willkommen. Ich merke, wie es Julie etwas unangenehm ist, also nehme ich ihre Hand und führe hinaus auf den Flur.

„Hat mich gefreut, Julie.", ruft ihr meine Schwester nach.

Ich bleibe vor der Türe stehen und drehe mich zu ihr um. „Du kannst hoch in mein Zimmer, wenn du willst. Ich bleibe nicht lange hier.", sage ich und nicke mit dem Kopf zur Stiege.

„Okay ja ... aber willst du nicht Zeit mit deiner Schwester verbringen und na ja habt ihr nicht einiges zu klären?"

„Ich werde mich beeilen."

„Nein. Riley, du brauchst diese Zeit mit deiner Familie. Rede mit ihnen ... in Ruhe.", sagt sie sanft und legt eine Hand auf meinen Arm.

Sie hat Recht. Ich habe meine Schwester schon ewig nicht mehr gesehen und ich will wirklich Zeit mit ihr verbringen. Und ich glaube zu klären gibt es auch einiges. „Okay.", willige ich ein.

„Okay.", wiederholt sie und lächelt warm mich an.

„Dann nimm mein Auto und ich melde mich später bei dir. Am Abend machen wir etwas zusammen, versprochen.", versichere ich ihr.

„Mach dir keinen Stress. Sag einfach Bescheid, dann bringe ich dir dein Auto wieder.", meint sie und will zur Türe hinaus. Doch bevor sie das Haus verlässt, halte ich sie am Arm fest und ziehe sie für einen Kuss zu mir heran.

„Bis später.", sagt sie. Als die Türe hinter ihr zufällt, atme ich tief ein und aus und wende mich wieder meiner Familie zu.

Als ich die Küche wieder betrete, ist es still. Blaire sieht mich wissend an und ich verdrehe die Augen. „Halt die Klappe.", warne ich sie leise, als ich an ihr vorbeigehe. Ich weiß, dass sie auf Julie raus will und mich zu gerne fragen würde, wer Julie genau ist.

SAVE ME (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt