SAVE ME (Band 1)

Kapitel 34

J u l i e

Ich laufe neben Cady her. Plötzlich biegen Matt, Serina und Riley um die Ecke. Ich sehe nach vor und folge ihnen. Mein Herz schlägt schneller, weil ich erahnen kann, wo ich gleich sein werde. Unmengen an Menschen tummeln sich vor meiner Nase vorbei, und ich versuche mir einen Überblick zu verschaffen. Es ist bunt, alle möglichen Läden und Lokale reihen sich aneinander, dazwischen Bäume, die im satten Grün das Bild noch bunter und unwirklicher erscheinen lassen. Ich bin völlig überwältigt von dem Bild, das sich vor mir ergibt. Ich spüre die Sonne auf meiner Nase und muss unwillkürlich zu lächeln beginnen. Ich brauche kurz um zu realisieren, dass ich wirklich hier bin. Dass ich es alleine in diese Stadt geschafft habe, alleine mir ein neues Leben aufgebaut habe und Menschen gefunden habe, die mich glücklich machen. Ich stehe mitten auf dem Walk of Fame in Hollywood.

„Was sagst du?" Ich sehe neben mich und direkt in Rileys Augen. Ich mustere sein Gesicht, während er das Geschehen um uns herum beobachtet. Der arte Ausdruck von vorhin ist wie weggeblasen. Ich wette es liegt an diesem Ort hier. Zumindest geht mir so. Ich habe für ein paar Minuten jeglichen Ärger vergessen.

„Was ich sage? Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Es ist echt ... überwältigend. Ich habe schon so lange davon geträumt und jetzt stehe ich wirklich hier." Ich strecke die Nase in die Luft und schließe kurz die Augen. Die Sonnenstrahlen wärmen meine Haut und ich spüre wie sich mein Körper entspannt.

„Leute, lasst uns ein Foto machen!", ruft Serina plötzlich und die anderen kommen hinter mich und Riley. Ich drehe mich zu ihnen um. „Schließlich ist es Julies erstes Foto auf dem Hollywood Boulevard."

„Warte, ich frag jemanden.", sagt Matt und entfernt sich von uns. Wir stellen uns dazwischen unter einem Baum in den Schatten. Riley steht neben mir, Cady auf der anderen Seite und Serina neben Cady. Matt läuft auf uns zu und ein Mädchen und ein Junge in unserem Alter folgen ihm. Der Typ hält Matts Handy in der Hand und stellt sich vor uns hin. Wir alle strahlen um die Wette und ich spüre wie sich Rileys Hand um meine Hüfte legt. Ich zögere nicht lange und tue es ihm gleich. Meine andere Hand lege ich um Cadys Schultern.

„Ich mache noch ein paar, zur Sicherheit.", meint der Typ. Als der Typ abdrückt merke ich wie mich Riley enger an sich drückt. Ich bin mir nicht sicher ob es bewusst macht oder nicht. Aber ich wehre mich nicht, sondern erlaube es mir kurz seine Nähe zu genießen.

Der Typ lässt die Hand mit Matts Handy sinken und kommt auf ihn zu. Matt nimmt es entgegen und nickt ihm zu. „Danke, Mann."

„Laufen wir weiter runter? Ich bin mir sicher Julie will all die Namen sehen, die hier verewigt sind.", sagt Cady grinsend und ich nicke sofort.

„Auf alle Fälle. Ich habe eine inoffizielle Liste an Namen die ich abfotografiert haben will. Also los.", sage ich voller Ehrgeiz.

„Ist die lang?", stöhnt Matt und ich sehe ihn an.

„Nein, nicht ewig lang. Aber lang genug, dass wir uns etwas beeilen sollten.", sage ich nochmal und laufe ihnen voraus. Ich sehe vor mich auf den Boden und lese die ersten Namen, über die ich laufe. Aber ich muss immer wieder nach vorsehen, da ich sonst in alle möglichen Leute hineinlaufe.

„Also ein paar weiß ich auswendig. Vorausgesetzt sie stehen auf deiner Liste.", sagt Cady neben mir und ich höre die anderen drei hinter uns reden.

„Lass mich überlegen. Ziemlich weit oben steht Johnny Depp, Merryl Streep, Hitchcock, Steven Spielberg und oh James Dean.", sage ich und grinse sie an.

„Du stehst wohl auf alte Filme, was?", sagt sie ebenfalls grinsend. Aber ich zucke bloß mit den Schultern. „Da hast du was mit unseren Riley gemeinsam.", murmelt sie und geht an mir vorbei.

Ich sehe ihr nach. Ich muss gestehen, ich habe eine Schwäche für gute alte Filme. Hitchcockfilme sind die besten. Ich habe glaube ich so gut wie alle seine Filme gesehen und meine Lieblingsfilme von ihm kenne ich auswendig.

„Kommst du?" Riley reißt mich aus meinen Tagtraum von einem Hitchcock Film. Er sieht mich stirnrunzelnd an und ich nicke hastig. Er geht an mir vorbei und ich hole zu ihm auf. Wir laufen den Hollywood Boulevard weiter entlang und ich vergesse völlig die Zeit. Vorhin haben wir gerade den Stern von James Dean passiert. Ich bin vor den anderen hergelaufen und blieb abrupt stehen, die anderen sind in mich hineingelaufen, weil sie so in ein Gespräch vertieft waren. Aber ich hatte mich rausgehalten, denn ich will so viel wie möglich auf meinem Handy festhalten. Ich sehe wieder zu Boden und quicke sofort auf.

„Was? Wen hast du gefunden?", lacht Serina neben mir und sieht ebenfalls zu Boden. Der Rest tritt neben uns und die Jungs stöhnen auf.

„War ja klar, auf den fliegt so gut wie jedes weibliche Wesen auf dieser Erde.", seufzt Riley. Ich ignoriere ihn und hole sofort mein Handy hervor. Und im nächsten Moment habe ich ein Bild auf meinem Handy mit dem Stern mit Ryan Reynolds Namen. Ich lächle zufrieden und sehe Riley an.

„Lass uns doch schwärmen. Wir sagen auch kein Wort, wenn ihr Transformer guckt und Megan Fox ihre Brüste in die Kamera hält. Da sabbert ihr doch auch, oder nicht?", sage ich und grinse frech.

„Julie hat recht.", wirft Serina ein und sieht wieder zu Boden. „Der Typ ist einfach zum Anbeißen."

„Wir sagen schon nichts mehr." Matt hebt abwehrend die Hände, grinst aber etwas. Er ist immer am Grinsen, typisch Matt.

„Mach mal ein Foto von uns.", sage ich und halte mein Handy Riley hin. Wir drei stellen uns um den Stern herum und ich lege jeweils beiden einen Arm um ihre Schultern. Zufrieden lächle ich Riley entgegen und versuche in die Handykamera zu blicken aber meine Augen haften sich auf Riley fest. Ich erlaube mir den Moment zu nutzen, um sein Gesicht zu betrachten. Er ist zu sehr mit meinem Handy konzentriert, dass er es gar nicht merkt. Seine Stirn legt sich etwas in Falten und seine Augen sind starr auf den Bildschirm meines Handys gerichtet. Als er ein paar Fotos von uns gemacht hat und seine Hände sinken lässt treffen sich unsere Blicke. Ich kann förmlich zu sehen wie er mein Gesicht mustert, aber schließlich sanft zu lächeln beginnt.

Im nächsten Moment reiße ich mich von ihm los, ich könnte ihn zwar noch weiterhin anstarren, oh ja das könnte ich, aber es wäre nicht angebracht. Ich habe mir geschworen mich nicht in L.A. zu verlieben und daran halte ich mich auch. Ich will mich auf mich selbst konzentrieren und mein neues Leben genießen. Jungs bringen nur Probleme und bereiten dir eine Menge an Schmerzen. Früher oder Später wird jedes Herz einmal gebrochen. Meins ist schon zu oft gebrochen worden. 

freue mich sehr auf eure Meinungen, bis bald und viel spaß beim lesen.