Kapitel 7

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-Julie-

Am nächsten Morgen werde ich durch ein nerviges Geräusch wach. Ich blinzle etwas, reibe mir die Augen um klar sehen zu können. Im Zimmer ist es dunkel, unter dem Vorhang scheint Sonnenlicht herein. Ich sehe mich um und sehe, dass mein Handy aufleuchtet. Etwas lehne ich mich zum Nachtisch rüber und blicke darauf. Jackson.

Genervt seufze ich und schlage die Bettdecke zurück. Gestern hatte er mir noch eine sehr unfreundliche Nachricht geschickt, von wegen, wenn ich mich nicht sofort melde. Aber ich habe keine Lust mehr auf seine dummen Spielchen und leeren Drohungen. Er kann mich mal. Ich gebe ihm noch zwei Tage, dann hat er mich vergessen und ruft auch nicht mehr an. Ich wette, dann treibt er es mit dieser einen Bitch, mit der er mich schon mal betrogen hatte. Sollen sie doch, es ist mir egal. Es kümmert mich nicht mehr.

Ich ziehe den Vorhang beiseite und muss augenblicklich lächeln. Die Sonne scheint, fast keine Wolken am Himmel und ich kann das Meer sehen. Es ist einfach nur herrlich. Genüsslich strecke ich mich und überlege was ich heute anstellen könnte. Mein zweiter Tag in L.A.

Aber zuerst gehe ich ins Bad, ich korrigiere in mein eigenes kleines Bad und gehe duschen. Als ich damit fertig bin, zeihe ich mich an und blicke auf die Uhr. Fast Mittag.

Ich war gestern Abend noch eine Weile auf. Ich konnte einfach nicht schlafen, zu viel ging mit durch den Kopf. Und als ich endlich geschlafen habe, bin ich immer wieder hochgeschreckt. Seit einem halben Jahr habe ich nie wieder so richtig gut durchgeschlafen, ich quäle mich mit Albträumen und ich weiß nicht, was ich dagegen tun kann.

Leicht schüttle ich den Kopf, ich will nicht länger darüber nachdenken. Als ich angezogen bin, merke ich wie mein Magen knurrt. Essen wäre eine verdammt gute Idee.

Während ich die Treppe mit nackten Füßen runter tapse höre ich Stimmen. Zwei Frauenstimmen lachen und unterhalten sich lautstark. Zögerlich betrete ich die Küche und sehe meine Tante und eine blonde Frau. Sie hat mir den Rücken zugewandt, aber als Tante Rosie den Blick auf mich richtete, dreht sie sich um. Ich blicke in ihr Gesicht, lächle leicht und habe keine Ahnung wer das ist. Ich hoffe ich habe sie nicht gestört. Es ist es eine Kundin von meiner Tante.

„Oh, da bist du ja. Ich hoffe wir waren nicht zu laut, ich wollte dich schlafen lassen.", quasselt Tante Rosie los und kommt auf mich zu.

Ich sehe zu ihr und grinse nett. „Nein, ihr habt mich nicht geweckt. Alles gut.", antworte ich hastig und nicke etwas.

„Gut.", sagt sie. „Oh, das ist meine gute alte Freundin Elizabeth.", fügt sie hinzu. Ich blicke sie an und strecke ihr die Hand hin.

„Also das mit alt habe ich jetzt überhört, Rosie. Aber nenne ich Liz.", lacht sie und drückt meine Hand. „Und du musst bestimmt Julie sein?", strahlt sie mich an. Ihr blonden Haare fallen ihr etwas in die Stirn. Ich kann ehrlich gesagt nicht sagen wie alt sie ist, aber ich schätze so wie meine Tante. Aber hier in Amerika halten sich alle Frauen jung was das äußerliche betrifft. Aber ich wette die helfen nach. Von Natur aus ist das nicht möglich.

„Ja das stimmt. Da hat wohl jemand über mich geplaudert.", sage ich frech und werfe einen Blick zu meiner Tante. Unschuldig grinst sie zurück.

„Ich konnte nicht anders. Aber ich habe nur Gutes über meine Lieblingsnichte gesagt.", sagt sie und zwinkert mir zu.

„Aber Rosie, du hast mich ja völlig angelogen.", sagt sie und sieht ihre Freundin an. Beide gucken wir überrascht zu Liz. „Sie ist ja noch hübscher als du gesagt hast." Und nun sehen beide mich an. Ich wette ich laufe gerade rot an. Um meine Nervosität zu überspielen lächle ich sie an.

„Aber erzähl mal, wie gefällt es dir hier? Seit wann bist du hier?", quasselt sie los und ich gehe um die Kochinsel herum. Ich schenke mir etwas Orangensaft in ein Glas und blicke wieder zu ihr. Ich nicke.

„Ja gut, sehr gut sogar. Ich habe noch nicht viel gesehen, aber dafür habe ich jetzt genug Zeit.", sage ich und muss lächeln, wenn ich daran denke, welche Zeit vor mir liegt. Neue Schule, neue Leute, L.A erkunden und bei meiner Tante leben. Ich kann mir gerade nichts Besseres vorstellen.

„Also wenn du ein paar Geheimtipps brauchst bezüglich shoppen, dann melde dich bei mir. Ich kenne da ein paar gute Adressen.", sagt sie und zwinkert. Ich lache sie an. Die Frau gefällt mir, ich mag sie. Ich hoffe sie kommt öfter vorbei.

„Werde ich mir merken.", antworte ich und nehme einen Schluck von dem Saft. „Und ich bin seit gestern Mittag hier."

Sie nickt. „Schon jemanden kenne gelernt? Oder hast du schon ein paar süße Jungs am Strand gesehen?", fragt sie. Im nächsten Moment lehnt sie sich über die Kochinsel, wirft meiner Tante noch einen vielsagenden Blick zu, bevor sie mir zuflüstert. „Sag jetzt nicht deine Tante hält sich hier gefangen? Wenn ja musst du mir das sagen."

Kann die meine Gedanken lesen? Hat die mich gestern gesehen? Aber ich muss lachen, weil ich noch keine 40-Jährige getroffen habe, die so locker und irgendwie witzig ist.

Bevor ich antworte, sehe ich zu meiner Tante auf, die neben mir steht und mich ebenfalls ansieht. Dann lehne ich mich zu Liz und halte meine Hand vor, damit es meine Tante nicht hören kann. „Sie ist ganz okay. Mit Regeln hat sie mich sofort am ersten Tag überrollt.", flüstere ich, muss aber grinsen. Natürlich habe ich untertrieben, sie alles andere als ganz okay.

Sofort sieht Liz ihre Freundin entgeistert an und schüttelt etwas den Kopf. Tante Rosie wirft die Hände in die Luft. „Ich sehe schon. Ich bin hier jetzt überflüssig. Meine Freundin hat es tatsächlich geschafft, dass sich meine Nichte auf ihre Seite schlägt. Schäme dich, Elizabeth Martin.", sagt sie und zeigt mit dem Finger auf Liz, bevor sie um die Kochinsel herumgeht. Aber Liz lacht nur. „Julie, ich fahre später einkaufen. Soll ich dir etwas Besonderes mitnehmen oder brauchst du etwas?", fragt sie und sieht mich an.

Ich schüttle den Kopf. „Nein, ich brauche nichts, danke.", antworte ich ihr und schenke ihr ein dankendes Lächeln. Plötzlich fällt mir die kleine Lagerfeuerparty heute Abend ein. Ich weiß nicht wie lange sie dauern wird, aber ich schätze es kann auch spät werden.

„Ach ja, Tante Rosie?", rufe ich ihr nach. Sie dreht sich um und kommt wieder einen Schritt in die Küche.

„Ja?"

„Also es ist so, heute Abend findet eine kleine Lagerfeuerparty am Strand statt, und da es nicht schlecht ist ein paar Freunde zu haben, dachte ich nehme die Einladung an und gehe hin. Ich habe gestern ein paar Leute kennen gelernt, die sind echt nett. Wir gehen sogar auf die gleiche Schule.", plappere ich los. Kurz werfe ich einen Blick zu Liz. Ich hoffe sie hilft mir etwas, falls ich meine Tante überreden muss, das ich gehen darf.

Tante Rosie sieht zwischen uns hin und her und ich merke es ihr an, wie sie überlegt. „Geht in Ordnung, aber um 11 bist du wieder hier.", sagt sie und ihr Ton ist ernst. Bevor ich versuchen kann, sie zu überzeugen, dass 11 wirklich etwas bald ist und ich nur dumm dastehen würde, greift Liz schon ein.

„Ich bitte dich, Rosie, sie ist 17. Lass ihr doch etwas Zeit sich anzufreunden. Das erste was sie hier braucht ist Freunde. Und sie sitzen doch nur am Strand und lachen zusammen, was soll sie schon anstellen.", meint sie. Ich bin mir nicht sicher ob sie das jetzt ernst meint, oder es nur sagt um meine Tante zu überreden. Mir würde da eine Menge einfallen, was wir anstellen könnten. Zuhause sind wir zumindest auf ein paar dumme Sachen gekommen. Liz sieht Tante Rosie an, sie erwidert ihren Blick. Nach ein paar Sekunden seufzt sie.

„Na gut. Aber ich sags dir, wenn du erwischt wirst, dann werde ich nicht mehr so locker bleiben.", sagt sie und wirft mir einen strengen Blick zu, dann verlässt sie den Raum.

Zufrieden sehen Liz und ich uns an und ich grinse stolz. Ich hoffe wirklich die Frau kommt öfter vorbei.

Ehrlich gesagt kann ich es kaum erwarten, wenn es heute Abend los geht. Ich freue mich auf einen ausgelassenen Abend und insgeheim hoffe ich, dass ich den Surfer wieder treffe. Als ich wieder hoch in mein Zimmer gehe sehe ich auf mein Handy. Ich habe eine Nachricht von Cady bekommen. Bevor sie mich gestern zu Hause abgesetzt hat, sie mir noch ihre Nummer gegeben.

„heute abend um 8. ich hol doch ab. C."

Hey meine Lieben. So wie es aussieht habe ich wieder mehr Zeit zu schrieben. Ich hoffe es gefällt euch. ach ja und keine Sorge, ich habe auch hier vor die Kapiteln aus zwei Perspektiven zu schreiben, aber die Story muss erst mal ins Rollen kommen. Last mir eure Meinungen hier. :)

Eure SummerOF_Love

SAVE ME (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt