SAVE ME (Band 1)

Kapitel 33

R i l e y 

Nach einer Weile mischen wir uns auch schon unter den hektischen Verkehr von Los Angeles. Julie sieht abwechselnd bei Serinas und meiner Seite aus dem Fenster und staunt. Immer wieder lässt sie sich weiter rüber und kitzelt meinen Arm mit ihren Haaren. Aber sie ist so beschäftigt damit, alles zu sehen was an uns vorbeizieht, dass sie gar nicht merkt, wie nervös und unruhig ich werde. Verdammte scheiße, was ist nur los mit mir? Ich will so schnell wie möglich aus diesem Auto raus bevor nach etwas passiert.

Aber als ich das Hollywood Zeichen sehe, muss ich es einfach Julie zeigen. Ich tippe sie leicht an dem Arm und sofort dreht sie sich zu mir um. „Guck mal.", sage ich leise und deute mit meinem Finger aus dem Fenster. Sie lässt sich über meinen Schoß rüber und sofort verformen sich ihre Lippen zu einem strahlenden Lächeln. Ihr unverkennbarer Duft steigt in meine Nase und ich erwische mich dabei, wie ich tiefer einatme.

„Endlich sehe ich es. Ich kannte es immer nur von Fotos und aus dem Fernseher, aber endlich sehe ich es mit meinen eigenen Augen.", sagt sie stolz und wirft mir einen kurzen Blick zu. Ich kann nicht anders und muss ihr ansteckendes Lächeln erwidern.

„Glaub mir, du wirst es noch viel näher betrachten können. Warts ab.", meine ich und sehe wieder aus dem Fenster. Ich bin mir sicher unser Plan für heute Abend wird ihr gefallen.

15 Minuten später parkt Matt das Auto ich schnappe nach Luft als ich endlich aussteige. Wenn wir weiterfahren, muss ich mich nach vorsetzten, da hat Cady Pech.

Die ganze Gruppe eilt nun durch die Straßen von L.A. Ich gehe neben Matt her und unterhalte mich mit ihm über das neue Playsation Spiel, dass er sich letztens gekauft hat. Wir hatten noch keine Zeit es auszuprobieren.

Unmengen an Touristen drücken sich an uns vorbei und muss zu sehen, dass wir die Mädchen nicht verlieren. Sie gehen vor uns her und quatschen fast durcheinander. Wenn Julie ihren Kopf zu den beiden umdreht, kann ich sehen wie sie strahlt und alles um sich herum aufsaugt. Immer wieder holt sie ihr Handy hervor und schießt Fotos von all möglichen Dingen. Dann steckt sie es wieder in ihre enge Jeans und holt es fünf Minuten später wieder hervor.

Ich merke, wie mir heiß wird und ich bin froh, die Jacke im Auto gelassen zu haben. „Ist da vorne nicht der Laden, wo ich mir meine erste Gitarre gekauft habe?", frage ich an Matt gewandt und er streckt den Kopf.

„Ja du hast recht. Willst du rein?", fragt er sofort. Vor vier Jahren habe ich mir aus einer Laune heraus eine Gitarre gekauft. Dann stand sie zwei Wochen in einer Ecker herum, bis ich sie in die Hand genommen habe und mir schlussendlich das spielen selbst beigebracht habe. Es gab eine Zeit, da spielte ich jeden Tag ein paar Stunden, heute bin ich froh, wenn ich in der Woche es eine halbe Stunde schaffe. Aber ich spiele bloß für mich selbst, außer Matt und meinen Eltern hat mich noch nie jemand gehört.

„Hey, Mädels.", ruft Matt nach vor. „Wir machen einen kurzen Zwischenstopp." Wir sind nun vor dem Laden und ich werfe einen Blick in die Auslage. Gitarren reihen sich an der Wand und vor mir steht ein Schlagzeug. Die anderen sind schon in den Laden gestürmt und ich folge ihnen. Drinnen läuft leise Musik und ich erkenne sogar den Song wieder. Es ist ein riesiger Laden, der weit nach hinten geht. Aber ich bleibe in der vorderen Ecke, weil dort die ganzen Gitarren aufgereiht sind. Meine Augen fliegen langsam darüber ich nehmen jedes Stück nd Augenschein. Meine Gitarre zuhause sieht schon etwas mitgenommen aus, aber sie funktioniert noch.

„Sag mir jetzt aber nicht, dass der Surferboy auch noch Gitarre spielen kann.", höre ich Julies Stimme gleich hinter mir. Ich drehe mich zu ihm um, vergrabe die Hände in meiner Jeans und sehe sie an. Ihre Augen betrachten begeistert die ganzen Musikinstrumente und ihr Mund steht etwas offen. Ihre Wangen sind etwas gerötet und ihre Lippen sehen so voll und einladenden aus. Langsam dreht sie ihren Kopf zu mir und mustert mich. Ihre Augen gleiten langsam über mein Gesicht, kurz halten sie an meinem Mund inne. Aber sofort sucht sie wieder meinen Augenkontakt. Es vergehen ein paar Sekunden in denen wir uns nur ansehen, aber ich reiße mich los.