-Julie-
Immer wieder sehe ich auf den kleinen abgerissenen Zettel, den der Txifahrer vorne bei sich liegen hat und vergleichen ihn mit meinem Adressenliste. Es ist die selbe Adresse, es ist nicht falsch aufgeschrieben. Aber in dieser Gegend kann meine Tante Rose niemals zu Hause sein, er muss sich irren. Ich seufze etwas und lasse mich wieder in den Rücksitz fallen. Meine Augen streifen die Häuser die an mir vorbeiziehen. Jedes mit einer gigantischen Auffahrt, viel grün im Vorgarten, so dass die Privatsphäre geschützt ist. Bei manchen sind die Sträucher nicht so hoch gewachsen und ich erspähe die Häuser dahinter mit ihren großen Fenstern und prachtvollen Haustüren. Wir müssen einfach falsch sein.
Tante Rosie ist zwar Immobilienkauffrau aber ich dachte sie lebt eher bescheiden. So wie wir, naja bisschen besser aber jedenfalls nicht so wie diese Leute hier. Die Straße nimmt etwas an Steigung an und der Taxifahrer gibt Gas. Lange kann es nicht mehr sein, bis ich da bin. Ich greife neben mich und sehe auf mein Handy. Aber ich habe es ausgeschaltet, daher überlege ich ob ich es anmachen soll. Vielleicht sollte ich nich warten, ich will mich jetzt drauf konzentrieren was mich hier erwartet. Ich will jetzt nicht über Mom oder Jackson nach denken, ich will mich auf meine neues Leben konzentrieren.
Ich spüre wie das Auto langsamer wird und es schließlich stehen bleibt. Sofort schießt mein Kopf in die Höhe und ich starre aus dem Fenster. Das muss einfach die falsche Adresse sein.
„Hier sind wir.", höre ich ihn sagen und er tippt auf die Anzeige vorne am Armaturenbrett. Zum Glück habe ich mir am Flughafen nich Geld abgehoben. Ich krame in meiner Tasche und gebe ihm die Scheine. Er nickt dankend. Wir steigen aus und freundlicherweise hilft er mir die schwere Tasche aus dem Kofferraum zu hieven.
Ich hätte solche Angst dass meine Tasche verloren ging oder in einem anderen Flugzeug war, aber Gott sei dank sie ist hier. Ich will gar nicht daran denken wie verdammt nervös ich war, als ich in das Flugzeug stieg. Es war schließlich meine erstes Mal dass ich geflogen bin, aber ich bin ziemlich stolz auf mich, dass ich es alleine geschafft habe.
Nun stehe ich hier, vor diesem Haus und sehe dem Taxi zu wie es davon fährt. Seufzend drehe ich meinen Kopf und blicke vor mich. Mein Blick schwenkt immer wieder zwischen der Hausnummer und meinem Zettel. Ein paar mal blinzle ich stark, aber ich täusche mich nicht. Auf dem Eingangstor prangt die Zahl 25 ebenso wie auf dem Zettel.
Ich sehe etwas nach links und entdecke, dass die Garage offen ist. Ein Auto ist zumindest hier, also müsste sie zuhause sein. Wenn sie hier wohnt.
Ich packe meine Tasche vom Boden und gehe auf die Eingangstor zu. Ich werde einfach mal anklingeln, vielleicht können die mir sagen, ob sie meine Tante vielleicht kennen oder wissen wo diese Adresse ist die ich eigentlich suche. Aber sie stimmt mit dem Buch von Dad überein. Verdammt, klingle einfach. Ich versuche meine dämlichen Gedanken beiseite zu schieben und es einfach heruaszufinden.
Ich nehme die paar Stufen und sehe in den Vorgarten. Alles schön bepflanzt, der Rasen perfekt gepflegt. Es sieht aus wie einer diesen Serien, in denen alles perfekt zu sein scheint. Wo diese Leute in diesen gigantischen Häusern wohnen, wo ich mich immer wieder frage, dass sie sich in diesem Haus so oft über den Weg laufen können. Kurz muss ich an O.C Carlinfornia denken und plötzlich wird mir bewusst, dass ich in dieser Stadt bin, wo das alles gespielt hat und auch gedrehte wurde. Heilige scheiße, ich bin wirklich in L.A.
Meine Hand zittert, aber ich schaffe es die Klingel zu betätigen. Hastig trete ich einen Schritt zurück, streiche mein Shirt glatt und richte meinen Oberkörper auf. Ich starre auf die Haustür und bemerke den Löwenkopf, der in der Mitte angebracht ist. Um meine Nervosität zu bändigen konzentriere ich mich darauf und denke gar nicht daran, was gerade in meinem Leben passiert.
Es vergehen ein paar Sekunden und die nervösität kriecht wieder an mir hoch. Shit, ich bin sicher falsch hier. Aber wenn ich mir das Hause ansehe, die Leute brauchen eine Weile um vom einen Ende des Hause üs zur Haustüre zu gelangen. Das kommt in den Filmen und Serien immer total kurz rüber, aber wenn man sich das genauer überlegt, dauert das einfach. Mich würde das total nerven, immer so ewig weit zu laufen, um zur Türe zu gelangen ...
Die Haustüre wird aufgerissen und ich starre in das Gesicht, dass mich überrascht ansieht. Tante Rosie. Ich war in meinem Leben noch nie so erleichtert wie jetzt in diesem Moment. Sie wohnt hier, ich bin richtig, alle Aufregung um sonst.
„Julie?", höre ich ihre weiche Stimme und sie kommt einen Schritt auf mich zu. Ihre Haare sind länger als ich sie in Erinnerung habe. Locker hängen sie ihr über die Schultern und kringeln sich etwas. Sie hat wunderschöne Naturlocken, die immer bewundert habe. Meine Augen blicken auf ihr Gesicht und ich muss feststellen, dass sie erledigt aussieht. Sie hat mehr Falten auf der Stirn, aber sie sieht dennoch gut aus. Immer hin, sie ist über 50 und sieht aus wie Anfang 40. Tja wie gesagt, ich hab sie immer bewundert. Und jetzt wo ich vor ihr stehe, fällt es mir wieder ein warum. Meine Tante Rosie ist eine toughe Frau, die Karriere gemacht hat und, so wie es aussieht, in einen dieser gigantischen Häuser wohnt, so wie die Choens von O.C. Carolina. Ich bin völlig neben der Spur und vergesse fast, etwas zu sagen. Ihr Blick fällt auf meine Tasche neben mir, aber sofort blickt sie mich wieder an. Ihre Augen Mustern mich, vermischen zu verstehen, was los ist. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, wo ich anfangen soll. Bevor ich überlegen kann, was ich eigentlich mache, gehe ich einen Schritt auf sie zu und falle ihr um den Hals. Es tut so gut sie zu sehen und zu wissen, dass ich es völlig alleine von zu Hause bis nach Santa Monica zu ihrer Haustüre geschafft habe.
Sofort erwidert sie meine Umarmung und zieht mich an sich. Ihre Hand streicht mir über das Haar und sie drückt mich fest, während ich versuche den Kloß in meinen Hals runter zu schlucken.
Ich löse mich wieder von ihr und sehe sie an. „Komm doch erst mal rein.", sagt sie und winkt mich mit einer Handbewegung ins Haus. Ich greife wieder neben mich und packe die schwere Tasche. Ich bin froh wenn ich dieses Ding auspacken kann, meine Hand schmerzt schon vom ständigen tragen.
Ich trete hinter ihr ein und meinen Augen werden größer. Ich beginne zu staunen. Ich befinde mich in einem großen Eingangsbereich, links von mir geht eine Treppe in den oberen Stock. Gerade aus vor mir scheint die Sonne herein und ich blinzle stark dagegen an. Langsam wird wieder alles klar vor mir und ich sehe in einen Wohnraum. Rechts die Küche, mit Kochinsel und alles was das Herz begehrt. Genau vor mir eine lange Tafel mit schönen Blumen drauf. Ich wette sie sind unecht, die sehen so perfekt aus. Ich richte meinen Kopf nach links und sehe das Wohnzimmer. Es ist natürlich im gleichen Stil gehalten wie der übrige Wohnraum, ich dem ich mich befinde.
„Stell deine Tasche ab, die muss doch wahnsinnig schwer sein, oder nicht?", höre ich Tante Rosie. Ich hätte den Schmerz in meinem Arm völlig vergessen, aber ich lasse sie sofort auf den Boden nieder und sehe zu meiner Tante. Ihre Augen mustern mich besorgt. Ich muss sicher schrecklich aussehen, völlig fertig. Der Flug dauerte nicht lange aber ich bin total erschöpft. Diese ganze Aufregung und alles eben. Ich könnte auf der Stelle einschlafen.
„Du wunderst dich sicher, warum ich so plötzlich vor deiner Türe stehe.", beginne ich, weil sie bestimmt auf eine Erklärung wartet. Ich lächle nervös.
Sie presst die Lippen aufeinander und schüttelt leicht ihren Kopf. Ihre locken bewegen sich mit. „Nein, Julie, nein ich wundere mich überhaupt nicht."
Ich starre sie an und runzle im nächsten Moment die Stirn. „Ach nein?"
„Nein Julie. Ich hatte mehr oder weniger schon auf dich gewartet. Ich bin ehrlich gesagt überrascht, dass du erst jetzt hier bist."
„Ach ja?", wiederhole ich und sehe sie immer noch verwundert an. Es ist mir nicht erklärlich, dass sie so gar nicht über meinen plötzlich Besuch überrascht ist. „Aber wir hatten doch über einem halben Jahr nicht mit einander gesprochen, du hast doch keine Ahnung wie es zu Hause ist, mit meiner Mom und ... und ohne Dad."
Sie senkt den Kopf und schließt kurz ihre Augen. „Doch, ich hatte mit deiner Mutter Kontakt."
Zweites Kapitel auch schon wieder geschrieben. Hoffe es gefällt euch, ich wünsche euch ein schönes Wochenende.
Eure SummerOF_Love
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SAVE ME (Band 1)
Romance!laufend Updates! Julie Dallas ist auf der Flucht. Auf der Flucht vor ihrem zu Hause. Und vor ihrem Freund. Sie hat alles verloren, ihre Welt brach zusammen, von der sie glaubte wahr zu sein. Alles war eine Lüge und sie findet sich in einer Welt von...