47. Kapitel

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Gelangweilt spiele ich mit meinen Haaren. Der Geschichtsunterricht ist zum einschlafen. Das Zuhören habe ich längst aufgegeben.

Mein Blick wandert durch den Raum und bleibt bei Malfoy hängen. Seit den Weihnachtsferien haben wir nicht mehr miteinander geredet.

Keine Ahnung, ob für ihn das alles nur eine kleine Knutscherei war, die jetzt vorbei ist, oder was weiß ich. Ich habe meinen Freundinnen noch nichts davon erzählt.

Katy ist eh schlecht drauf, wegen der Hochzeit. Ihre Mutter hat zwar eingewilligt, zu warten bis Katy volljährig ist, aber ich glaube, Katy findet den Gedanken nicht so toll, so früh zu heiraten.

Mit Zabini scheint es aber besser zu laufen. Die beiden hängen oft zusammen, obwohl sie es nicht müssten und ich glaube, Katy hat Gefühle für ihn.

Liz ist in letzter Zeit oft in Gedanken versunken. Ich weiß aber nicht, was los ist. Endlich ist die Stunde vorbei und ich darf gehen.

Jetzt, wo nicht mehr Umbridge 'Verteidigung gegen die dunklen Künste' unterrichtet, gefällt es mir um einiges besser, auch wenn wir jetzt Snape haben.

In der Mittagspause setze ich mich in der Großen Halle wie immer zu meinen Freundinnen, allerdings sitzt gegenüber von mir Draco.

Ich versuche einfach keine Notiz von ihm zu nehmen. Wie selbstverständlich sitzt Blaise Zabini neben Katy und ganz zufällig berühren sich die Hände der beiden ab und zu.

Ich sehe zu dem Malfoy gegenüber von mir. Unsere Blicke treffen sich kurz. Seit wir hier sind, ist er wieder etwas, naja, ruhiger.

"Also, was machen wir heute Nachmittag und Abend?", wendet sich Katy an Liz und mich. "Wie wär's mit einem Abend, den wir allein miteinander verbringen, also einen Mädchenabend?", fragt Liz.

Ich nicke begeistert: "Gute Idee." "Ich freu mich schon.", mischt sich plötzlich Zabini grinsend ein. Ich ziehe eine Augenbraue hoch, aber Katy antwortet bereits: "Aww wie schön, endlich gibst du zu ein Mädchen zu sein."

Dabei kneift sie ihm in seine Wangen. Ich grinse. "Ich darf euch also nicht bei Mädchengesprächen und Lästern über Leute von der Schule beiseitestehen?", fragt dieser enttäuscht.

"Sorry, nein. Dazu müsstest du erst Vielsafttrank benutzen und dich in ein Mädchen verwandeln.", entgegnet Katy. Ich schüttele lächelnd den Kopf. Diese Diskussionen immer zwischen den beiden.

Die braunhaarige Slytherin wendet sich wieder an mich und Liz:" Was haben wir jetzt?" "Zaubertränke. Weißt du das ernsthaft immer noch nicht?", antworte ich wie aus der Pistole geschossen. Ich konnte mir Stundenpläne schon immer gut merken.

Ich sehe aus den Augenwinkeln, wie Draco von seinem Platz aufsteht und die Große Halle verlässt. "Oh ähm ich hab noch was im Schlafsaal vergessen, ich renne gleich los, wir sehen uns in Zaubertränke.", sage ich zu meinen Freundinnen.

Ich lächle ihnen nochmal zu, dann springe ich auf und verlasse schnell die Große Halle.

Dort angekommen sehe ich mich um. Okay, das war eine miese Idee. Ich habe keine Ahnung, wo er hin sein könnte. Sehr schlau, Malia. Wirklich schlau.

Warum folge ich Draco Malfoy eigentlich? Ich sollte mich einfach schonmal auf den Weg zu Zaubertränke machen.

Ich denke wie so oft an die Weihnachtsferien. Und an die Küsse. Das Gefühl das ich dabei hatte, habe ich noch nie gefühlt.

Als würde ich auf ewig vor allem Schlimmen beschützt sein, als würde ich mein Leben lang nur noch glücklich und sicher sein und als wären alle Sorgen verschwunden. Das klingt echt verdammt kitschig, wenn ich so darüber nachdenke.

Aber ich will dieses Gefühl wiederhaben. Als ich um eine Ecke gehe, erschrecke ich mich fast zu Tode und springe mindestens einen Meter nach hinten vor Schreck.

Ich weiß, ich bin sehr schreckhaft, aber wenn man gerade an eine Person denkt und sie plötzlich vor dir steht...naja, dann ist man eben besonders schreckhaft.

Das Problem ist, dass ich nicht nur schreckhaft, sondern auch sehr ungeschickt bin und auf den Boden falle. Autsch! Mein Hintern tut echt weh!

Der blonde Slytherin vor mir lacht, reicht mir aber seine Hand, die ich ergreife. Sofort spüre ich einen Anflug dieses Gefühls wieder.

Ich lasse mir hoch helfen. "Bist du mir gefolgt?", fragt Draco grinsend. "Ja.", sage ich ehrlich. "Und warum, wenn ich fragen darf?", fragt er weiter.

Okay, ich habe ehrlich angefangen, und werde jetzt einfach die Wahrheit sagen. Komm schon, Malia, du schaffst das.

"Ich...", beginne ich, atme nochmal tief durch und fahre fort: "Ich muss immer wieder an Weihnachten denken. Ich verstehe dich nicht. Magst du mich jetzt oder nicht, denn ich bin irgendwie echt verdammt verwirrt und ich meine du hast mich die letzten Wochen mehr oder weniger ignoriert und ich weiß nicht was ich von dem ganzen halten soll, ich sollte dich eigentlich hassen aber das kann ich irgendwie nicht."

Wow, das war ein verdammt langer Satz. Mit vielen Kommas und garantiert nicht grammatikalisch richtig. Und ich habe total schnell gesprochen. Warte, woran denke ich hier bitte?

Ich sehe Draco vor mir an. Dieser grinst: "Ich hasse dich auch nicht, Malia." Dann zieht er mich an sich heran. Ich atme schneller.

Doch diesesmal bin ich es, die den Abstand überbrückt und den jungen Malfoy küsst. Sofort ist das Gefühl wieder da, mit voller Kraft und fast noch stärker als letztes Mal.

Keine Ahnung wie lange wir in dieser Ecke stehen und knutschen. Aber irgendwann hören wir Stimmen näher kommen und Draco zieht mich in den Schatten, wo uns keiner sieht der vorbeigeht.

Dann küsst er mich wieder. Meine Hände fahren durch seine kurzen Blonden Haare, die überraschend weich sind.

"Können wir das vorerst für uns behalten?", haucht er mir ins Ohr. "Warum? Wegen deiner Familie?", erschließe ich. Er nickt. "In Ordnung.", stimme ich zu.

Hey Leute,
Ja, jetzt geht das etwas schneller zwischen den beiden. Ich hatte nie geplant, dass diese Story so lang wird. Hätte ich nie gedacht. Aber jetzt ist es halt so. Das mit Malfoy geht ja jetzt eigentlich erst richtig los. Naja, also bis zum nächsten Kapitel.
Bis bald
Eure catlove2002

My new life as a Witch  (Draco Malfoy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt