70. Kapitel

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Ich gehe denselben Weg zurück, den ich gekommen bin. Besser gesagt renne ich den Weg zurück. Ich war noch nie eine schnelle oder begeisterte Läuferin, aber ich will einfach schnell weg von dort.

Da ich mein ganzes Zeug bei Elena habe, muss ich dorthin zurück und ihr auch Snoopy bringen. Dann will ich aber so schnell wie möglich hier weg.

Zu Remus und Tonks. Sie sind meine Familie. Larissa Parish mag meine Mutter sein, aber sie gehört nicht zu meiner Familie. Sie hat mich verlassen, mich meinem Vater genommen und an Fremde gegeben.

Als ich erkannte, dass sie meine Mutter ist, kam all meine angestaute Wut heraus. Ich hatte keine Ahnung, dass ich so wütend auf sie bin. Ich habe immer nur darüber nachgedacht wie ich sie am besten finden kann, aber nie, was denn eigentlich ist, wenn ich sie tatsächlich gefunden habe.

Wäre sie tot gewesen, wie ich dachte, hätte ich das wahrscheinlich nie gewusst. Wäre sie tot gewesen, wäre ich enttäuscht gewesen, traurig, aber nicht so wütend wie jetzt.

Ich muss an unser Gespräch denken. Wie schnell es sich dich gewendet hatte. Zuerst dachte ich, sie wäre meine Tante, dann dachte ich, sie wäre die Mörderin meiner Mutter und dann erkannte ich, dass sie meine Mutter ist.

Ich habe so lange nach ihr gesucht, wollte sie unbedingt kennenlernen. Und jetzt, wo ich sie kennengelernt habe, halte ich sie für einen Feigling. Für eine Person, mit der ich nichts zu tun haben möchte.

Aber das Schlimmste ist, dass etwas in mir möchte, dass sie mir hinterher rennt, mein nein nicht akzeptiert und für mich kämpft.

Ich renne schneller, was Snoopy sehr zu freuen scheint. Ich habe gerade ernsthaft meine Mutter getroffen. In ihrem Haus. Und sie scheint mich kennenlernen zu wollen.

Ich wollte sie kennenlernen. Ja, das wollte ich, bis ich sie dann wirklich sah. Meine ganze Wut auf sie kam hoch und ich sah all ihre Fehler, sonst nichts. Ich bin wütend und enttäuscht.

Sie hat mich also abgesetzt und nie mehr nach mir gesehen, um mich zu schützen. Weil ich ja so wichtig bin. Sie meint, ich bin die Erbin Merlins. Dann hätte ich ja wohl wirklich stärkere Kräfte. Ich beginne auch das anzuzweifeln. Ich bin eine normale Hexe, an mir ist nichts anders als bei anderen.

Ich seufze und bleibe stehen. Ich bin fast bei Elena's Haus angekommen. Aber ich will da noch nicht rein. Dort drin ist Elena, die mich sofort ausquetschen wird. Aber das ist das letzte, das ich jetzt will.

Also gehe ich weiter, da ich weiß, dass in der Nähe ein Spielplatz ist, der um diese Zeit eigentlich leer sein müsste. Tatsächlich habe ich recht und setze mich auf die Schaukel.

Snoopy binde ich an. Dann schaukle ich hin und her. Schon als Kind habe ich Schaukeln immer geliebt, es fühlt sich an, als würde ich fliegen. Meine Mutter hat mich immer angeschubst. Meine echte Mutter, nicht die Frau, die ich eben kennengelernt habe.

Ob ich Larissa Parish wohl jemals wieder sehen werde? Irgendwie habe ich so das Gefühl, dass sie schon mal nicht zu mir kommen wird.

Ich schaukle schneller. Ich wollte eine Mutter finden, meine leibliche Mutter. Stattdessen habe ich eine Frau gefunden, die ohne es ihrem Mann zu sagen, ihr Kind an einer Türschwelle abgesetzt hat, ihren Tod vorgetäuscht hat, ihrer Tochter gegenüber behauptet hatte, sie wäre ihre Tante und ziemlich feige ist.

Ich seufze. Ich sollte aufhören, darüber nachzudenken. Ich gähne. Zuvor habe ich gar nicht erkannt, wie müde ich eigentlich bin. Ich zittere auch total, wegen der Kälte.

Ich war den ganzen Tag unterwegs, dann noch die Sache mit meiner Mutter. Ich bin völlig fertig. Ich gähne nochmal und steige dann von der Schaukel.

Ich wünschte, Draco wäre hier. Ich vermisse ihn. Ich habe keine Ahnung, wie es ihm geht und wo er jetzt ist. Gedankenverloren streiche ich über meinen Ring.

Ich binde Snoopy los, lasse ihn noch schnell sein Geschäft machen und mache mich dann mit ihm auf den Weg zu Elena. Sie wird sich bereits fragen, wo wir bleiben.

Ich beeile mich, zu ihrem Haus zu kommen, atme nochmal tief durch und klingle dann. Nach kurzer Wartezeit, öffnet Elena die Tür.

"Hey. Na, wie war's Gassi gehen? Hast aber lange gebraucht. ", begrüßt sie mich und lässt mich ins Haus. Ich folge ihr erstmal ins Esszimmer, wo bereits Essen aufgedeckt ist.

"Ziemlich ereignisreich. Ich erzähl dir alles morgen, okay? Ich will einfach nur noch was essen und dann ins Bett.", meine ich und nehme mir gähnend eine Suppe.

Hey Leute,
Tut mir leid, dass so lange kein Kapitel kam. Ich hatte viel zu tun und hab in meiner Freizeit dann immer meine Lieblingsserie geschaut. Ich brauchte mal ein paar Tage Schreibpause, auch um wieder Ideen zu bekommen. Ich weiß, dieses Kapitel ist nicht besonders spannend. Hier sieht man halt mal Malias Gedanken.
Bis bald
Eure catlove2002




My new life as a Witch  (Draco Malfoy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt