59. Kapitel

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Ungeduldig gehe ich im Haus auf und ab. Ab und zu kommen ein paar Leute herein um etwas zu holen oder das Haus anzusehen.

Ich tue so, als würde ich die vielen Gemälde betrachten. Im Moment bin ich alleine in der Eingangshalle. Man kann es kaum Eingangsraum nennen, da es zu groß ist.

"Wer bist du und was starrst du mich so an?!", faucht mich das Gemälde einer Frau an. Ich wende mich davon ab und gehe weiter den Raum entlang. Wahrscheinlich kommt Draco gar nicht mehr. Ich komme mir ziemlich blöd vor, hier auf jemanden zu warten der nicht auftaucht.

Erneut geht die Türe auf und dieses Mal kommt tatsächlich der junge Malfoy herein. Er bedeutet mir mit einer Kopfbewegung ihm zu folgen.

Ich sehe mich gründlich um, dann folge ich schnell dem Blonden Slytherin. Dieser führt mich in einen fast leeren Raum, der ziemlich unspektakulär und klein für dieses Haus ist.

Dann dreht er sich endlich um und sieht mich zum ersten Mal heute richtig an. "Muffliato.", sagt er mit erhobenem Zauberstab.

Er tritt ein bisschen näher an mich heran und nimmt sanft meine Hand. Zum ersten Mal heute ist sein Gesicht nicht ausdruckslos. Seine Hand ist eiskalt. Am liebsten würde ich ihn anschreien, warum er überhaupt mit mir reden will, wenn er doch ein verdammter Todesser ist, ich seit Wochen nichts von ihm gehört habe und sich der Abend an dem er verschwand wie eine Trennung anfühlte.

Stattdessen stehe ich nur unbeholfen da und sehe ihn an. Ich beiße mir auf die Lippe und überlege, was ich nur sagen könnte. Denn dies ist jetzt ohne jeden Zweifel ein Abschied.

Ich werde weggehen und ihn womöglich nie wieder sehen. Alleine beim Gedanken kommen mir schon die Tränen. Schnell unterdrücke ich sie und sehe wieder in Dracos Augen.

Er mustert mich und drückt kurz leicht meine Hand. Dabei spüre ich etwas an seiner Hand. Ich mustere sie genau und entdecke den Ring, den ich ihm geschenkt habe.

Ich lächle leicht und sehe ihn an. Er trägt ihn immer noch. Das ist einfach verdammt süß. "Ich wusste, dass du hier sein würdest.", höre ich plötzlich seine Stimme. Sie klingt etwas heiser und leise.

"Tja, ich wusste nicht, dass du hier sein würdest.", entgegne ich schief lächelnd. "Was denkst du von mir?", fragt Draco und ich sehe endlich einen Hauch von Emotionen in seinem Gesicht auftauchen. Unsicherheit, Angst, Hoffnung und noch ein paar mehr.

Darüber bin ich mit einem Mal so erleichtert, dass ich ihn umarme. Etwas überrumpelt erwidert er diese zögernd. "Ich hab dich vermisst.", gebe ich zu und habe seine Frage schon wieder ganz vergessen. Erst jetzt begreife ich, wie sehr ich ihn eigentlich vermisst habe.

"Ich dich auch. Mehr als du dir vorstellen kannst.", haucht er mir ins Ohr. Ich atme erleichtert auf und vergrabe meinen Kopf leicht in seinem Hemd. Ich schließe die Augen. Ich wünschte, ich müsste ihn nie wieder loslassen.

"Sind wir eigentlich noch zusammen?", flüstere ich unsicher, ohne ihn loszulassen. "Wenn du das noch willst, dann ja.", antwortet Draco. Ich nicke: "Natürlich will ich das noch." Ich sehe ihm in die Augen und sehe ihn liebevoll an. Dann umarme ich ihn nochmal.

Nach viel zu kurzer Zeit lösen wir uns wieder voneinander. Kurz sehen wir uns an. "Ich werde weggehen.", sage ich auf einmal. Na toll, das ist das erste was ich jetzt sage oder wie? Bei allen Dingen, die ich sagen könnte, sage ich das und zerstöre den Moment.

"Was? Wohin?", fragt er überrascht.
"Das kann ich dir nicht sagen.", antworte ich traurig, aber bestimmt.

"Wahrscheinlich ist es wirklich besser, wenn ich es nicht weiß.", überlegt Draco. Dabei sieht er irgendwie traurig aus und ein bisschen verbissen.

Ich nicke traurig und drücke sanft seine Hand. "Ich denke, wir sollten langsam gehen, bevor jemand bemerkt, dass wir weg sind.", meine ich schließlich widerstrebend. Das alles hier ist so merkwürdig. Ich möchte den Abschied so schnell wie möglich hinter mich bringen.

"Warte noch.", hält mich mein Freund auf. Ich sehe ihn erwartungsvoll an. Er zieht etwas aus seiner Jacke und gibt es mir. Meine Augen weiten sich und ich Klappe meinen Mund auf. Dann sehe ich Draco überrascht an, der mich ernst ansieht.

In der Hand halte ich einen wunderschönen Ring in Form einer Schlange, die im Maul einen blauen Edelstein hat. Er sieht wunderschön aus.

"Ich wollte dir den hier geben. Wir werden uns sehr lange Zeit nicht sehen. Ich will, dass du wenigstens irgendetwas von mir hast. Du weißt, dass ich dich liebe, Malia. Und das wird sich nie ändern.", erklärt er. Dabei sieht er mir fest in die Augen.

Ich lächle: "Ich liebe dich auch Draco. Und danke." Ich stecke mir den Ring an. Mit sich kämpfend fügt er dann hinzu: "Es ist auch als eine Art Versprechen gedacht. Wenn das alles hier vorbei ist und wir beide noch leben sollten..."

Er beendet den Satz nicht und das muss er auch nicht. Ich schlucke und meine Augen werden wässrig. Das ist einfach so verdammt süß und gleichzeitig so verdammt unwahrscheinlich, dass das alles je gut ausgehen wird.

Draco ist so ein guter Mensch und er hat noch Hoffnung. Solange es Hoffnung gibt, kann uns das Böse auf dieser Welt nichts anhaben.

Hey Leute,
Wie findet ihr das Kapitel? Ich hoffe, ihr findet es einigermaßen romantisch, ich habe mein Bestes gegeben xD.
Bis bald
Eure catlove2002

My new life as a Witch  (Draco Malfoy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt