82. Kapitel

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Irgendwann lande ich schließlich draußen, vor Hogwarts. Alles hier ist zerstört. Wenigstens wurden die meisten Toten schon weggebracht. Ich entferne mich von allen Leuten, die hier noch sind und setze mich etwas abgelegen hin, wo mich niemand sieht und ich meine Ruhe habe.

Ich wische mir ein paar Tränen von den Augen, um eine klarere Sicht zu haben. Ob Draco überlebt hat? Ich habe ihn schon lange nicht gesehen. Ich weiß auch nicht, ob Katy und Liz in Sicherheit sind.

Das einzige, das ich weiß, ist, dass Remus und Tonks tot sind. Mein leiblicher Vater ist tot. Natürlich habe ich meine Muggelfamilie, aber das ist nicht dasselbe.

Auch wenn ich Remus nur wenige Jahre kannte, habe ich ihn ins Herz geschlossen. Genau wie auch Tonks. Die beiden sind fester Bestandteil meines Lebens geworden. Und jetzt sind sie fort. Ich bin jetzt ganz allein.

Ich vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. Was soll ich jetzt tun? In einer Stunde wird Voldemort zurück sein und weiter lauter Leute umbringen. Uns alle.

Von wegen Erbin des Merlin. Meine Eltern müssen sich geirrt haben. Mich ganz umsonst weggegeben haben. Ich kann rein gar nichts besonderes. Ich bin weder besonders stark, noch besonders begabt im magischen.

Ich beginne langsam, die Kälte um mich herum zu spüren. Den kalten Wind, der mich zittern lässt. Ich sehe an mir herunter. Meine Hose ist zerrissen, meine Schuhe sehen ziemlich kaputt aus und ich trage bloß ein Shirt, mit ein paar Brand löchern und Rissen. Meine Hände sind dreckig und blutig und wie mein Gesicht aussieht will ich gar nicht erst wissen.

Ich fühle mich genauso kaputt und fertig, wie ich aussehe. Erst jetzt bemerke ich den Blutfleck auf meiner Hose. Ich ziehe meine Hose ein wenig hoch und bemerke erst jetzt den Schnitt dort. Keine Ahnung, wo ich ihn mir zugezogen habe. Ich habe den Überblick verloren.

Ich hebe meinen Blick und sehe in den Himmel. Meine Tränen beginnen langsam zu versiegen. Ich habe wohl keine mehr übrig.

Während die anderen Schüler da drinnen helfen, die Toten wegzuschaffen und die Verletzten zu verarzten, sitze ich hier und starre in den Himmel. Aber ich kann noch nicht zurückgehen. Ich kann ihre Leichen nicht nochmal sehen.

Plötzlich nehme ich eine Bewegung wahr. Etwas verwirrt sehe ich mich um, doch sehe nichts. Seltsam. Dann jedoch sehe ich, wie einige Trümmer sich ein wenig bewegen, als würde jemand darüber steigen. Wahrscheinlich werde ich schon verrückt. Sehe Dinge, die gar nicht da sind.

Schnell schüttele ich den Kopf und wende meinen Blick ab. Ich spüre mein Blut unangenehm durch den Stoff meiner Hose sickern. Sofort friere ich noch mehr. Ich vergrabe meinen Kopf in meinen Knien und denke an Remus, Tonks, Draco, Katy, Liz und meine Familie.

Eine kleine Träne bahnt sich den Weg über meine Wange.

Plötzlich höre ich von weitem viele Schritte. Schnell bin ich wieder auf den Füßen. In der Entfernung sehe ich viele Todesser auf das Schloss zukommen, darunter seltsamerweise auch Hagrid. Die Stunde ist wohl vorbei.

Der Schmerz in meinem Bein ist vergessen. Ich wische über mein Gesicht, wobei ich meine blutige Hand vergesse, die mein Gesicht nur noch mehr verdreckt.

Dann gehe ich schnell Richtung Schloss. Wenn ich hier bleibe, bin ich die erste, die getötet wird. Und ich muss überleben. Für Teddy. Meinen kleinen Bruder. Er hat bereits seine Eltern verloren, er wird nicht auch noch seine Schwester verlieren.

In der Entfernung höre ich die Todesser näher kommen und Voldemort sprechen. Schnell renne ich in die Eingangshalle und verstecke mich hinter einem Torbogen.

Gerade rechtzeitig, denn direkt darauf wird die Tür zur Eingangshalle aufgerissen. Langsam nähern sich die Widerstandskämpfer.

Da kommt auch schon der erste Schrei. "NEIN!" Als ich sehe, von wem der Schrei kommt, verlasse ich meine Deckung. Wenn Professor McGonagall so einen Schrei von sich gibt, muss schon etwas unvorstellbar schreckliches passiert sein.

Ich folge meinen Leuten hinaus. Es folgen weitere Schreie, von Granger und zwei der Weasleys. Jetzt entdecke auch ich die Leiche von Harry Potter in Hagrids Armen. Meine Augen weiten sich. Potter ist tot? Ein totaler Lärm entsteht.

"RUHE!", ruft dann Voldemort und hebt seinen Zauberstab. Stille. "Es ist vorbei! Leg ihn hin, Hagrid, zu meinen Füßen, wo er hingehört!", spricht der dunkle Zauberer weiter.

Ich verziehe mein Gesicht. Tatsächlich liegt Potter kurz darauf im Gras. "Seht ihr? Harry Potter ist tot! Versteht ihr jetzt, ihr Betrogenen? Er war niemals etwas anderes als ein Junge, der sich darauf verließ, dass sich andere für ihn aufopferten!", fährt der Anführer der Todesser fort.

Denkt er wirklich, es geht hier nur um Potter? Dass wir jetzt aufgeben werden? Dann ist er ja noch blöder als er aussieht. Ich unterdrücke ein Schnauben.

"Er hat dich besiegt!", schrie da Potters bester Freund und es bricht wieder Lärm unter uns aus. Ich sage kein Wort. Was soll ich denn noch sagen? Ich werde nicht aufgeben, weil Potter jetzt tot ist und die anderen bestimmt auch nicht.

"Er wurde getötet, als er sich vom Schlossgelände davonstehlen wollte. Wurde getötet, als er sich selbst retten wollte." Kaum sind die Worte gesprochen, stürmt zu meiner Überraschung Neville Longbottom, ein eher schusseliger Gryffindor auf den dunklen Zauberer zu.

Allerdings liegt er auch gleich wieder entwaffnet am Boden und Voldemort lacht. Selbst das klingt bei ihm grausam und kalt. "Wen haben wir denn da? Wer hat sich denn freiwillig gemeldet, um vorzuführen, was mit denen passiert, die weiter kämpfen, während die Schlacht schon verloren ist?", zischt Voldemort.

Ich sehe den Zauberer abwertend an. Die Schlacht ist nicht vorbei. Wir sind noch hier.

Ich folge dem weiteren Gespräch und muss mich zusammenreißen, nichts zu sagen. Denn jetzt versucht der schlangenartige Zauberer tatsächlich, den Jungen zu überreden, ein Todesser zu werden. Nur weil er reinblütig ist. Was für ein Mist.

"Bei euch mach ich erst mit, denn die Hölle gefriert. Dumbledores Armee!", ruft dieser dann allerdings. Auch ich schließe mich dem Jubel an. Hätte ich ihm nicht zugetraut.

Selbstverständlich gefällt das Voldemort nicht. Zu meiner Verwirrung lässt er den sprechenden Hut holen und verkündet, es würde in Zukunft keine Auswahl, keine Häuser mehr geben, nur noch Slytherin.

Will er wirklich Hogwarts zerstören? Es geht doch um die Unterschiede, die Häuser. Plötzlich setzt Voldemort den Hut auf Longbottoms Kopf und zündet ihn an: "Neville hier wird nun vorführen, was mit jedem geschieht, der so töricht ist, mir weiterhin Widerstand zu leisten."

Ich gebe einen entsetzten Laut von mir. Wenn die Zukunft so aussieht, dann nein danke. Sofort bricht das komplette Chaos aus und ich weiß gar nicht mehr wo ich hinsehen soll.

Hey Leute,
Sorry, dass ewig nichts kam. Kann euch auch nicht versprechen, dass das nächste Kapitel bald kommen wird. Hab derzeit sehr viel zu tun, Schule ist sehr stressig.
Bis bald
Eure catlove2002




My new life as a Witch  (Draco Malfoy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt