„Der Prozess beginnt dann in ca 8 Wochen.."
Der Polizei Beamte knallt förmlich seine Tasse Kaffee auf den Tisch, und reißt mich damit aus meinen Gedanken. „Haben Sie mich verstanden, Frau Laverny?" Ich runzle die Stirn. „Ja, Ja. Ich habe Sie verstanden." „Gut. Dann können Sie jetzt gehen." Mit einem Zögern stehe ich auf, weil ich wohl möglich etwas vergessen habe. „Bleibt mein Ex-Freund bis dahin hier in Untersuchungshaft?" „Ja. Machen Sie sich keine Sorgen. Der Herr wird Sie nicht mehr belästigen."
Erleichtert verlasse ich das Polizei Präsidium.
Es ist fast 12 Uhr Mittags also sollte ich mich beeilen um so schnell wie möglich in die Arbeit zu kommen. Schon unangenehm genug das ich wieder gefehlt habe. Nun aber schnell, Luisa.
„Und wie war's bei der Polizei?", fragt mich Sina neugierig, die anscheinend nicht sonderlich viel zu tun hat. Es ist ziemlich ruhig in der Bibliothek. Seufzend lege ich meine Tasche unter dem kleinen Tisch neben der Kasse ab. „Rafael wird wohl eine saftige Gefängnisstrafe bekommen. Einbruch und Bedrohung, obwohl die Waffe keine echte war, hat er uns im Glauben gelassen es wäre eine", antworte ich, und krame mein Namensschild aus meiner Tasche. „Gut so!" Sina klopft mir aufmunternd auf den Rücken. „Endlich bekommt er das was er verdient!" Ich quäle mich zu einem Lächeln, weil ich nicht weiß was ich noch sagen soll. Niemals hätte ich gedacht dass Rafael mal mein kleinstes Problem sein würde. Sina rückt ihren Verlobungsring zurecht, und sieht mich dann an. „Bist du dieses Wochenende wieder bei Valentino?"
Es wäre mir wirklich unglaublich recht, wenn sie mich nicht dauernd an ihn erinnern würde. Ich vermisse ihn schon genug, sodass es weh tut, und das ist alles andere als angenehm.
„Ja. Aber Süße, wir müssen jetzt wirklich arbeiten, okay?" Sina verdreht die Augen. „Ist ja schon gut!"
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„Sie können jetzt wirklich gehen Luisa, es ist bereits fast 20 Uhr!" Meine Chefin tippt mit den Fingern auf ihre Rolex, die zu meiner Überraschung wirklich schon 19: 52 Uhr anzeigt. „Ich dachte nur, weil ich heute früh gefehlt habe, bleibe ich einfach ein bisschen länger.." „Ein bisschen? Das reicht jetzt wirklich! Ab nach Hause mit Ihnen!"
Das lasse ich mir nicht zwei mal sagen, und schnappe mir meine Tasche und den Autoschlüssel. Zum Glück sind es nur wenige Minuten zu meiner Wohnung.
Als ich die ersten Treppenstufen hinauf steige, höre ich eine nur allzu vertraute Stimme. Ich beschleunige meinen Gang, und komme völlig außer Atem an meiner Wohnungstüre an. Da hatte ich wohl Recht mit meiner Vermutung.
„Dani, was... was machst du denn hier?" Ich sehe wie der kleine Spanier vor der Türe auf dem Boden sitzt. Ich gehe in die Hocke, um ihm aufzuhelfen. „Hast du auf mich gewartet?" Er nickt nur. Ich sehe das er deutliche Schwierigkeiten damit hat die Augen zu öffnen. Stirnrunzelnd halte ich ihn fest. „Hast du getrunken?" Doch auf diese Frage benötige ich keine Antwort mehr, denn ich kann den Alkohol riechen. Ich packe ihn fester, und helfe ihm in meine Wohnung, sodass er sich auf das Sofa legen kann. Dann setze ich mich neben ihn auf die Kante. „Wir haben gerade mal 20 Uhr. Hast du den ganzen Tag getrunken?! Herr Gott noch mal!" Dani streicht sich murmelnd über die Augen. „Tut mir leid...." „Du schläfst jetzt erst einmal deinen Rausch aus, und dann reden wir."
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Er presst mich gegen die kalten Fliesen der Duschwand, während ich fest meine Arme um ihn schlinge. Noch immer spüre ich wie das Wasser auf uns nieder prasselt, es wird immer heißer, und es entwickelt sich ein angenehmer unsichtbarer Nebel um uns herum. Feuchte Luft.
Ich erhasche einen kurzen Blick in seine wunderschönen Augen.
„Hör nicht auf..", sage ich, kurz darauf verteilen seine Lippen wieder Küsse auf meinem Hals. Zwischen unseren Körpern passt nun kein Blatt mehr. Wir bewegen uns im Einklang, wie ein Lied, dass immer und immer wieder gespielt wird. Eine seiner Hände liegt fest auf meiner Hüfte, doch ich spüre wie die andere sich immer weiter nach unten bewegt. Bis er plötzlich einen Finger zwischen meine Beine schiebt. Ich stöhne in unseren Kuss, bis sich Valentino von mir löst. „Du bist sowas von bereit für mich..", raunt er in mein Ohr. „Bin ich das?" Mit einem Ruck hebt er mich hoch, und ich schlinge die Beine um ihn. Die Fliesen drücken sich in meine Wirbelsäule, aber das macht mir nichts aus. Alles was ich jetzt noch wahrnehmen kann ist....
Mit einem Male schrecke ich hoch. Aufgeregt wische ich mir die Schweißperlen von der Stirn und schaue auf die Uhr. 3 Uhr 47. Na toll. So schnell ich kann stehe ich auf, weil ich höchstwahrscheinlich noch nie in meinem Leben so dringend auf die Toilette musste. Dabei vergesse ich total das Dani nebenan auf meiner Couch schläft. Als ich die Klospülung benutze, höre ich seine Stimme aus dem Wohnzimmer. „Alles ok bei dir?" Gedanklich klatsche ich mir auf die Stirn. Wie peinlich. Obwohl, eigentlich ist das mein Zuhause hier. „Ja, ja! Ich musste nur aufs Klo!" Als ich fertig bin, und mich wieder in mein Bett lege, bemerke ich wie Dani meine Türe einen Spalt öffnet. „Kann ich reinkommen?", flüstert er bedacht. „Ja, und du musst nicht mehr flüstern, schließlich bin ich wach..", antworte ich lachend. Für einen kurzen Moment fühlt sich alles wie „früher" an. Aber nur für einen ziemlich kurzen Moment.
Dani setzt sich vorsichtig auf meine Bettkante. „Es tut mir leid, ich hätte hier nicht besoffen auftauchen dürfen." Ich lege meine Hand auf seine. „Und ich hätte nicht so verdammt blind sein dürfen. Das ist mindestens genauso schlimm. Wenn nicht schlimmer." Dani grinst, aber nur für ein paar Sekunden. Dann zieht er seine Hand zurück. „Hör zu, ich will dich nicht verlieren.." So schnell ich kann setze ich mich in einen Schneidersitz. „Ich dich doch auch nicht." Dani seufzt, und lehnt sich ein Stück über mich. „Aber wenn ich hier so neben dir sitze, dann würde ich dich am liebsten küssen. Das halte ich nicht mehr aus, verstehst du, Luisa? Deshalb brauche ich Abstand von dir." Ich schüttle den Kopf, weil ich merke wie sich erneut Tränen in meinen Augen sammeln. „Denkst du das macht es besser? Wie lange willst du mich denn nicht mehr sehen? 1 Monat?, 3 Monate? Jahre?" „Ich weiß nicht ob es mir dann besser geht. Aber im Moment ist es die einzigste Lösung."
Dani sieht mir ein letztes Mal in die Augen, bevor er aufsteht, und geht.
Zumindest gehen wir nicht im Streit auseinander.
Aber es ist ein eindeutiger Cutt.
Etwas mit dem ich niemals gerechnet hätte. Wie soll ich das nur aushalten? Vor allem werde ich ihn doch schon in Texas wieder sehen. Und die nächste Frage ist: Wenn ich nicht bei Honda in der Box stehe, bei wem dann? Ich kann mich unmöglich bei Yamaha sehen lassen. Zumindest nicht in den offiziellen Zeiten, wenn die Kamera dabei ist. Auch wenn Vale das wollen sollte, was ich mir unmöglich vorstellen kann, werde ich das nicht tun. Apropo...
Was war das eigentlich für ein Traum den ich da gerade hatte? Ich darf gar nicht weiter daran denken. Nein, Luisa. Nein, du solltest jetzt weiter schlafen. Du musst morgen in die Arbeit. Mein Unterbewusstsein ist mir wirklich keine Hilfe. Das weiß ich nun selber das ich früh raus muss. Gerade als ich halbwegs am einschlafen bin, höre ich mein Handy klingeln. Das kann doch wohl jetzt nur ein schlechter Scherz sein? Hab ich das tatsächlich auf laut gelassen?
Ich schaue auf den Bildschirm und sehe einen Namen aufleuchten.
Olivia.
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A different world
FanfictionDie 23-jährige Luisa zieht sich nach einem Unfall komplett von der Außenwelt zurück. Verzweifelt versucht sie an ihrem Roman weiter zu arbeiten, doch nichts will ihr gelingen. Bis ihr bester Freund Dani sie zum Motorrad Rennen nach Argentinien einlä...