Nur Valentino Rossi, sein Team und ich. Sonst niemand.
Ob das hier gerade die beste Zeit meines Lebens ist? Diese Frage beantworte ich eindeutig mit einem lauten Ja!
Es ist Matteo, der mir als erstes auf die Schulter klopft, während Vale und ich zusammen die Box betreten. Ohne viel zu sagen setzt er sich neben seinen Crew Chief, lächelt mich noch einmal kurz an, bevor die beiden sich über einige Dinge für morgen unterhalten. Ich stelle mich den beiden gegenüber, lausche unauffällig dem Gespräch, und versuche aus dem Augenwinkel heraus Ziffern auf den Blättern vor ihnen zu lesen, aber es gelingt mir nicht. Langsam gebe ich auf, und widme mich wieder Vale's Gesicht. Seine Gestik und Mimik, die Art wie seine Augen immer wieder zu mir wandern, und die Hände, die gerade dabei sind Kurven der Strecke zu formen. Wie sehr wünsche ich mir, sie würden mich berühren.
Die dünne Haut, die wieder etliche Blutgefäße auf seinen Händen abbilden lässt, dieser verdammter Ohrring, der dauernd hin und her schwingt, wenn er den Kopf bewegt. Und dann noch diese Lippen, die sich immer wieder zu einem Lächeln formen. Er sieht automatisch schön aus, ohne es überhaupt zu probieren.
Und wahrscheinlich könnte ich für den Rest meines Lebens hier stehen, ohne das mir auch nur eine Sekunde langweilig wird. Kann ein Moment so schön sein, das er schon fast weh tut?
Wenn ich ihn noch länger so anstarre, falle ich ihm vermutlich gleich um den Hals. Das wäre eher kontraproduktiv? Also lasse ich die beiden arbeiten, und schaue mir seine Yamaha genau an. So nah war ich ihr noch nie. Ich stütze mich auf den Knie ab, ziehe mit meinen Fingerspitzen die Konturen nach, streichle sie ganz sanft. Wow, es fühlt sich großartig an. „So viel PS auf zwei Rädern..", flüstere ich vor mich hin, während ich immer wieder den Luftzug von Mechanikern spüre, die an mir vorbei laufen. „Willst du dich mal draufsetzen?"
Himmel Herr Gott! Ich zucke in mich zusammen, sodass ich fast auf meinen Hintern falle. „Sorry", meint Uccio daraufhin nur, und hilft mir auf. „Also, willst du?", wiederholt er seine Frage, aber ich bin mir nicht sicher was ich antworten soll. Klar, würde ich wahnsinnig gerne, aber wäre das jetzt nicht eher unpassend? Als Vale aufsteht, und zu uns kommt, werde ich noch nervöser. Ich kleines Mäuschen auf SEINEM großen Baby?
„Hmm... besser nicht", es ist nur ein Stottern das mein Mund zusammen bringt, und als plötzlich alle um uns herum anfangen zu klatschen, werde ich noch aufgeregter. Feuern die mich etwa an? Ich schüttle den Kopf, sage Nein, da packt mich Vale an der Taille, hebt mich hoch als würde ich nichts wiegen, und setzt mich vorsichtig auf seinem Motorrad ab. Ich kann förmlich spüren wie mir die Hitze in die Wangen steigt, ich rot werde, und vermutlich gleich wieder runter kippe. Also halte ich mich am Tank fest, weiß aber nicht wo ich hinschauen soll. Uccio lacht, kramt in seiner Hosentasche nach seinem Handy, und knippst einfach ein Foto von mir, ohne zu fragen. Ich versuche halbwegs normal zu lachen, dabei sehe ich in Wirklichkeit wahrscheinlich aus wie ein Pferd. Das stellst du nicht auf Instagram Alessio, ich warne dich!, denke ich mir.
Valentino, der neben Uccio steht, verschränkt die Arme vor der Brust, und mustert mich eindringlich. Oh, ich kenne diesen Blick. Vielleicht sehe ich doch gar nicht so schlecht aus?
Ich streichle weiter den Tank, lege mich auf ihn, als würde ich gerade mit 350 Km/h gerade aus fahren. Alleine die Vorstellung ist unglaublich! „Es ist hammer!", presse ich lachend hervor, drücke mit meinen Fingern die Bremse, stelle mir vor ich würde in eine Kurve fahren. Herrlich!
Dann strecke ich meinen Rücken wieder aus, nehme wahr wie Vale mich immer noch beobachtet. Oh ja, das ist er definitiv. Der, jetzt will ich dich flachlegen Blick.
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A different world
FanfictionDie 23-jährige Luisa zieht sich nach einem Unfall komplett von der Außenwelt zurück. Verzweifelt versucht sie an ihrem Roman weiter zu arbeiten, doch nichts will ihr gelingen. Bis ihr bester Freund Dani sie zum Motorrad Rennen nach Argentinien einlä...