This is me

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Träume ich? Passiert das hier gerade wirklich? Befinde ich mich in so einer Art Parallelwelt?

Fragen die ich mir in den letzten zwei Wochen oft gestellt habe. Dabei kenne ich die Antworten doch. Ich kann sie fühlen. Ich spüre die Berührungen von Valentino so deutlich und klar. Sie sind eindeutig. Für die meisten Menschen ist dieses Gefühl wohl das normalste auf der Welt, jedoch nicht für mich. Nicht nur das ich vor ihm erst eine Beziehung hatte, sondern auch das diese nicht auf liebevoller Ebene existierte.

Das hier ist etwas völlig anderes.

So viele neue Gefühle prasseln förmlich auf mich ein, die mich in den siebten Himmel befördern, mir aber auf der anderen Seite auch furchtbare Angst machen.

Ich gebe mir Mühe, mir das nicht ansehen zu lassen, aber jedes Mal wenn ich in Vale's Augen sehe, dann rast mein Herz so schnell, dass ich um jede Minute die vergeht, mehr die Kontrolle verliere.

Und ich weiß nicht ob er das selbe für mich fühlt.

„Komm, wir gehen was essen..", schlägt Vale vor, doch ich bleibe nur wie angewurzelt stehen. „Willst du wirklich das uns deine ganzen Fans zusammen draußen sehen?", frage ich verunsichert. „Weißt du Luisa..", erwidert Vale, während er nach meinen Händen greift, „wenn ich möchte das du hier bei mir bist, dann weiß ich das ich mich auch automatisch mit dir in der Öffentlichkeit zeige. Und ich wollte das du kommst. Ich weiß worauf ich mich einlasse. Außer du willst nicht das..." „Nein, nein...", unterbreche ich ihn, „es ist okay. Ich dachte nur du willst nicht das sich die Fans irgendwelche Geschichten zusammen reimen.." Nervös streiche ich mir durch die Haare. Dieses Thema ist wirklich unangenehm. „Lass sie doch reden. Wenn wir soweit sind, dann können wir uns dazu äußern, und die Dinge klar stellen, aber das muss ja noch nicht jetzt sein. Wir finden dann schon den richtigen Zeitpunkt." Überzeugt von Valentino's Worten nicke ich. Trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob er das nicht bereuen wird.

Ein paar Minuten später sitzen wir zusammen in der Hospitality. Ich kann Maverick ein paar Tische weiter erkennen, wie er gerade telefoniert. Er lächelt mich an, und winkt mir zu, als er mich ebenfalls sieht. „Seit wann ist Maverick so stink nett zu mir?", stelle ich die Frage laut, aber Vale zuckt nur mit den Schultern. „Du bist doch mit seiner Freundin befreundet." „Ja, aber, ... apropo wo ist Olivia eigentlich?"

„Hier!" Zwei kleine Hände legen sich plötzlich auf meine Schultern, und ich drehe mich sofort um. „Ahhh!", quietsche ich vor Freude, während Olivia mich umarmt. Es ist so schön sie wieder zu sehen. „Hattest du einen guten Flug?", frage ich sie, und biete ihr einen Stuhl an. Doch sie hat schon andere Pläne. „Tut mir leid, ich würde noch furchtbar gerne mit euch essen, aber ich muss ganz dringend zu Yamaha. Macht's gut, bis später!" So schnell sie ankam, so schnell ist sie auch wieder weg. Typisch Olivia. Ich sehe ihr noch hinterher bis sie endgültig aus meinem Sichtfeld verschwindet, und drehe mich dann wieder zu Valentino. Und von einer Sekunde auf die andere verschlägt es mir die Sprache. Ich glaube ich war in meinem Leben nie glücklicher als gerade jetzt in diesem Moment. Dabei sitze ich doch gerade nur an einem Tisch, und esse mit einem Mann?

Falsch.

Denn ich sitze nicht an irgendeinem Tisch, an irgendeinem Ort, mit irgendeinem Mann, den ich vor zwei Wochen kennen gelernt habe.

Ich sitze an dem Tisch, an dem jeder Yamaha Fan sitzen möchte, bin an dem Ort, an dem sich eine wundervolle Strecke befindet, auf der Träume wahr werden, mit dem Mann, dem an 18 Wochenenden Millionen von Zuschauern zujubeln. Kann das Leben noch besser werden? Ich glaube nicht.

„Luisa? Träumst du?" Valentino schnippt mit den Fingern vor meinem Gesicht, und fängt an zu lachen. Verlegen schiebe ich seine Hand weg. „Ist ja schon gut, ich bin da!" „Du bist so süß, weißt du das?" Als wäre ich nicht schon genug im Zustand der Verlegenheit, legt Vale noch eine Schippe drauf. „Warum das denn?", frage ich, und fange dabei endlich an zu essen, obwohl es schon ein wenig kalt ist. Ich habe einfach zu lange gewartet. „Ich habe schon lange keine Frau mehr kennen gelernt die so aufgeregt in meiner Gegenwart ist.." Gespielt lässig pruste ich los. „Ich bin nicht aufgeregt..", lüge ich, und esse einen weiteren Bissen aus meinem Teller. „Wow..", füge ich hinzu, „das Fleisch ist echt gut hier!"

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