The Morning Before The Race

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Aus Valentino's Sicht


Ich streichle sanft mit meinen Fingerspitzen über ihre Wange. Ihr Kopf liegt auf meinem Arm, und ich habe Angst sie könnte aufwachen, wenn ich ihn herausziehe, also bleibe ich einfach so liegen. Luisa schläft noch tief und fest. Ich hingegen bin hellwach.

Ob ich nervös bin? Sicherlich.

Das bin ich auch noch nach über zwanzig Jahren. Das lässt sich nicht einfach abschalten.

Ich möchte das dieser Tag perfekt wird. Für sie und für mich. Aber vor allem für sie.

Ich beobachte wie Luisa sich ein kleines Stückchen dreht, jetzt sehe ich ihr schönes Gesicht nicht mehr. Mit meiner freien Hand streiche ich ihr über die Haare, nähere mich ganz langsam ihrem Hals, und küsse ihn, so behutsam wie nur irgendwie möglich, um sie nicht aufzuwecken.

Aber genau das ist es was ich jetzt will. Sie bei mir spüren, ich will das sie mich ansieht, und mich berührt. Das ist es was ich brauche.

Diese Frau macht mich wahnsinnig.

Wieder dreht sie sich, sodass ich ihr Gesicht wieder sehe, und ich kann nicht anders als zu lächeln. Sie gehört mir. Nur mir. Für immer.

Wenn du's nicht verkackst!, warnt mich mein Unterbewusstsein, und erinnert mich damit an meine gescheiterten Beziehungen. An denen meistens ich Schuld war. Die MotoGP und Motorrad fahren war damals noch wichtiger. Viel wichtiger. Aber so ist das jetzt nicht mehr. Das weiß ich. Das fällt mir jedes mal aufs Neue auf wenn ich in Luisa's Augen schaue. Ich weiß das jetzt alles anders ist. Und ich weiß das ich um diese Beziehung kämpfen muss, das sie diejenige ist mit der ich den Rest meines Lebens verbringen will. Sie wird da sein, wenn alles andere zu Ende geht.

Ich kann und will mich nicht mehr vor all dem verstecken.

„Vale?" Es ist so süß wie verschlafen sie noch ist. Sie öffnet langsam die Augen, kneift sie wieder zu, und kuschelt sich dann an mich. Endlich kann ich meinen Arm wieder bewegen. Ich schlinge meine Arme um sie, und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn. „Alles gut? Keinen Kater?", frage ich amüsiert, und ich spüre wie sie anfängt zu grinsen. „Nein, mir geht's gut", antwortet sie. Ich spüre wie sehr sie sich nach mir sehnt, weil sie damit beginnt meinen Rücken zu streicheln. Dann küsst sie mich, aber nur kurz, und kuschelt sich dann wieder an meine Brust. Ich weiß nicht mehr was ich sagen soll. Aber vielleicht müssen wir uns gerade auch nichts sagen. Weil ich weiß was sie für mich fühlt, und mir geht es genauso.

Gerade als ich mich wieder bewegen will, merke ich das Luisa wieder eingeschlafen ist. Mist. Irgendwie schaffe ich es mich von ihr zu lösen, und ziehe mich leise an. Es ist gerade einmal 7:10 Uhr. Also noch fast drei Stunden bis zum WUP.

„Hey, alles klar?", Uccio begrüßt mich wie immer mit einem Handschlag und einer Umarmung, die ich erwidere. „Ja, wie wär's mit Frühstück?", schlage ich vor, und er willigt ein. „Wo ist Luisa?" Ich wusste das es nicht lange dauern wird, bis er nach ihr frägt. „Noch im Land der Träume.", antworte ich lachend, hoffe aber das sie nicht sauer auf mich sein wird, weil ich sie noch schlafen habe lassen.

Uccio und ich reden eine Weile über das bevorstehende Rennen, bis er plötzlich das Thema wechselt. „Weißt du das heute das vorletzte Mal Mugello für dich sein könnte?" Könnte? „Uccio, du weißt das es dass vorletzte mal ist. Ich habe mich entschieden." Er streicht sich mit den Händen über sein Gesicht, und ich spüre das ihm jetzt der Appetit vergangen ist. „Hör zu Vale, ich weiß das du sie liebst, und ja sie liebt dich, und JA, ihr werdet heiraten aber das passiert alles im Moment. Was ist wenn ihr doch nicht zusammen bleibt?" Muss er ausgerechnet jetzt mit mir darüber reden? „Also denkst du das wir in einem Jahr nicht mehr zusammen sind? Schön das du so an uns glaubst!" „Nein, darum geht es doch gar nicht! Ich weiß nur eines, das ich dich kenne, und zwar sehr gut kenne."

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