You're The Voice

254 9 10
                                    

Einer der schönsten Tage in meinem Leben ist nun vorbei.

Gefühlt ganz Tavullia wollte das ich unsere Liebesgeschichte erzähle, Fragen beantworte oder einfach nur zuhöre. Zwischen all den Gesprächen suchten meine Augen immer wieder die von Valentino. Aber auch er war beschäftigt damit weitere Glückwünsche anzunehmen, sodass uns nicht mehr viel Zeit zu zweit blieb. Keine um darüber zu sprechen was auf meinem Armband eingraviert ist.

Ich drehe an meinem Verlobungsring, als Vale gerade den Schlüssel ins Schloss seines Hauses steckt. Er versucht es zumindest. Ohne ein Wort zu sagen nehme ich ihm den Schlüssel ab, und probiere es selbst. Die Türe öffnet sich.

„Na los, ab ins Bett mit dir!", höre ich plötzlich Vale's Stimme hinter mir, aber bevor ich reagieren kann hebt er mich hoch. Ich schlinge meine Arme um seinen Nacken, damit ich mich festhalten kann. Dann lache ich laut los. „Willst du mich da hoch tragen?!", ich zeige auf die vielen Stufen die zum Schlafzimmer führen. „Das traust du deinem alten Verlobten wohl nicht zu, was?!", meint Vale gespielt ernst, aber ich kann erkennen wie seine Mundwinkel sich zu einem Grinsen formen. Ich lache nur noch stärker. „Na warte, wenn wir oben sind wirst du das gleich bereuen!", warnt er mich, und ich weiß ganz genau was kommen wird. Eine Kitzelattacke.

Ich versuche mich zusammen zu reißen als wir die ersten Stufen hinter uns gebracht haben, aber ich merke wie er sich von Stufe zu Stufe immer mehr anstrengen muss. Und ich liebe es.

Als er mich endlich aufs Bett legt, lässt er sich über mich fallen, und ich bekomme langsam Bauchschmerzen vor lauter Lachen. Ich versuche ihn von mir herunter zu drücken, aber er lässt es nicht zu. „Ich ...bekomme... keine .... Luft!", pruste ich, gebe aber schließlich auf, und lache nur noch vor mich hin. Irgendwann rollt sich Vale von mir herunter auf die andere Seite des Bettes. Als ich mich wieder halbwegs beruhigt habe drehe ich mich auf die Seite, damit ich ihn ansehen kann. Dann runzle ich die Stirn. „Ein paar Schweißperlen sehe ich da schon!", stelle ich fest, wische sie ihm weg, und küsse ihn schnell auf die Wange. „Das wird doch wohl erlaubt sein!", zischt er mich an, lacht aber sofort in der nächsten Sekunde und wirft sich wieder auf mich. Dann kitzelt er mich ordentlich durch. Der letzte Lacher wird von seinen Lippen erstickt. Er drückt sie fest auf meine, ich erwidere den Kuss, und wandere mit meinen Händen über seinen Rücken. Dann lege ich die eine Hand auf seinen Hals, beobachte wie plötzlich die Ader zum Vorschein kommt. Ich spüre seinen Puls an meinen Fingern, während er mich einfach nur ansieht.

Meine Liebe zu ihm ist das stärkste was ich jemals in meinem Leben gefühlt habe. Es ist das mächtigste was ich je erlebt habe, und das absolut schönste. Es wird mir nie wieder jemand gegenüber stehen der auch nur ansatzweise mit ihm vergleichbar ist. Und ich will auf keinen Fall seinen Traum zerstören. Ich will das er glücklich ist.

„Ich will das du noch einmal darüber nachdenkst. Was ist wenn du dieses und nächstes Jahr nicht den Titel holst? Dann hörst du auf, und bereust es vielleicht.", ich streichle seine Wange und erinnere mich gleichzeitig an die Worte auf meinem Armband...

2019 – ohne Bikes, aber niemals ohne dich.

Wieder spüre ich die Gänsehaut die sich auf meinem ganzen Körper verteilt. Einerseits will ich natürlich das er aufhört, weil ich eine wahnsinnige Angst um ihn habe, aber andererseits weiß ich was es ihm bedeuten würde den zehnten Titel zu holen. Und solange er so unglaublich konkurrenzfähig ist, kann er es schaffen. Ich weiß das er es kann, und ich liebe es ihn so glücklich auf dem Motorrad zu sehen. Denn das ist er immer wenn er fährt.

Und ich weiß das er es bereuen würde nach 2018 aufzuhören, ohne diesen Titel. Noch mehr, falls er dann immer noch so gut sein sollte.

Ich versuche diejenige zu sein die zu Tausend Prozent hinter ihm steht. Denn das hat er verdient. Nicht nur er muss Kompromisse in dieser Beziehung eingehen, sondern auch ich. Es wäre falsch von ihm zu verlangen er müsse aufhören nur wegen mir. Das weiß ich jetzt. Er soll es tun, wenn auch er es wirklich will. Wenn er sich sicher ist. Und er hat noch genügend Zeit darüber nachzudenken.

A different worldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt