HAVANA

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Seit 23 Jahren kämpfe ich.

Gegen meine Eltern, meine Schwester, meine Freunde, die nie wirklich meine Freunde waren, gegen Rafael, und am meisten gegen mich selbst.

Vielleicht ist es an der Zeit loszulassen.

Das alles hinter sich zu lassen.

Wenn ich ehrlich bin habe ich schon immer an so etwas wie Schicksal geglaubt. Die große Liebe finden, genau zum richtigen Zeitpunkt, den Mann finden, der dein Leben um dreihundertsechzig Grad dreht. Sich in den Menschen verlieben, mit dem am Ende alles gut wird.

Bin ich endlich dort angekommen, wo ich immer sein wollte? Oder verdiene ich jemanden wie Valentino überhaupt nicht? Wenn ich daran denke was er in den letzten Wochen für mich getan hat, bildet sich eine Gänsehaut auf meinem ganzen Körper. Was will er eigentlich von mir? Einem normalem, durchschnittlichem Mädchen, dessen Figur sich keineswegs sehen lassen kann, mit einem neununddreißig Stunden Job und einer schwierigen Vergangenheit. Dabei könnte er jede Frau dieser Welt haben.

Wie war das noch gleich mit alles hinter sich lassen, liebe Luisa?

Mein Unterbewusstsein stellt mir eine Frage, die ich wahrscheinlich niemals beantworten kann. Es ist wohl die schwierigste Aufgabe der Welt die dunklen Gedanken von sich zu stoßen. Mich nicht mehr an die Person zu erinnern, die ich einmal war. Ein verzweifeltes junges Mädchen, die keinen anderen Ausweg als sich umzubringen fand, um von ihrem kalten, rücksichtslosen Ex-Freund loszukommen. Ich dachte ich könnte nie wieder jemanden vertrauen. Dennoch bin ich hier. Stärker. Viel, viel stärker.

An der Seite eines Mannes der in seiner Karriere Schmerz durchlebte, den ich mir nicht einmal ansatzweise vorstellen könnte. So viele Jahre Motorrad Fahren, mit Unfällen, Tode, Menschen verlieren, und dennoch wieder auf diese Höllenmaschine steigen.

Trotzdem ist er noch hier. Und wie er noch hier ist! Mit der meisten Erfahrung, unglaublich vielen Titeln, einer konkurrenzfähigen Yamaha M1, könnte es noch besser sein?

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„An was denkst du gerade, Süße?"

Valentino hält das Lenkrad des Autos fest, sein Blick ist aber auf mich gerichtet. Als ich nichts antworte, startet er den Motor. Ich habe das Gefühl am ganzen Körper zu zittern. Aber eigentlich sitze ich ganz normal. Auf dem Weg zum Hotel legt Vale eine Hand auf meinen Oberschenkel. „Mach dir keine Sorgen, okay? Es ist alles gut. Es passiert wenn es passiert, du musst dir da keinen Stress machen.." Dann umklammert er mit seiner Hand wieder fest das Lenkrad, und schaut auf die Straße. Mein Herz schlägt deswegen nicht langsamer. Ich glaube es hemmert so schnell in meiner Brust, weil ich es will. Vielleicht will ich es zu sehr.

Mit einer Schlüsselkarte öffnet er die Tür des Zimmers. Es ist riesig. Fast wie eine Wohnung. Das Bad ist abgetrennt von Wohn- und Schlafbereich, das große Bett jedoch steht mitten im Raum. Es sieht wunderschön aus, dafür das er sich hier doch kaum aufhält. Konzentriert mustere ich die Bilder, die an den Wänden hängen, und gehe langsam auf das große Fenster zu. „Motorräder", sage ich, „was sollte dort auch anderes zu sehen sein?" Valentino stellt unsere Koffer neben der Tür ab, ich kann den Aufprall hören, und wahrnehmen wie seine Schritte langsam, aber sicher näher kommen. Ich kralle meine Hände an dem Fensterbrett fest, an dem ich jetzt direkt davor stehe. In diesem Moment fühlt es sich an wie ein Arm der mich davor rettet irgendwo hinunter zu fallen. Ich fühle mich so sicher, und hilflos gleichzeitig.

Im nächsten Moment spüre ich seine Bartstoppeln an meiner Wange, seine Hände die sich um meine Taille legen, und mich enger an ihn pressen. Ich lege den Kopf in den Nacken, weil ich will das er mich küsst, was er auch sofort versteht. Dann dreht er mich mit einem Ruck um, sodass ich ihn ansehen muss. Plötzlich schwebt mir nicht ein Gedanke mehr im Kopf herum. Es ist wie als wären sie völlig ausgelöscht. Wie aus der Pistole geschossen küsse ich ihn, als hätte ich nie etwas anderes getan. Vale hebt mich hoch, und ich schlinge die Beine um seine Hüften. Während wir uns weiter küssen, trägt er mich langsam zum Bett, und lässt mich vorsichtig runter. Sobald ich auf dem Rücken liege, beugt sich Vale direkt über mich, seine Lippen finden meine. Der Kuss wird von Sekunde zu Sekunde intensiver, ich fühle wie sich eine angenehme Wärme in mir ausbreitet. Ich fahre mit meinen Händen unter Valentino's T-Shirt über seinen nackten Rücken, woraufhin er es sofort auszieht. Ich habe keine Zeit seinen Körper zu betrachten, weil er sofort seine Lippen wieder auf meine presst. Seine Zunge spielt mit meiner, was sich noch schöner anfühlt als ich den Mund weiter öffne. „Wenn du noch länger so viel an hast, dann explodiere ich..", sagt er plötzlich, und zieht mir im nächsten Moment mein Oberteil aus, das höchstwahrscheinlich auch auf dem Boden neben dem Bett landet. Ich kann nicht anders als zu grinsen, weil es sich so gut anfühlt. Dann widmet sich Vale wieder meinem Hals, ich schließe die Augen, die Arme fest um seinen Nacken geschlungen. Doch ich schlage sie gleich wieder auf, weil ich bemerke wie seine linke Hand unter meinem Höschen verschwindet. Er massiert die Stelle zwischen meinen Beinen, was mich fast zum Durchdrehen bringt. Ich kralle meine Finger noch tiefer in seinen Rücken. „Soll ich weiter machen?", fragt er mich klar und deutlich, aber ich nicke nur, denn Reden ist im Moment kaum möglich. „Mit Vergnügen..", höre ich ihn antworten, „aber du hast immer noch viel zu viel an." Er lächelt, als er den Knopf meiner Hose öffnet, sie mir auszieht, und hält inne als ich nur noch in BH und Slip vor ihm liege. Der Moment vor dem ich solche Angst hatte. Warum sagt er nichts? Warum macht er nicht weiter? Was ist jetzt los? Und gerade als ich Luft holen möchte, um etwas zu sagen, beugt er sich wieder über mich und küsst mich. Über meinen Bauch, zu meinen Brüsten, über meinen Hals bis hin zu meinem Mund. „Wie kannst du nur so unsicher sein? Mein Gott, du bist so wunderhübsch.." Seine Worte sind nur ein Flüstern an meinem Ohr, dennoch verstehe ich sie so gut. Er sieht mir in die Augen, und streicht mir dabei meine Haare aus dem Gesicht. „Wenn du etwas nicht willst, was ich jetzt mache, dann sag Stopp okay?" Wieder einmal kann ich nur ein Nicken als Antwort geben. Wie unglaublich ist dieser Mann?

Ich beobachte wie er meinen Slip auszieht, und lasse es geschehen. Seine Lippen verteilen Küsse auf meinem rechten Bein, wandern dabei immer weiter nach oben zu meinem Innenschenkel. Jetzt ist mir keineswegs mehr warm, heiß wäre der passendere Begriff. Ich weiß nicht wie lange ich das noch aushalte. Je näher er der jetzt nackten Stelle zwischen meinen Beinen kommt, desto größer wird der Druck, der sich in meinem Inneren aufbaut. Zärtlich platzieren seine Lippen nun Küsse auf meiner Scheide, solange bis sie feucht genug ist, dann befreit Vale sich selbst von seinen letzten Kleidungsstücken. Diesmal erhasche ich genug Blicke von seinem Penis, bevor er sich auf mich legt. Himmel! Ich kann nicht glauben was ich gerade erlebe!

Von einem Augenblick zum anderen schiebt er zwei Finger in mich hinein. Vor Überraschung stöhne ich auf, was mir unglaublich peinlich ist, aber ich kann es nicht mehr zurück halten. „Ich komme..", murmle ich, doch dann zieht Vale die Finger abrupt wieder heraus. „Warte noch ein bisschen, Süße..", antwortet er, außer Atem, dringt dann mit seinem Penis in mich ein. Seine Bewegungen sind sofort schnell, gezielt, und so vollkommen als wären wir Eins. Jetzt ist es unmöglich all das noch zu unterdrücken. Meine Gefühle entladen sich in dem schönsten Höhepunkt den ich jemals hatte. Nun kann ich mich absolut entspannen, und genießen wie auch Vale in mir zum Orgasmus kommt. Mit Vorsicht aber in keinster Weise unsicher zieht er sich aus mir zurück, und lässt sich neben mich auf den Rücken fallen. Ich drehe mich zur Seite, damit ich ihn betrachten kann. Auf seiner Stirn sind Schweißperlen zu entdecken. Ein Grinsen kann ich mir nicht verkneifen. Was Valentino natürlich sofort merkt. „Was denn? Sex ist anstrengend! Du müsstest dich mal sehen, du bist rot wie eine Tomate.." Da vergeht mir mein schadenfrohes Lachen sofort! Wie peinlich. „Wirklich?" Unbewusst fasse ich mir in mein Gesicht, damit geht die Röte aber trotzdem nicht weg. „Ja", Vale legt sich ebenfalls ein kleines Stück zur Seite, um mich anzusehen. Nach einem kurzen Moment des Schweigens, zieht Vale mich in seine Arme. „Komm her", flüstert er, und küsst sanft mein Haar. Ich kuschle mich an ihn, und kann endlich in Ruhe seinen Oberkörper in Augenschein nehmen. Ich mustere die Ader, die sich an seinem Hals abbildet, ich weiß, das man sie noch stärker erkennen kann wenn er auf dem Motorrad sitzt. Doch die Stille hält nicht lange an. „Mein Gott", sagt Valentino, „wie konnte ich deinen BH vergessen?" Er streicht über die Träger, dabei fällt mir auf das ich ihn tatsächlich noch anhabe. Ich erinnere mich an den Moment im Krankenhaus, als er ebenfalls so verführerisch über sie streichelte. „Ich weiß es nicht..", murmle ich gegen seine Brust. „Willst du ihn anlassen?", frägt mich Vale, aber ich weiß das es ihm am liebsten wäre wenn ich ihn noch ausziehen würde. Wie unfassbar ist das denn?! Ich drehe mich auf den Rücken, und schiebe meine Hände unter meinen Hinterkopf. Dann starre ich an die Decke, ohne etwas zu sagen.

Ich weiß wie wahnsinnig ihn das jetzt machen muss.

Zaghaft lässt er seine Hand über meinen Bauch gleiten, und beugt sich dann über mich. Bevor ich reagiere, küsst er mich leidenschaftlich. Bedächtig aber so voller Feuer, das ich nicht anders kann, als nachzugeben. Seine Hand fühlt sich gut auf meiner Brust an, so gut das ich den BH selber loswerden will. Ich richte mich auf, öffne ihn, werfe ihn weg, und lehne mich dann über Vale, sodass er diesmal auf dem Rücken liegt. „Willst du mich?", frage ich ihn, währenddessen er mich noch stärker an sich drückt. „Ja", höre ich es aus seinem Mund, was mich so unheimlich glücklich macht. „Dann komm, und hol mich!"

So schnell ich kann löse ich mich lachend von ihm, und renne in Richtung Badezimmer..


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Oh. mein. Gott.

Das war wohl die intimste Szene die ich jemals geschrieben habe. Ich musste dieses Kapitel einfach nach dem Song "Havana" von Camila Cabello nennen! Erstes, weil ich diesen Song abgöttisch liebe, und zweitens, weil er mich zu diesem Kapitel inspiriert hat. Dieser Song enthält so viel Feuer und Leidenschaft, dass sich die Ideen förmlich vor meinem Kopf wie ein Film abgespielt haben, und ich sie nur noch aufschreiben musste. Sagt mir was ihr davon hält, ob ihr mehr lesen wollt, was ich vielleicht vergessen habe? War es zu kurz, oder zu lang? Lasst mich einfach eure Meinung wissen! Ich schreibe furchtbar gern mehr solcher Szenen!

Ach ja und, Vielen Dank Camila! Ich liebe dich!


"He didn't walk up with that 'how you doin'?
(When he came in the room)
He said there's a lot of girls I can do with
(But I can't without you)"

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