Der Trainingsunfall vor dem Misano GP

211 9 2
                                    

Hallo!


Das hier ist KEIN neues Kapitel.

Ich möchte euch hiermit einfach nur in meine Gefühlswelt entführen.

Lasst es auf euch wirken. Viel Spaß!

-----

Es ist 22:31 Uhr als ich in Urbino ankomme.

Schon als ich mein Auto vor dem Krankenhaus parke, schießen mir Tränen in die Augen. Am liebsten würde ich sofort hinein rennen, aber ich weiß das es noch keine neuen Informationen gibt. Langsam löse ich den Gurt, als Uccio mir die Türe öffnet. Er hilft mir auszusteigen, zieht mich in seine Arme, was mir zumindest ein kleines Gefühl der Sicherheit vermittelt. Meine Welt ist gerade zusammen gebrochen, und wenn ich im Moment schon nicht mit Valentino sprechen kann, dann bin ich froh das Uccio bei mir ist. „Wie ist es passiert?", schluchze ich, während er mich zu den Academy Jungs führt. „Er ist gestürzt, ich habe es auch nicht genau gesehen... aber das Bein scheint wohl gebrochen zu sein... er hatte...", aber Uccio bricht den Satz ab, und wischt sich mit den Händen über sein Gesicht. „Er hatte?", hake ich nach, und spüre plötzlich Hände die sich von hinten auf meine Schultern legen. Es sind die von Franky. „Beunruhige die Kleine doch nicht noch mehr!", zischt er, und nimmt mich in den Arm. Es ist immer so unglaublich süß wenn er mich die Kleine nennt. Liegt wahrscheinlich daran das ich einen guten Kopf kleiner bin als Vale, und 15 Jahre jünger. „Ich will es wissen, Franky, ich will alles wissen!!", sage ich unter Tränen, und bereue es in diesem Moment noch mehr nicht beim Training dabei gewesen zu sein. Ich war nicht da als es passiert ist, und dafür hasse ich mich selbst.

„Das wird schon wieder Süße, der Mann hält einiges aus!", versichert Franky mir, aber das beruhigt mich kein bisschen, weil ich weiß das er mich nur ablenken will, damit er nicht noch mehr erzählen muss. „Aber.... Aber... was ist.. was ist mit Misano... das Rennen? Das verdammte Rennen? Die Meisterschaft?" Ich weiß das Vale sich vermutlich gerade nur über das Sorgen macht, anstatt sich um seine Gesundheit zu kümmern. Wahrscheinlich schwirren ihm gerade genau diese Gedanken durch den Kopf. „Das kann er vergessen, wenn das Bein wirklich gebrochen ist", meint Luca, der sich gerade seine Jacke überzieht. „So eine Scheiße!", fluche ich vor mich hin, wische mir die Tränen weg, und schaue ungeduldig auf die Uhr. „Wann denkst du geben die uns Bescheid? Wann können wir zu ihm?" Nachdem ich meine nächsten Fragen laut ausgesprochen habe, dreht sich Uccio zu mir um. „Ich weiß es nicht, aber das kann dauern. Hol dir lieber deine Jacke!" Ich steuere also auf mein Auto zu, zitternd ziehe ich den Schlüssel heraus, fühle mich dabei nur noch wie ein nervliches Wrack. Es dauert keine Sekunde, da fällt er mir auch schon aus der Hand. Wieder breche ich unaufhaltsam in Tränen aus, sinke zu Boden, weil ich das Gefühl habe, das mich meine Beine nicht mehr halten können. „Lass mich das machen! Komm her!", Uccio hilft mir wieder auf, schnappt sich meine Jacke die auf dem Beifahrersitz liegt, zieht sie mir an, und hält mich fest in seinen Armen. „Du kannst jetzt gerade auch nichts anderes tun als warten, Luisa, die untersuchen ihn doch gerade!" „Aber ich muss doch jetzt bei ihm sein! Ich will ihn sehen!", weine ich, und rede mir gleichzeitig ein ich solle mich jetzt zusammen reißen, aber ich kann einfach nicht. Nicht wenn es um ihn geht. Nicht wenn es um den Mann geht den ich über alles liebe. Der mir die Welt bedeutet. Und wenn ich mir vorstelle wie viel Schmerzen er gerade haben muss, zerbricht es mir mein Herz in Tausend Teile. „Du wirst ihn noch sehen, keine Sorge! Und jetzt beruhige dich, sonst kollabierst du mir hier noch!" Ich versuche Uccio's Rat in die Tat umzusetzen, und atme einmal tief ein und wieder aus. Dann gehen wir zurück zu den anderen, die immer noch genauso wie wir auf Neuigkeiten warten.

Es vergehen gefühlt Stunden bis Mitternacht. Lange halte ich das nicht mehr aus, denke ich mir genau in der Sekunde als uns ein Arzt herein ruft. Er bestätigt uns das was die Jungs schon vermutet hatten. Ich verdränge den Gedanken daran wie schlecht es ihm gehen muss, so gut wie nur irgendwie möglich. „Kann ich ihn sehen?" „Aber wirklich nicht lange. Wir müssen so schnell wie möglich operieren." Ich nicke, folge dem Arzt zum Zimmer, und als wir angekommen sind, lässt er mich alleine. Da stehe ich nun also. Ich klopfe ein paar Mal, höre aber nichts. Dann öffne ich einfach die Tür.

A different worldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt