Zuhause.
Der Ort zu dem ich jetzt zurück kehre, ist nicht mehr mein Zuhause. War er es überhaupt jemals?
Um einen Platz sein Zuhause nennen zu können, benötigt es so viel mehr als nur eine Wohnung in der man lebt. Denn die Menschen die sich um dich kümmern, dir Liebe schenken, und dich so akzeptieren wie du bist, lassen das Wort Zuhause erst lebendig wirken.
Und ohne diese, ist ein Zuhause nicht mehr als eine Wohnung, in der man schläft, isst, und sich aufhält. Das Dach schützt einen zwar vor Regen der von den Wolken niederprasselt, aber nicht vor dem Gewitter das manchmal in unseren Herzen stürmt. Wir können uns oft noch so sehr in unsere Bettdecke kuscheln, und dennoch wird uns nicht warm.
Eines kann ich mit Sicherheit sagen: Kein Ort hat sich jemals mehr nach Zuhause angefühlt als es Tavullia tut. Und das liegt an einem Menschen, der mich nicht nur vor Unwetter in meinem Herzen beschützt, sondern auch meinen ganzen Körper mit nur einer einzigen Berührung in Flammen aufgehen lässt, sodass mir niemals auch nur eine Sekunde kalt werden könnte. Und ich brenne für ihn auf eine Art und Weise, wie ich es niemals wieder für jemanden anderen tun werde. Ist es nicht verrückt wie sich ein Leben in nur wenigen Wochen verändern kann?
Tatsächlich spüre ich Tropfen auf meiner Haut, als ich in Jerez de la Frontera ankomme. Kurz bevor ich die Yamaha Hospitality betreten will, beginnt es richtig zu regnen!
„Verdammt!", fluche ich nicht gerade leise, weil ich mit meiner Jackentasche an der Türe hängen bleibe. Das ist heute nicht mein Tag! „Oh nein!", schon in der nächsten Sekunde fliegt mir mein Handy aus der Hand, und der Aufprall auf den Boden hört sich gar nicht gut an. Ich bete zu Gott das der Bildschirm überlebt hat!
„Kann ich der hübschen Frau irgendwie helfen?", höre ich eine Stimme neben meinen Ohr. Meine Güte, bin ich froh ihn zu sehen! Scheiß auf das Handy!
Vale hebt es auf, betrachtet das Display kurz, und runzelt dann die Stirn. „Alles noch heil!", meint er lächelnd, und in der nächsten Sekunde drücke ich ihn schon fest an mich. „Oh, womit habe ich das verdient?", seine Worte klingen wie Musik in meinen Ohren, und ich genieße einfach nur den Moment. Ich kann einfach nichts sagen.
„Spricht meine Süße heute nicht mit mir?", er küsst mein Haar, schlingt die Arme um mich. Kann es noch besser werden? Und wenn er mich noch einmal so nennt, fange ich an zu weinen.
Valentino löst sich von mir, und sieht mich eindringlich an. „Jetzt mal im Ernst, ist alles in Ordnung?"
Als ich meine Stimme wieder finde, antworte ich:"Ja, es ist alles gut." weil du wieder bei mir bist, denke ich mir.
Er lächelt, legt einen Arm um mich, und wir gehen ein Stück zusammen. Ich habe keine Ahnung wohin, aber das ist mir auch egal. „Wie sieht es mit den Zeiten aus? Das Wetter war die ganze Zeit schon so unbeständig, oder?", frage ich, weil ich wissen will wie er sich auf dem Motorrad fühlt. „Katastrophe! Im ersten Training konnten wir schon nicht richtig fahren weil es pausenlos geregnet hat.", erklärt er, und zeigt dann auf einen der Tische, die etwas abseits der anderen stehen. Ich setze mich, und höre ihm weiter aufmerksam zu. „Dani ist auf eins gefahren. Ich hänge auf zwölf hinterher. Sogar Jorge war besser als ich!"
Oh.
Ich lasse ihn noch weiter vom ersten Training erzählen, bevor er selbst das Thema wechselt. „Und, wie lief es in der Arbeit?"
Lieber Valentino, frag doch einfach gleich Hat der blöde Daniele dich angemacht?, denn ich weiß genau das es dass ist was du wissen willst. Ich muss schmunzeln, als ich bemerke wie angespannt er plötzlich wirkt. „Ich glaube Daniele wollte mich davon abhalten die Pressekonferenz zu sehen", sage ich schließlich, bereue es aber sofort. Vale's Hand bildet sich zu einer Faust. „Was hat er gemacht?!" Natürlich versuche ich ihn zu beruhigen. „Nichts, er wollte nur mit mir was trinken gehen, und er war angepisst weil ichs nicht getan habe." Ich lege meine Hände auf Vale's Faust, und spüre wie sie sich langsam wieder auflöst. „Ein und wieder ausatmen..", sage ich ruhig, und lächle dann. „Du hättest mir das ruhig gestern schon schreiben können", meint Valentino. „Das ist doch jetzt echt Quatsch Vale. Ich habs dir doch jetzt erzählt. Und übrigens fand ich das Bild wunderschön das du gepostet hast."
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A different world
FanfictionDie 23-jährige Luisa zieht sich nach einem Unfall komplett von der Außenwelt zurück. Verzweifelt versucht sie an ihrem Roman weiter zu arbeiten, doch nichts will ihr gelingen. Bis ihr bester Freund Dani sie zum Motorrad Rennen nach Argentinien einlä...